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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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COLOSSUS: THE FORBIN PROJECT (Joseph Sargent/USA 1970)



"You are being irrational. Go back to bed."

Colossus: The Forbin Project ~ USA 1970
Directed By: Joseph Sargent


Der Wissenschaftler Dr. Forbin (Eric Braeden) baut einen Supercomputer namens 'Colossus', der die nationale Verteidigung der USA übernehmen soll. Der Grundgedanke besteht darin, dass ein künstlicher, streng logisch und rational arbeitender Verstand keine menschlichen Fehler begehen und so etwa einen impulsiven Erstschlag verlassen würde. Doch Forbin und die anfangs von seiner Idee begeisterten Politiker verrechnen sich: Colossus spürt ein ähnliches System in der Sowjetunion auf, synchronisiert sich mit ihm und hält bald die Fäden der Weltherrschaft in der Hand.

Tolle Reflexion von Kalter-Kriegs-Ängsten, Technokratie und Computerisierung, ganz bestimmt einer der vorrangigen Sci-Fi-Filme der siebziger Jahre. "Colossus" warnt eindringlich davor, die Herrschaft über maßgebliche humane Entscheidungen den Händen der Menschen zu überlassen und sich vor der scheinbaren Kälte eines Kunstverstands zu hüten. Colossus führt seine Mission, den globalen Frieden unter allen Umständen zu wahren, mit der Kompromisslosigkeit des Computergehirns und aller nötigen Konsequenz zu einem erfolgreichen Ende: Niemand hat ihm einprogrammiert, dass er die Menschheit nicht unter seine Knute zwingen darf, weil Freiheit eines ihrer obersten sittlichen Güter darstellt. Spannend bis zum Schluss und keineswegs so furztrocken, wie es zu Beginn noch kurz den Anschein macht, ist dies ein unbedingt sehenswerter, von grandiosem Score (Michel Colombier) und intelligentem Script unterstützter, kleiner Klassiker.

9/10

Kalter Krieg Militaer Computer Technokratie Dystopie Joseph Sargent



"Nicht die positive oder negative Antwort des Dinges war es, die über unseren Status entschied, sondern die Tatsache, daß man die Frage dem Dinge vorgelegt und dann der Antwort geharrt hatte. Wenn man sich klarmacht, daß Tausende von Menschen unter diesen vielleicht auch wir, ihr zufällig-noch-nicht-Getötetsein - also was wir heute so "Leben" nennen - allein dem "Nein" verdanken, das ein Gerät ausgeschieden hat, dann möchte man sich in Grund und Boden schämen."

Günther Anders: Das Ding als Gnadenquelle. In: Ders.: Die Antiquiertheit des Menschen. 1. Bd., München: Hanser 1980, S. 62f.
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Funxton

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