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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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MACHETE (Robert Rodriguez, Ethan Maniquis/USA 2010)



"Why would I be a person? I'm already a myth."

Machete ~ USA 2010
Directed By: Robert Rodriguez/Ethan Maniquis


Der Ex-FBI-Agent und Profikiller Machete (Danny Trejo) ist am texanischen Boden, seit der Druglord Torrez (Steven Seagal) einst seine Familie ermordet hat. So lässt sich Macete von dem intriganten Michael Booth (Jeff Fahey) anheuern, den rassistischen Senator McLaughlin (Robert De Niro) zu ermorden. Tatsächlich ist das Ganze bloß Teil einer PR-Aktion, die McLaughlins Popularität schüren soll. Dass der Politiker zudem noch mit einer Gruppe illegal operierender, fanatischer Grenzschützer und auch mit Torrez zusammenarbeitet, um seine Interessen durchzusetzen, setzt ihn auf Machetes roter Liste endgültig an die Spitze. Zusammen mit der flotten Beamten Sartana (Jessica Alba) und dem "Network", einer Gruppe Mexikaner, die für Illegale sorgt, walzt Machete sämtliche bösen Jungs platt.

Im Prinzip sind Tarantinos und Rodriguez' Liebeserklärungen an das schmierige Exploitation- und Sleazekino der Siebziger auch nicht minder durchtrieben als jede klotzhohle Jennifer-Aniston-RomCom - allein die Adressatengruppe ist vielleicht eine andere. Ansonsten haben die zwei Herrschaften es eigentlich doch denkbar einfach: ein gigantischer Zitatenfundus steht ihnen zur Verfügung, den sie nach Belieben plündern und mit abgehalfterten, popularitätsgierigen Ex-Stars ausstaffieren können. Dazu alle fünf Sekunden irgendein In-Joke sowie ein permanentes Unmaß an Gewalt und fertig ist die nächste Grindhouse-Hommage, die unter Garantie ihr wertschätzendes Publikum erreicht. "Machete" bedient, wie häufig bei Rodriguez der Fall, hinzukommend das noch weithin unerschlossene Areal der "Mexploitation", die strukturell den klassischen Blaxploitation-Stoffen ähnelt. Der mexikanische Lebensstil wird, insbesondere als assimilierender Kulturimport, hochleben gelassen, es geht um den Stolz intranationaler Fraternisierung und gegen weiße Rassisten. Der pockennarbige Danny Trejo, selbst längst eine Kultfigur, ist dabei kaum mehr als eine stoische Comicgestalt, die, unbeeindruckt und ohne je eine Miene zu verziehen, wie ein Panzer durch das Geschehen rollt, alle umherschwirrenden Frauen kriegt und am Schluss siegreich von dannen zieht. Was mich anbelangt, so weiß ich nicht, wie lange ich die minutiös kalkulierten Spiele der Tarantino-/Rodriguez-Connection noch mitzuspielen bereit bin, eins weiß ich aber sicher: Wenn basalmaskuline Urinstinkte so flott, pointiert und unterhaltsam zufriedengestellt werden wie im vorliegenden Fall, dann gibt es zumindest für den Moment gottverdammt nochmal nichts, was dagegen spräche.

6/10

Rassismus Hommage Exploitation Splatter Mexiko Robert Rodriguez Grenze Texas Satire Ethan Maniquis



Filmtagebuch von...

Funxton

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