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TATORT - TOTE TAUBE IN DER BEETHOVENSTRAßE (Samuel Fuller/BRD 1973)
von Funxton ·
10 April 2011
Aufrufe: 2.111
"Ich melde mich später wieder."
Tatort - Tote Taube in der Beethovenstraße ~ BRD 1973
Directed By: Samuel Fuller
In der Bonner Beethovenstraße wird ein amerikanischer Privatdetektiv erschossen. Der ebenfalls angeschossene Täter (Eric P.Caspar) kann kurz darauf aus der Untersuchungshaft entkommen. Zollfahnder Kressin (Sieghardt Rupp) wird eingeschaltet, den Fall zu übernehmen, doch auch er bleibt bald verletzt auf der Strecke. Sandy (Glenn Corbett), Freund und Kollege des anfänglich Ermordeten, springt ein. Er und sein Partner waren im Auftrage eines US-Senators (Sam Fuller) bereits seit längerem einer international agierenden Verbrecherorganisation auf der Spur, die hochgestellte politische Persönlichkeiten betäubt, um sie dann auf kompromittierenden Fotos abzulichten und hernach zu erpressen. Sandy macht mit dem aalglatten Mensur (Anton Diffring) den Kopf der Bande in Bonn ausfindig und gibt sich selbst als Amateurerpresser aus, um bei ihm einsteigen zu können. Kurz darauf verliebt sich Sandy in die ebenfalls involvierte Christa (Christa Lang).
Wenn Samuel Fuller einen "Tatort" inszeniert, dann steht zumindest ansatzweise Ungewöhnliches zu erwarten. Eine Kressin-Folge ist dies eigentlich bloß nominell; der kantige Sieghardt Rupp hat alles in allem etwa acht bis zehn Minuten Bildschirmzeit. Den eigentlichen Helden mimt Fuller-Veteran Glenn Corbett, ein veritabler Seventies-Schnauzbart-Held, der wunderbar in Italo-Western gepasst hätte, über einige Filme mit Andrew McLaglen jedoch nicht hinausgekommen ist. Ansonsten verdiente Corbett seine Brötchen mit Gastauftritten in nahezu jeder nennenswerten US-TV-Serie dieser Jahre. Dem bis dato erzdeutschen TV-Format "Tatort" verleiht Corbett jedoch einen gewissen internationalen Charme, wie auch das Engagement des seit vier Jahren untätigen Fuller für ein beträchtliches Potential an globaler Öffnung zu stehen scheint. Der abenteuerliche Erpresserplot passt zu den üblichen B-Movie-Storys, die man aus früheren Fuller-Krimis kennt. Was diesen Film erst zu etwas wirklich Besonderem und Kunstvollem macht, sind seine höchst eigene Montage, die in der erst kürzlich restaurierten Fassung noch etwas besser zur Geltung kommt, sowie natürlich der unbestechliche Blick eines internationalen Regiegenies auf rheinländische Urbanität, Kultur und Brauchtümer. Nicht umsonst bekommt Eric P. Caspar mit dem schönen Rollennamen "Charlie Umlaut" eine formidable Szene während des Kölner Karnevals.
8/10
Kressin Karneval TV-Film Tatort Bonn Koeln Samuel Fuller
Tatort - Tote Taube in der Beethovenstraße ~ BRD 1973
Directed By: Samuel Fuller
In der Bonner Beethovenstraße wird ein amerikanischer Privatdetektiv erschossen. Der ebenfalls angeschossene Täter (Eric P.Caspar) kann kurz darauf aus der Untersuchungshaft entkommen. Zollfahnder Kressin (Sieghardt Rupp) wird eingeschaltet, den Fall zu übernehmen, doch auch er bleibt bald verletzt auf der Strecke. Sandy (Glenn Corbett), Freund und Kollege des anfänglich Ermordeten, springt ein. Er und sein Partner waren im Auftrage eines US-Senators (Sam Fuller) bereits seit längerem einer international agierenden Verbrecherorganisation auf der Spur, die hochgestellte politische Persönlichkeiten betäubt, um sie dann auf kompromittierenden Fotos abzulichten und hernach zu erpressen. Sandy macht mit dem aalglatten Mensur (Anton Diffring) den Kopf der Bande in Bonn ausfindig und gibt sich selbst als Amateurerpresser aus, um bei ihm einsteigen zu können. Kurz darauf verliebt sich Sandy in die ebenfalls involvierte Christa (Christa Lang).
Wenn Samuel Fuller einen "Tatort" inszeniert, dann steht zumindest ansatzweise Ungewöhnliches zu erwarten. Eine Kressin-Folge ist dies eigentlich bloß nominell; der kantige Sieghardt Rupp hat alles in allem etwa acht bis zehn Minuten Bildschirmzeit. Den eigentlichen Helden mimt Fuller-Veteran Glenn Corbett, ein veritabler Seventies-Schnauzbart-Held, der wunderbar in Italo-Western gepasst hätte, über einige Filme mit Andrew McLaglen jedoch nicht hinausgekommen ist. Ansonsten verdiente Corbett seine Brötchen mit Gastauftritten in nahezu jeder nennenswerten US-TV-Serie dieser Jahre. Dem bis dato erzdeutschen TV-Format "Tatort" verleiht Corbett jedoch einen gewissen internationalen Charme, wie auch das Engagement des seit vier Jahren untätigen Fuller für ein beträchtliches Potential an globaler Öffnung zu stehen scheint. Der abenteuerliche Erpresserplot passt zu den üblichen B-Movie-Storys, die man aus früheren Fuller-Krimis kennt. Was diesen Film erst zu etwas wirklich Besonderem und Kunstvollem macht, sind seine höchst eigene Montage, die in der erst kürzlich restaurierten Fassung noch etwas besser zur Geltung kommt, sowie natürlich der unbestechliche Blick eines internationalen Regiegenies auf rheinländische Urbanität, Kultur und Brauchtümer. Nicht umsonst bekommt Eric P. Caspar mit dem schönen Rollennamen "Charlie Umlaut" eine formidable Szene während des Kölner Karnevals.
8/10
Kressin Karneval TV-Film Tatort Bonn Koeln Samuel Fuller
Da steht ja irgendwie sowas wie "bearbeitete Fassung" auf dem Cover, war mir da bisher nicht so sicher, was ich davon halten soll.
Sind ja außerdem noch zwei weitere "Kressins" veröffentlicht worden, natürlich ausgerechnet in einer Box mit der "Nordexpress" Folge, die ich schon habe...
Hätten mal die Folge "Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer" dazulegen sollen, der wurde seinerzeit (1973) u.a. hier bei uns im Nachbarort auf der Mondorfer Fähre gedreht