"Grow up Heather, bulimia's so '87."
Heathers (Lethal Attraction) ~ USA 1988
Directed By: Michael Lehmann
Veronica (Winona Ryder) ist Schülerin an der Westerburg High, wo sie sich dem Trio der drei "Heathers" (Kim Walker, Lisanne Falk, Shannen Doherty) angeschlossen hat, einer elitären Tussiclique, die ihren lieben langen Tag damit verbringt, weniger beliebte Mitschüler zu drangsalieren und in Oberflächlichkeiten zu schwelgen. Als der flotte J.D. (Christian Slater) in Westerburg auftaucht, der sich von keinem ans Bein pinkeln lässt, ist Veronica schwer hingerissen. Doch J.D. erweist sich als gemeingefährlicher Psychopath, für den die Befreiung der Welt von dem Schulkastensystem einzig in dessen rigoroser Ausrottung besteht - und das wortwörtlich.
Das Paradoxon, die Qualitäten eines Films zu erkennen und anzuerkennen, ihn aber zugleich recht unsympathisch finde, widerfährt mir sehr selten. Im Falle "Heathers" jedoch geschah ebenjenes. Lehmanns Film gilt ja als eine der schwärzesten Highschool-Satiren überhaupt und auch als Musterbeispiel für diese Gattung; zugleich formuliert er - zeitkontextbezogen - eine scharfe Replik auf die laut Lehmann und Autor Daniel Waters schönfärberische und konsensfähige Welt der John-Hughes-Komödien. Stimmt alles und wurde sicherlich auch mit gescheitem Witz entworfen und realisiert. Allerdings ist mir das exponierte Schnepfen-Bestiarium von "Heathers" und die damit verbundenen Unart ganz der veranschlagten Intention gemäß sehr zuwider und somit empfand ich die Mordlust des Slater-Charakters auch weniger als empörend denn vielmehr höchst angebracht. Damit ist jedwede Funktionalität dieses Films natürlich völlig dahin - ich muss mich schlichterdings als falschen Adressaten bezeichnen und erinnere mich mit Wehmut an den mir viel mehr gebenden "Teachers". Wie spricht es J.D. gleich so schön aus... : "Diese Typen haben's nicht anders verdient." Verdammt richtig, Mann. Und insofern gar nicht mal böse, sondern bloß gerecht.
6/10
Michael Lehmann Satire Groteske Schule
Heathers (Lethal Attraction) ~ USA 1988
Directed By: Michael Lehmann
Veronica (Winona Ryder) ist Schülerin an der Westerburg High, wo sie sich dem Trio der drei "Heathers" (Kim Walker, Lisanne Falk, Shannen Doherty) angeschlossen hat, einer elitären Tussiclique, die ihren lieben langen Tag damit verbringt, weniger beliebte Mitschüler zu drangsalieren und in Oberflächlichkeiten zu schwelgen. Als der flotte J.D. (Christian Slater) in Westerburg auftaucht, der sich von keinem ans Bein pinkeln lässt, ist Veronica schwer hingerissen. Doch J.D. erweist sich als gemeingefährlicher Psychopath, für den die Befreiung der Welt von dem Schulkastensystem einzig in dessen rigoroser Ausrottung besteht - und das wortwörtlich.
Das Paradoxon, die Qualitäten eines Films zu erkennen und anzuerkennen, ihn aber zugleich recht unsympathisch finde, widerfährt mir sehr selten. Im Falle "Heathers" jedoch geschah ebenjenes. Lehmanns Film gilt ja als eine der schwärzesten Highschool-Satiren überhaupt und auch als Musterbeispiel für diese Gattung; zugleich formuliert er - zeitkontextbezogen - eine scharfe Replik auf die laut Lehmann und Autor Daniel Waters schönfärberische und konsensfähige Welt der John-Hughes-Komödien. Stimmt alles und wurde sicherlich auch mit gescheitem Witz entworfen und realisiert. Allerdings ist mir das exponierte Schnepfen-Bestiarium von "Heathers" und die damit verbundenen Unart ganz der veranschlagten Intention gemäß sehr zuwider und somit empfand ich die Mordlust des Slater-Charakters auch weniger als empörend denn vielmehr höchst angebracht. Damit ist jedwede Funktionalität dieses Films natürlich völlig dahin - ich muss mich schlichterdings als falschen Adressaten bezeichnen und erinnere mich mit Wehmut an den mir viel mehr gebenden "Teachers". Wie spricht es J.D. gleich so schön aus... : "Diese Typen haben's nicht anders verdient." Verdammt richtig, Mann. Und insofern gar nicht mal böse, sondern bloß gerecht.
6/10
Michael Lehmann Satire Groteske Schule