"I think Mr. Diamond needs a drink."
The Big Combo (Geheimring 99) ~ USA 1955
Directed By: Joseph H. Lewis
Mit verbissener Härte versucht Lieutenant Diamond (Cornel Wilde), den skrupellosen Gangsterboss Mr. Brown (Richard Conte) festzunageln. Dieser jedoch windet sich aus jeder noch so ausweglos scheinenden Sackgasse und wird dabei immer dreister in seinen Methoden. Diamonds große Chance ergibt sich, als er mithilfe von Browns Freundin Susan (Jean Wallace) die unter neuer Identität lebende Noch-Ehefrau (Helen Walker) des Verbrecherkönigs ausfindig macht.
Joseph H. Lewis' "The Big Combo" markiert den neben Langs "The Big Heat" zweiten harten Polizeifilm der frühen Post-Noir-Jahre. Die Grundfesten der Story gerieren sich wie bei Lang: Ein unbestechlicher Polizist macht den Kampf gegen das organisierte Verbrechen, respektive gegen eine dieses symbolisierende Schlüsselfigur zu seinem Privatkrieg, der selbst unter größten persönlichen Einbußen geführt wird. Wie in "The Big Heat", in dem Lee Marvin seiner Freundin das Gesicht mit kochendem Kaffee verbrüht, gibt es auch in "The Big Combo" eine denkwürdige Gewalt- bzw. Foltersequenz, in der Diamond von Mr. Brown und seinen Vasallen mittels eines Hörgeräts und Hochprozentigem traktiert wird. Den Part des furchteinflößenden Asphaltsatans übernimmt hier Richard Conte, des öfteren in films noirs zu sehen und in seinen späten Tagen häufiger Gast als altehrwürdiger Mafiaboss. Seinerzeit unerhörte Themen wie Homosexualität (das von Lee van Cleef und Earl Holliman gespielte Killerpärchen ist offensichtlich schwul) und sexuelle Hörigkeit (der Grund, warum Susan nicht von Mr. Brown loskommt) werden in Lewis' Film angeschnitten, ohne sie ausbeuterisch zu gestalten.
All das sind Gründe dafür, dass "The Big Combo" trotz seines Status als kleine B-Produktion mittlerweile auch großflächig als veritabler Klassiker gilt.
8/10
hardboiled film noir Independent Joseph H. Lewis
The Big Combo (Geheimring 99) ~ USA 1955
Directed By: Joseph H. Lewis
Mit verbissener Härte versucht Lieutenant Diamond (Cornel Wilde), den skrupellosen Gangsterboss Mr. Brown (Richard Conte) festzunageln. Dieser jedoch windet sich aus jeder noch so ausweglos scheinenden Sackgasse und wird dabei immer dreister in seinen Methoden. Diamonds große Chance ergibt sich, als er mithilfe von Browns Freundin Susan (Jean Wallace) die unter neuer Identität lebende Noch-Ehefrau (Helen Walker) des Verbrecherkönigs ausfindig macht.
Joseph H. Lewis' "The Big Combo" markiert den neben Langs "The Big Heat" zweiten harten Polizeifilm der frühen Post-Noir-Jahre. Die Grundfesten der Story gerieren sich wie bei Lang: Ein unbestechlicher Polizist macht den Kampf gegen das organisierte Verbrechen, respektive gegen eine dieses symbolisierende Schlüsselfigur zu seinem Privatkrieg, der selbst unter größten persönlichen Einbußen geführt wird. Wie in "The Big Heat", in dem Lee Marvin seiner Freundin das Gesicht mit kochendem Kaffee verbrüht, gibt es auch in "The Big Combo" eine denkwürdige Gewalt- bzw. Foltersequenz, in der Diamond von Mr. Brown und seinen Vasallen mittels eines Hörgeräts und Hochprozentigem traktiert wird. Den Part des furchteinflößenden Asphaltsatans übernimmt hier Richard Conte, des öfteren in films noirs zu sehen und in seinen späten Tagen häufiger Gast als altehrwürdiger Mafiaboss. Seinerzeit unerhörte Themen wie Homosexualität (das von Lee van Cleef und Earl Holliman gespielte Killerpärchen ist offensichtlich schwul) und sexuelle Hörigkeit (der Grund, warum Susan nicht von Mr. Brown loskommt) werden in Lewis' Film angeschnitten, ohne sie ausbeuterisch zu gestalten.
All das sind Gründe dafür, dass "The Big Combo" trotz seines Status als kleine B-Produktion mittlerweile auch großflächig als veritabler Klassiker gilt.
8/10
hardboiled film noir Independent Joseph H. Lewis