"Here's one rap you ain't gonna beat!"
The Roaring Twenties (Die wilden Zwanziger) ~ USA 1939
Directed By: Raoul Walsh
In den frühen zwanziger Jahren, das Prohibitionsgesetz ist soeben vom Stapel gelaufen, macht der Weltkriegsveteran Eddie Bartlett (James Cagney) eine steile Karriere als Bootlegger und Alkoholschmuggler. Bei der Aufrechterhaltung einer legalen Fassade als Taxiunternehmer hilft ihm sein alter Kamerad Lloyd (Jeffrey Lynn), seines Zeichens Anwalt und treuer Freund Eddies. Als die beiden auf George Hally (Humphrey Bogart), der mit ihnen seinerzeit ebenfalls in einem deutschen Bombentrichter gelegen hat, treffen, ist die alte Allianz wieder vollzählig. Doch George hält wenig davon, die zweite Geige zu spielen und hintergeht Eddie, dem ferner der Liebeskummer seinen ohnehin morsch werdenden Ast ansägt...
Und wieder Cagney und Bogey als Ex-Genossen und Berufsrivalen, von denen einer durch die Hand des anderen ins Gras beißt und der Täter an den Folgen seiner Rachsucht stirbt. Allerdings ist hier erstmals einer der großen Gangsterfilme der Dreißiger als period piece angelegt; blickt "The Roaring Twenties" doch zwanzig Jahre in der Landeshistorie zurück und beschwört bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die Romantik der Flüsterkneipen und den unwiderstehlichen Charme von in Hinterzimmern gebrautem Champagner, der mit dem Originalgetränk soviel gemein hat wie ein schottischer Single Malt mit Pennerfusel. Auf die frivole und leicht anrüchige Atmosphäre kam's eben an, und die stimmte offensichtlich. Damit einher ging als Medaillenkehrseite jedoch auch der berufliche Aufstieg der großen und kleinen Gangster und hier sind wir wiederum iom personellen Mythos angelangt. Cagney spielt mit Eddie Bartlett die erste seiner kriminellen Figuren, der uneingeschränkte Sympathie gebührt, wenngleich auch bereits "Angels With Dirty Faces" in diese Richtung wies. Für Bartlett als Veteran erweist es sich bei aller Ambition als unmöglich, einer geregelten Arbeit nachzugehen; der Abstieg in das Unterwelt-Milieu gerät folglich zur existenziellen Notwendigkeit - wenn auch als recht komfortable. An wirklichen Kapitalverbrechen ist Eddie jedoch nie beteiligt und am Ende stirbt er als Held und Retter, der ihm letzten Moment die verdiente Absolution erfährt.
Hiernach konnte praktisch erstmal nichts mehr kommen, für den Zeitraum der folgenden zehn Jahre war's daher um Cagneys Gangsterinterpretationen geschehen.
9/10
Raoul Walsh period piece Historie Freundschaft WWI Prohibition New York Robert Rossen
The Roaring Twenties (Die wilden Zwanziger) ~ USA 1939
Directed By: Raoul Walsh
In den frühen zwanziger Jahren, das Prohibitionsgesetz ist soeben vom Stapel gelaufen, macht der Weltkriegsveteran Eddie Bartlett (James Cagney) eine steile Karriere als Bootlegger und Alkoholschmuggler. Bei der Aufrechterhaltung einer legalen Fassade als Taxiunternehmer hilft ihm sein alter Kamerad Lloyd (Jeffrey Lynn), seines Zeichens Anwalt und treuer Freund Eddies. Als die beiden auf George Hally (Humphrey Bogart), der mit ihnen seinerzeit ebenfalls in einem deutschen Bombentrichter gelegen hat, treffen, ist die alte Allianz wieder vollzählig. Doch George hält wenig davon, die zweite Geige zu spielen und hintergeht Eddie, dem ferner der Liebeskummer seinen ohnehin morsch werdenden Ast ansägt...
Und wieder Cagney und Bogey als Ex-Genossen und Berufsrivalen, von denen einer durch die Hand des anderen ins Gras beißt und der Täter an den Folgen seiner Rachsucht stirbt. Allerdings ist hier erstmals einer der großen Gangsterfilme der Dreißiger als period piece angelegt; blickt "The Roaring Twenties" doch zwanzig Jahre in der Landeshistorie zurück und beschwört bereits zu diesem frühen Zeitpunkt die Romantik der Flüsterkneipen und den unwiderstehlichen Charme von in Hinterzimmern gebrautem Champagner, der mit dem Originalgetränk soviel gemein hat wie ein schottischer Single Malt mit Pennerfusel. Auf die frivole und leicht anrüchige Atmosphäre kam's eben an, und die stimmte offensichtlich. Damit einher ging als Medaillenkehrseite jedoch auch der berufliche Aufstieg der großen und kleinen Gangster und hier sind wir wiederum iom personellen Mythos angelangt. Cagney spielt mit Eddie Bartlett die erste seiner kriminellen Figuren, der uneingeschränkte Sympathie gebührt, wenngleich auch bereits "Angels With Dirty Faces" in diese Richtung wies. Für Bartlett als Veteran erweist es sich bei aller Ambition als unmöglich, einer geregelten Arbeit nachzugehen; der Abstieg in das Unterwelt-Milieu gerät folglich zur existenziellen Notwendigkeit - wenn auch als recht komfortable. An wirklichen Kapitalverbrechen ist Eddie jedoch nie beteiligt und am Ende stirbt er als Held und Retter, der ihm letzten Moment die verdiente Absolution erfährt.
Hiernach konnte praktisch erstmal nichts mehr kommen, für den Zeitraum der folgenden zehn Jahre war's daher um Cagneys Gangsterinterpretationen geschehen.
9/10
Raoul Walsh period piece Historie Freundschaft WWI Prohibition New York Robert Rossen