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FLICKAN SOM LEKTE MED ELDEN - DIRECTOR'S CUT (Daniel Alfredson/SE, DK, D 2009)



Zitat entfällt.

Flickan Som Lekte Med Elden - Director's Cut (Verdammnis - Director's Cut) ~ SE/DK/D 2009
Directed By: Daniel Alfredson


Als die mittlerweile gesund gestoßene Lisbeth Salander (Noomi Rapace) vom Tod ihrer Mutter erfährt, kehrt sie nach über einem Jahr unter südlicher Sonne zurück nach Stockholm. Dort gerät sie bald in die Schusslinie polizeilicher Ermittlungen, denn ihr ehemaliger Vormund, der schmierige Bjurman (Peter Andersson), ist, ebenso wie ein Journalist (Hans-Christian Tulin) und dessen Freundin, ermordet worden. Dahinter steckt offenbar ein ehemaliges Mitglied einer schwedischen Geheimpolizei, das Lisbeth nur allzu gut kennt: Es handelt sich um ihren Vater Alexander Zalachenko (Georgi Staykov), einen ehemaligen Überläufer aus dem Osten, der nun auf eigene Rechnung Killerjobs übernimmt. Seine Ex-Organisation, die Lisbeths alter Freund Blomkvist (Michael Nyqvist) "Sektion" tauft, sieht dies gar nicht gern. Blomkvist will nun gleichermaßen die brandheiße Story über Ostblock-Mädchenhändler durchboxen und Lisbeth vor der drohenden Gefahr durch ihren eigenen Vater und die Polizei schützen.

Wiederum Spannendes aus der skandinavischen Krimiküche. Nachdem der raue Duktus des ersten Teils sich bereits beim Rezipienten etabliert und gesetzt hat, können die teils unangenehmen physischen Akte dieses Films kaum mehr schockieren. Alfredson setzt wiederum auf eine modisch-schicke Digicam-Ästhetik und müht sich so, dem sozialkritische Nebensujet des Films um böse Mädchenhändler und eine paralegale Armee von SiPo-Veteranen zusätzliches Gewicht zu verleihen. Dabei tritt eine Figur auf, die hart an der Grenze zur Karikatur entlangschlittert; ein (natürlich) deutschstämmiger Riesennazi nämlich, der einen ganz besonderen Segen genießt: Durch eine Nervenkrankheit kann er keinen Schmerz empfinden. Darum wichst der an Frank Zagarino erinnernde, wasserstoffblonde Goliath auch alles und jeden zu Klump, der ihm auch nur im Mindesten doof kommt. Die eigenartigen Familienverhältnisse Lisbeths sowie ihre nebulöse Vergangenheit werden nun endlich erhellt. Das tut ihrer klischierten Zeichnung als kettenqualmende, hackende Gothic-Lesbe mit patentiertem Testikeltritt jedoch kaum einen Abbruch; im Gegenteil. Doch genug gelästert. "Flickan" hält das erzählerische Niveau des Erstlings, bleibt durchweg interessant und es gelingt ihm sogar, sich durch ein gewisses Maß an inhaltlicher Komplexität geringfügig vom Vorgänger zu emanzipieren.

7/10

Millenium-Trilogie Schweden Familie Daniel Alfredson Journalismus Stieg Larsson



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Funxton

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