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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

GENGHIS KHAN (Henry Levin/UK, YU, BRD, USA 1965)



"It is better to light one candle than to curse the darkness."

Genghis Khan (Dschingis Khan) ~ UK/YU/BRD/USA 1965
Directed By: Henry Levin


Nachdem er seinen Vater getötet hat, legt Jamuga (Stephen Boyd), der mongolische Stammesführer der Merkiten, den jungen Temudschin (Carlo Cura) ans Joch. Erst Jahre später, zum jungen Mann (Omar Sharif) gereift, kann Temudschin den Klauen Jamugas entkommen und ein eigenes Heer gründen. Dieses führt er gen Osten, nach Peking, wo er dem Kaiser (Robert Morley) gegen die Mandschuren unter der Führung Jamugas beisteht. Aus Angst vor der Popularität des mittlerweile in Dschingis Khan umbenannten Temudschin will der Kaiser ihn und seine Männer nicht ziehen lassen, so dass man sich den Weg mit Geschick selbst freikämpfen muss. Zurück in der Mongolei begleichen Jamuga und Dschingis Khan ihre noch offene Rechnung.

Putziges bis protziges Monumentalkino, weit ausholend und charmant, allerdings auch nahezu beispiellos in seiner Missachtung historischer Fakten und Gegebenheiten. Der Dschingis Khan aus Levins Film entspricht eher einer lichtdurchfluteten Phantasiegestalt als dem tatsächlichen Vorbild und wird zum großen Helden und Volkseiniger verklärt. In dieser Hinsicht ist "Genghis Khan" also vollkommen zu vernachlässigen. Punkten kann er indes als exotische kleine Filmwundertüte: Die wirklich feine Besetzung gibt sich je nach Status mehr oder weniger Mühe zu ernsthafter Darstellung. Robert Morley und James Mason, die beide als Chinesen zu sehen sind, trifft man in völlig nachlässiger respektive völlig übertriebener Maske an, derweil ihr Spiel jeweils reinster Komödie entspricht. Woody Strode muss abermals den tumben Muskelprotz geben, Eli Wallach wird schwer unter Wert verkauft, Telly Savalas hat zwei, drei schöne Szenen. Und Sharif ist eben Sharif.
Die zerklüfteten Felsenlandschaften Jugoslawiens kennt man in ganz ähnlicher Abbildung bereits aus den "Winnetou"-Filmen der Rialto und der CCC, dennoch sind sie wie stets, so auch hier äußerst malerisch anzuschauen und, einem wohlgestalteten Tourismusführer entsprechend schick eingefangen. Vermutlich ist der Regisseur ohnehin derjenige, der als einziger alles richtig gemacht hat. Dem tadellose Arbeit leistenden Henry Levin wüsste ich jedenfalls keinen ernstlichen Vorwurf zu machen.

6/10

Historie China period piece Henry Levin Mongolei Dschingis Khan



Filmtagebuch von...

Funxton

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