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L'ANTICRISTO (Albert De Martino/I 1974)
von Funxton ·
28 März 2011
Kategorie:
Horror
Aufrufe: 1.060
"Leck mich am Arsch!"
L'Anticristo (Schwarze Messe der Dämonen) ~ I 1974
Directed By: Alberto De Martino
Ippolita (Carla Gravini), die Tochter des reichen römischen Geschätsmannes Massimo Oderisi (Mel Ferrer), kann seit einem schweren Autounfall in der Kindheit, bei dem ihre Mutter zu Tode kam, nurmehr an Krücken gehen. Nach allen möglichen erfolglosen Therapieversuchen, darunter sogar Wallfahrten und ähnliches, bemüht Oderisi den auf Hypnose spezialisierten Psychiater Dr. Sinibaldi (Umberto Orsini). Bei einer Sitzung führt er Ippolita zurück in eine frühere Inkarnation als Hexe. Daraufhin entpuppt sich die junge Dame als vom Gehörnten persönlich besessen und, damit nicht genug, von selbigem auch gleich noch geschwängert. Bald flucht Ippolita unter anderem auf deutsch und kotzt grünen Spinat. Es hilft nurmehr ein Exorzismus, durchgeführt von dem in solcherlei Angewlegenheiten bewanderten Pater Mittner (George Coulouris).
Bei einer vorzüglichen formalen und von Könnerschaft strotzenden Ausarbeitung teilt "L'Anticristo" das Schicksal vieler Plagiate: Sein Plot wirkt spektakulär geklaut von einem wesentlich strukturierteren, subtileren und eben auch wesentlich besseren Original. Da nutzen selbst ein zur Höchstform auflaufender Aristide Massaccesi als dp und ein Ennio Morricone mitsamt entfesselten Fideln nurmehr wenig; ebenso nicht die wunderbare Innenausstattung mit erlesenem Kunsthandwerk, eine kluge Farbgestaltung und atmosphärische Szenen, dazu ein formidables Altherren-Trio um die erwähnten Ferrer und Coulouris mitsamt Arthur Kennedy. "L'Anticristo" kann dem nur ein Jahr älteren "The Exorcist" trotz aller Bemühungen simpelment nicht das Wasser reichen, wie eigentlich nie wieder ein Film über Exorzismus das zu erreichen vermochte, was Friedkin eben einst erreichte. Eine sexuell frustrierte Krüppelin mit inzestuösen Tendenzen mag ja durchaus eine lohnenswerte Protagonistin abgeben, aber was ist sie schon gegen die omnipräsente Empfänglichkeit eines pubertierenden Teenagers?
Und das wäre nur ein Punkt. "L'Anticristo" ist zweifelsohne ein guter italienischer Horrorfilm, ein Direktvergleich mit dem Vorbild verbietet sich aber dennoch.
6/10
Exorzismus Kirche Rom Italien Alberto De Martino Plagiat Europloitation Joe DAmato
L'Anticristo (Schwarze Messe der Dämonen) ~ I 1974
Directed By: Alberto De Martino
Ippolita (Carla Gravini), die Tochter des reichen römischen Geschätsmannes Massimo Oderisi (Mel Ferrer), kann seit einem schweren Autounfall in der Kindheit, bei dem ihre Mutter zu Tode kam, nurmehr an Krücken gehen. Nach allen möglichen erfolglosen Therapieversuchen, darunter sogar Wallfahrten und ähnliches, bemüht Oderisi den auf Hypnose spezialisierten Psychiater Dr. Sinibaldi (Umberto Orsini). Bei einer Sitzung führt er Ippolita zurück in eine frühere Inkarnation als Hexe. Daraufhin entpuppt sich die junge Dame als vom Gehörnten persönlich besessen und, damit nicht genug, von selbigem auch gleich noch geschwängert. Bald flucht Ippolita unter anderem auf deutsch und kotzt grünen Spinat. Es hilft nurmehr ein Exorzismus, durchgeführt von dem in solcherlei Angewlegenheiten bewanderten Pater Mittner (George Coulouris).
Bei einer vorzüglichen formalen und von Könnerschaft strotzenden Ausarbeitung teilt "L'Anticristo" das Schicksal vieler Plagiate: Sein Plot wirkt spektakulär geklaut von einem wesentlich strukturierteren, subtileren und eben auch wesentlich besseren Original. Da nutzen selbst ein zur Höchstform auflaufender Aristide Massaccesi als dp und ein Ennio Morricone mitsamt entfesselten Fideln nurmehr wenig; ebenso nicht die wunderbare Innenausstattung mit erlesenem Kunsthandwerk, eine kluge Farbgestaltung und atmosphärische Szenen, dazu ein formidables Altherren-Trio um die erwähnten Ferrer und Coulouris mitsamt Arthur Kennedy. "L'Anticristo" kann dem nur ein Jahr älteren "The Exorcist" trotz aller Bemühungen simpelment nicht das Wasser reichen, wie eigentlich nie wieder ein Film über Exorzismus das zu erreichen vermochte, was Friedkin eben einst erreichte. Eine sexuell frustrierte Krüppelin mit inzestuösen Tendenzen mag ja durchaus eine lohnenswerte Protagonistin abgeben, aber was ist sie schon gegen die omnipräsente Empfänglichkeit eines pubertierenden Teenagers?
Und das wäre nur ein Punkt. "L'Anticristo" ist zweifelsohne ein guter italienischer Horrorfilm, ein Direktvergleich mit dem Vorbild verbietet sich aber dennoch.
6/10
Exorzismus Kirche Rom Italien Alberto De Martino Plagiat Europloitation Joe DAmato