

ROCKER (Klaus Lemke/BRD 1972)
von Funxton ·
13 Februar 2011
Kategorie:
Sozialdrama,
Milieustudie
Aufrufe: 3.081
"Ich fah nich na Hamburch..." - "Du fähs jetz na Hamburch, ich schwör's diä, Aldä."
Rocker ~ BRD 1972
Directed By: Klaus Lemke
Rocker Gerd (Gerd Kruskopf) kommt auf Bewährung aus dem Knast. Seine Freundin Sonja (Marianne Mim) will nichts mehr mit ihm zu tun haben, sie bendelt jetzt mit dem nicht minder delinquenten Uli (Paul Lys) an. Uli verzeichnet dafür eigene Probleme, er hat kein Geld und muss ein geklautes Auto umsonst an ein paar Kiez-Macker abtreten. Außerdem besteht Ulis fünfzehnjähriger Bruder Mark (Hans-Jürgen Modschiedler) darauf, mit ihm auf Sauftour zu gehen. Als Uli dann volltrunken von seinen "Geschäftspartnern" zu Tode geprügelt wird, ist Mark völlig verzweifelt. Durch Zufall gerät er an Gerd und hat damit, ohne es gleich zu wissen, das Instrument seiner Rache gefunden.
Wahnsinnsding, einer der großen Klassiker der deutschen Fernsehfilm-Geschichte und später längst zu verdienten Kinoehren gelangt. Mit beinhartem Stoizismus und einer großen Portion Authentizität bringt Lemke die ihrerzeit nicht nur von draußen, sondern passenderweise auch im Film ängstlich beäugte Subkultur der Rocker und Gammler auf Zelluloid, lässt sie sich mit konstant leeren Taschen und mittels großer Gesten und noch größerer, in breitem nordisch geführter Reden quer durch die Alsterstadt pöbeln, durch deren Kneipen, Bars und Clubs. Und dass die nächste Generation Protest schon auf der Schwelle steht, davon kann man sich in der Person des halbwüchsigen Mark, von Gerd liebevoll "Wanze" genannt, überzeugen. Am Ende erweist er sich als der eigentliche Macher, der fast schon instinktiv den leicht trotteligen Gerd als persönlichen Initiator seiner Racheaktion gebraucht. Dass "Rocker" einen Fundus an zwangsläufig auswendig zu lernenden Sprüchen beinhaltet, gerät da fast zum angenehmen Nebenschauplatz. Und welch göttliche Songs da aufgefahren werden...
9/10
Hamburg Rocker Subkultur Klaus Lemke TV-Film Coming of Age
Rocker ~ BRD 1972
Directed By: Klaus Lemke
Rocker Gerd (Gerd Kruskopf) kommt auf Bewährung aus dem Knast. Seine Freundin Sonja (Marianne Mim) will nichts mehr mit ihm zu tun haben, sie bendelt jetzt mit dem nicht minder delinquenten Uli (Paul Lys) an. Uli verzeichnet dafür eigene Probleme, er hat kein Geld und muss ein geklautes Auto umsonst an ein paar Kiez-Macker abtreten. Außerdem besteht Ulis fünfzehnjähriger Bruder Mark (Hans-Jürgen Modschiedler) darauf, mit ihm auf Sauftour zu gehen. Als Uli dann volltrunken von seinen "Geschäftspartnern" zu Tode geprügelt wird, ist Mark völlig verzweifelt. Durch Zufall gerät er an Gerd und hat damit, ohne es gleich zu wissen, das Instrument seiner Rache gefunden.
Wahnsinnsding, einer der großen Klassiker der deutschen Fernsehfilm-Geschichte und später längst zu verdienten Kinoehren gelangt. Mit beinhartem Stoizismus und einer großen Portion Authentizität bringt Lemke die ihrerzeit nicht nur von draußen, sondern passenderweise auch im Film ängstlich beäugte Subkultur der Rocker und Gammler auf Zelluloid, lässt sie sich mit konstant leeren Taschen und mittels großer Gesten und noch größerer, in breitem nordisch geführter Reden quer durch die Alsterstadt pöbeln, durch deren Kneipen, Bars und Clubs. Und dass die nächste Generation Protest schon auf der Schwelle steht, davon kann man sich in der Person des halbwüchsigen Mark, von Gerd liebevoll "Wanze" genannt, überzeugen. Am Ende erweist er sich als der eigentliche Macher, der fast schon instinktiv den leicht trotteligen Gerd als persönlichen Initiator seiner Racheaktion gebraucht. Dass "Rocker" einen Fundus an zwangsläufig auswendig zu lernenden Sprüchen beinhaltet, gerät da fast zum angenehmen Nebenschauplatz. Und welch göttliche Songs da aufgefahren werden...
9/10
Hamburg Rocker Subkultur Klaus Lemke TV-Film Coming of Age