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BLEEDER (Nicolas Winding Refn/DK 1999)
von Funxton ·
07 Mai 2011
Kategorie:
Milieustudie,
Drama
Aufrufe: 1.099
Zitat entfällt.
Bleeder ~ DK 1999
Directed By: Nicolas Winding Refn
Als Leo (Kim Bodnia) erfährt, dass seine Freundin Louise (Rikke Louise Andersson) von ihm schwanger ist, bricht nach und nach seine latent schlummernde Psychose durch. Diese äußert sich in unkontrollierter Aggression: Zuerst besorgt sich Leo "einfach nur so" eine Pistole, dann beginnt er, Louise zu schlagen. Der Konflikt kulminiert schließlich in einem offenen Schlagabtausch mit Louises ebenfalls höchst aggresssivem Bruder Louis (Levino Jensen). Leos Freund Lenny (Mads Mikkelsen), der wie ein Quasi-Autist ausschließlich für die Welt des Films lebt, hat derweil starke Probleme mit seiner Zwischenmenschlichkeit.
Mit seinen drei "Pusher"-Protagonisten (neben Bodnia und Mikkelsen kommt noch Zlatko Buric hinzu, der in "Bleeder" einen gesetzten Videothekar spielt) inszenierte Winding Refn dieses neuerliche, sperrige Porträt seiner Kopenhagener Heimat. Mit einer gedrungen Fischaugen-Perspektive macht der Regisseur es seinem Publikum am Anfang nicht leicht, sich in der Bildhaftigkeit seiner Welt zurechtzufinden. Als jedoch einmal klar ist, dass jenee Welt für alle Beteiligten längst aus den Fugen geraten ist, nimmt man den verqueren Blick auf sie stillschweigend hin. Lädt "Bleeder" ähnlich wie "Pusher" anfänglich noch hier und da zum Schmunzeln ein, so wandelt sich die Atmosphäre spätestens nach der Hälfte der Geschichte in eine zutiefst bedrohliche, die, und gerade darum ist sie so stark, ihren weiteren Fortlauf mit keiner Silbe verrät. Da wird eine Beschau von Lustigs "Maniac", von der Winding Refn nurmehr das Finale, das Joe Spinnell im Kreise seiner lebendig gewordenen Puppen zeigt, einfließen lässt, zu einer noch deutlich unangenehmeren Angelegenheit als die entsprechende Filmsequenz selbst.
8/10
Nicolas Winding Refn Dänemark Kopenhagen Videothek Amok Freundschaft
Bleeder ~ DK 1999
Directed By: Nicolas Winding Refn
Als Leo (Kim Bodnia) erfährt, dass seine Freundin Louise (Rikke Louise Andersson) von ihm schwanger ist, bricht nach und nach seine latent schlummernde Psychose durch. Diese äußert sich in unkontrollierter Aggression: Zuerst besorgt sich Leo "einfach nur so" eine Pistole, dann beginnt er, Louise zu schlagen. Der Konflikt kulminiert schließlich in einem offenen Schlagabtausch mit Louises ebenfalls höchst aggresssivem Bruder Louis (Levino Jensen). Leos Freund Lenny (Mads Mikkelsen), der wie ein Quasi-Autist ausschließlich für die Welt des Films lebt, hat derweil starke Probleme mit seiner Zwischenmenschlichkeit.
Mit seinen drei "Pusher"-Protagonisten (neben Bodnia und Mikkelsen kommt noch Zlatko Buric hinzu, der in "Bleeder" einen gesetzten Videothekar spielt) inszenierte Winding Refn dieses neuerliche, sperrige Porträt seiner Kopenhagener Heimat. Mit einer gedrungen Fischaugen-Perspektive macht der Regisseur es seinem Publikum am Anfang nicht leicht, sich in der Bildhaftigkeit seiner Welt zurechtzufinden. Als jedoch einmal klar ist, dass jenee Welt für alle Beteiligten längst aus den Fugen geraten ist, nimmt man den verqueren Blick auf sie stillschweigend hin. Lädt "Bleeder" ähnlich wie "Pusher" anfänglich noch hier und da zum Schmunzeln ein, so wandelt sich die Atmosphäre spätestens nach der Hälfte der Geschichte in eine zutiefst bedrohliche, die, und gerade darum ist sie so stark, ihren weiteren Fortlauf mit keiner Silbe verrät. Da wird eine Beschau von Lustigs "Maniac", von der Winding Refn nurmehr das Finale, das Joe Spinnell im Kreise seiner lebendig gewordenen Puppen zeigt, einfließen lässt, zu einer noch deutlich unangenehmeren Angelegenheit als die entsprechende Filmsequenz selbst.
8/10
Nicolas Winding Refn Dänemark Kopenhagen Videothek Amok Freundschaft