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THE BOX (Richard Kelly/USA 2009)
von Funxton ·
13 November 2010
Kategorie:
Science Fiction,
Mystery
Aufrufe: 880
"I have quite a few employees."
The Box ~ USA 2009
Directed By: Richard Kelly
Virginia, 1976: Das Ehepaar Lewis erhält von einem Fremden (Frank Langella), der sich als Arlington Steward vorstellt, eine kleine Holzbox mit einem Druckknopf. Man habe 24 Stunden Zeit, diesen Knopf zu betätigen oder eben es sein zu lassen. In ersterem Falle bekomme man eine Million Dollar in bar und ein Unbekannter müsse sein Leben lassen. Zunächst scharwenzeln Norma (Cameron Diaz) und Arthur (James Marsden) ungläubig um das Kistchen herum, dann obsiegen jedoch Neu- und Geldgier. Als Arthur beginnt, dem Fremden nachzuspüren, nachdem dieser die Box wieder abgeholt hat, stößt er auf eine unheimliche Macht im Hintergrund, die womöglich indirekt etwas mit der Entsendung der Marssonde 'Viking' zu tun hat...
Richard Kelly macht wohl ein ähnliches Schicksal durch wie sein Kollege M. Night Shyamalan: Nach einem allerorten enthusiastisch zum Instant-Klassiker ausgerufenen Initiationsfilm genießen beide Autoren sozusagen kreative Narrenfreiheit, nur will unter zunehmendem Desinteresse entweder niemand mehr sehen, was sie fabrizieren oder das Publikum wendet sich im Nachhinein unverständig ab. Kelly scheint ja nun von der Apokalypse selbst besessen zu sein: Ständig müssen sich Kleinstadtmenschen in seinen Filmen ethisch orientierten Tests unterziehen, die irgendwelche übermächtigen Entitäten inszenieren und anordnen; unter Aufhebung jedweder physikalischen Schranken versteht sich. Die inhaltliche Prämisse mit dem Kistchen, das seinem "Mieter" eine hohe Geldsumme offeriert, so dieser nur bereit ist, einen unbekannten Menschen sterben zu lassen, stammt dabei nicht von Kelly, sondern von Richard Matheson bzw. dessen schon vor vierzig Jahren erschiener Kurzgeschichte "Button, Button". Die Fortführung der Story, in der eine scheinbar allmächtige Rasse von Aliens über das künftige Schicksal der sich als immer egozentrischer erweisenden Menschheit urteilt, ist indes auf Kellys Mist gewachsen. Die Frage danach, warum Fremde, die solch grausame Spiele treiben, überhaupt das moralische Recht zur Hybris haben, scheint mir allerdings nicht hinreichend konsequent zu Ende gedacht, ebensowenig wie die Tatsache, dass der - zumindest deutlich hervortretende - Bruch von der zunächst noch geheimnisvollen Mystery-Geschichte hin zur SciFi dem hypothetischen Kammerspiel "The Box" viel von seiner Faszination raubt.
Vielleicht wäre die Form des Kurzfilms in diesem Fall die bessere Wahl gewesen.
6/10
Apokalypse Richard Kelly Familie Richard Matheson Aliens
The Box ~ USA 2009
Directed By: Richard Kelly
Virginia, 1976: Das Ehepaar Lewis erhält von einem Fremden (Frank Langella), der sich als Arlington Steward vorstellt, eine kleine Holzbox mit einem Druckknopf. Man habe 24 Stunden Zeit, diesen Knopf zu betätigen oder eben es sein zu lassen. In ersterem Falle bekomme man eine Million Dollar in bar und ein Unbekannter müsse sein Leben lassen. Zunächst scharwenzeln Norma (Cameron Diaz) und Arthur (James Marsden) ungläubig um das Kistchen herum, dann obsiegen jedoch Neu- und Geldgier. Als Arthur beginnt, dem Fremden nachzuspüren, nachdem dieser die Box wieder abgeholt hat, stößt er auf eine unheimliche Macht im Hintergrund, die womöglich indirekt etwas mit der Entsendung der Marssonde 'Viking' zu tun hat...
Richard Kelly macht wohl ein ähnliches Schicksal durch wie sein Kollege M. Night Shyamalan: Nach einem allerorten enthusiastisch zum Instant-Klassiker ausgerufenen Initiationsfilm genießen beide Autoren sozusagen kreative Narrenfreiheit, nur will unter zunehmendem Desinteresse entweder niemand mehr sehen, was sie fabrizieren oder das Publikum wendet sich im Nachhinein unverständig ab. Kelly scheint ja nun von der Apokalypse selbst besessen zu sein: Ständig müssen sich Kleinstadtmenschen in seinen Filmen ethisch orientierten Tests unterziehen, die irgendwelche übermächtigen Entitäten inszenieren und anordnen; unter Aufhebung jedweder physikalischen Schranken versteht sich. Die inhaltliche Prämisse mit dem Kistchen, das seinem "Mieter" eine hohe Geldsumme offeriert, so dieser nur bereit ist, einen unbekannten Menschen sterben zu lassen, stammt dabei nicht von Kelly, sondern von Richard Matheson bzw. dessen schon vor vierzig Jahren erschiener Kurzgeschichte "Button, Button". Die Fortführung der Story, in der eine scheinbar allmächtige Rasse von Aliens über das künftige Schicksal der sich als immer egozentrischer erweisenden Menschheit urteilt, ist indes auf Kellys Mist gewachsen. Die Frage danach, warum Fremde, die solch grausame Spiele treiben, überhaupt das moralische Recht zur Hybris haben, scheint mir allerdings nicht hinreichend konsequent zu Ende gedacht, ebensowenig wie die Tatsache, dass der - zumindest deutlich hervortretende - Bruch von der zunächst noch geheimnisvollen Mystery-Geschichte hin zur SciFi dem hypothetischen Kammerspiel "The Box" viel von seiner Faszination raubt.
Vielleicht wäre die Form des Kurzfilms in diesem Fall die bessere Wahl gewesen.
6/10
Apokalypse Richard Kelly Familie Richard Matheson Aliens