"No one leaves Chaco!"
Tenement (Game of Survival) ~ USA 1985
Directed By: Roberta Findlay
Eine Bande delinquenten Gesocks, der der psychotische Chaco (Enrique Sandino) vorsteht, terrorisiert die Mietparteien eines freistehenden Mehrfamilienhauses in der Bronx. Dessen feister, versoffener Hausmeister Rojas (Larry Lara) ruft zwar eines Tages die Polizei, doch binnen weniger Stunden ist die Gang wieder frei und will blutige Rache für Rojas' Denunziation. Chaco und seine Leute brechen in das Haus ein und treiben die zunehmend verängstigten Bewohner unter wechselseitigen Opfern nach und nach bis in die oberste Etage...
Roberta Findlay ist eine der wenigen im Exploitation-Geschäft tätigen Damen. Ganze sechsunddreißig Regie- und noch mehr Kameraarbeiten listet die imdb, darunter auch diverse Pornos und sowieso das meiste davon Zeug, das Otto Normalkinogänger vermutlich nicht mal mit gut geschützten Fingerspitzen im Einweghandschuh anfassen würde. Der im (leicht verspäteten) Gefolge der diversen Gangfilme der frühen Achtziger entstandene "Tenement" macht dabei ebensowenig Gefangene wie die kombattanten Parteien im Film. Sobald jemand in die Finger der jeweiligen Kontrahenten gerät, wird er gnadenlos von der Platte geputzt - auf mitunter recht geschmacklose Art und Weise. Ein klassischer Belagerungsfilm ist "Tenement" dabei schon infolge der Aufhebung der darin gewohnten Raumkonstruktion nicht geworden - die Terrorgangster wollen ja nicht erst in das Gebäude, sondern sind bereits drin, als es mit der Holzerei losgeht. Seine vegetative Spannung bezieht der Film dann letzten Endes daraus, dass die braven Hausbewohner sowohl psychisch als auch räumlich mehr und mehr in die Enge getrieben werden. Es liegt in der Natur der Genresache, dass die Findlay sich vermutlich gute zehn Minuten zuviel an Zeit für die Erzählung ihrer an Gehaltfülle eher schmalen Story nimmt und in formaler Hinsicht herumdilettiert als gäbe es kein Morgen. Vermutlich könnte selbst ich eine bessere Montage besorgen und hätte auch ein besseres Gespür für Beleuchtung und Kamerarbeit. Vielleicht soll das Ganze aber auch vorsätzlich müllige Underground-Videokunst sein, ich weiß es nicht. Fest steht jedenfalls eines: "Tenement" ist so rechtes, putziges Schmuddelkino zum Liebhaben - vorausgesetzt natürlich, man hat per se was für verfilzte, potthässliche und bissige Straßenköter übrig.
5/10
Splatter New York Trash Exploitation Independent Underground Terrorfilm
Tenement (Game of Survival) ~ USA 1985
Directed By: Roberta Findlay
Eine Bande delinquenten Gesocks, der der psychotische Chaco (Enrique Sandino) vorsteht, terrorisiert die Mietparteien eines freistehenden Mehrfamilienhauses in der Bronx. Dessen feister, versoffener Hausmeister Rojas (Larry Lara) ruft zwar eines Tages die Polizei, doch binnen weniger Stunden ist die Gang wieder frei und will blutige Rache für Rojas' Denunziation. Chaco und seine Leute brechen in das Haus ein und treiben die zunehmend verängstigten Bewohner unter wechselseitigen Opfern nach und nach bis in die oberste Etage...
Roberta Findlay ist eine der wenigen im Exploitation-Geschäft tätigen Damen. Ganze sechsunddreißig Regie- und noch mehr Kameraarbeiten listet die imdb, darunter auch diverse Pornos und sowieso das meiste davon Zeug, das Otto Normalkinogänger vermutlich nicht mal mit gut geschützten Fingerspitzen im Einweghandschuh anfassen würde. Der im (leicht verspäteten) Gefolge der diversen Gangfilme der frühen Achtziger entstandene "Tenement" macht dabei ebensowenig Gefangene wie die kombattanten Parteien im Film. Sobald jemand in die Finger der jeweiligen Kontrahenten gerät, wird er gnadenlos von der Platte geputzt - auf mitunter recht geschmacklose Art und Weise. Ein klassischer Belagerungsfilm ist "Tenement" dabei schon infolge der Aufhebung der darin gewohnten Raumkonstruktion nicht geworden - die Terrorgangster wollen ja nicht erst in das Gebäude, sondern sind bereits drin, als es mit der Holzerei losgeht. Seine vegetative Spannung bezieht der Film dann letzten Endes daraus, dass die braven Hausbewohner sowohl psychisch als auch räumlich mehr und mehr in die Enge getrieben werden. Es liegt in der Natur der Genresache, dass die Findlay sich vermutlich gute zehn Minuten zuviel an Zeit für die Erzählung ihrer an Gehaltfülle eher schmalen Story nimmt und in formaler Hinsicht herumdilettiert als gäbe es kein Morgen. Vermutlich könnte selbst ich eine bessere Montage besorgen und hätte auch ein besseres Gespür für Beleuchtung und Kamerarbeit. Vielleicht soll das Ganze aber auch vorsätzlich müllige Underground-Videokunst sein, ich weiß es nicht. Fest steht jedenfalls eines: "Tenement" ist so rechtes, putziges Schmuddelkino zum Liebhaben - vorausgesetzt natürlich, man hat per se was für verfilzte, potthässliche und bissige Straßenköter übrig.
5/10
Splatter New York Trash Exploitation Independent Underground Terrorfilm