"He went for a little walk! You should have seen his face!"
The Mummy (Die Mumie) ~ USA 1932
Directed By: Karl Freund
Zehn Jahre nachdem sein Vater Sir Joseph (Arthur Byron) das Grab des vor fast vier Jahrtausenden wirkenden ägyptischen Hohepriesters Imhotep (Boris Karloff) entdeckt hat, dessen Körper auf seltsame Weise aus der Grabkammer verschwunden ist, wird bei dem ebenfalls als Ägyptologen tätigen Frank Whemple ein mysteriöser Mann namens Ardath Bey (Karloff) vorstellig. Dieser wüsste, wo sich das Grab der Prinzessin Anck-es-en-Amon befände. Nachdem Whemple junior diese ausgegraben hat, beginnt sich Ardath Bey, bei dem es sich in Wahrheit natürlich um den wiedererwachten Imhotep handelt, sich für Whemples Verlobte Helen (Zita Johann) zu interessieren. In ihr sieht Imhotep die Reinkanation seiner geliebten Prinzessin von einst. Um mit ihr in alle Ewigkeit vereint zu sein, plant er nun eine Seelenübertragung und die Ermordung Helens, um sie danach wieder zu unheiligem Leben erwecken zu können. Glücklicherweise funkt der wackere Okkultismusforscher Dr. Müller (Edward Van Sloane) Imhotep in die Parade.
Für "The Mummy", der fast wie ein etwas reiferer Zwilling von Brownings "Dracula" wirkt, übernahm dessen Kameramann Karl Freund die Regie. Vieles präsentiert sich als unmittelbare Analogie zu dem Vampirfilm: Ein untotes Schattenwesen, das eine Holde für die Ewigkeit erwählt und sie sich durch eine Art widernatürliche Transformation gleichmachen will. Ein ausländischer Hexendoktor (jeweils von Van Sloan interpretiert, der auch in Whales "Frankenstein" den weisen, väterlichen Gutmenschen gab) mit Durchblick, ein im Prinzip höchst langweiliger, menschlicher Verlobter, ein untermenschlich gezeichneter Diener (hier: Arthur Tovey als "Nubier"). Und dann diese traumhaften Bilder, wahre Poeme aus Licht und Schatten, vor allem jedoch Karloffs unglaubliche Maske, in höchst wirkungsvoller Weise beleuchtet. So etwas gibt es heute einfach nicht mehr. Die jeweils genüsslich eingerahmten und ausgekosteten Momente, in denen Imhoteps böse funkelnde Augen sich öffnen, erreichen einen suggestiven Sog, wie er eine Rarität geworden ist im Kino der späteren Jahre. Für mich einer der allerschönsten Horrorfilme seiner Dekade.
10/10
Karl Freund Mumie Universal-Monster Aegypten
The Mummy (Die Mumie) ~ USA 1932
Directed By: Karl Freund
Zehn Jahre nachdem sein Vater Sir Joseph (Arthur Byron) das Grab des vor fast vier Jahrtausenden wirkenden ägyptischen Hohepriesters Imhotep (Boris Karloff) entdeckt hat, dessen Körper auf seltsame Weise aus der Grabkammer verschwunden ist, wird bei dem ebenfalls als Ägyptologen tätigen Frank Whemple ein mysteriöser Mann namens Ardath Bey (Karloff) vorstellig. Dieser wüsste, wo sich das Grab der Prinzessin Anck-es-en-Amon befände. Nachdem Whemple junior diese ausgegraben hat, beginnt sich Ardath Bey, bei dem es sich in Wahrheit natürlich um den wiedererwachten Imhotep handelt, sich für Whemples Verlobte Helen (Zita Johann) zu interessieren. In ihr sieht Imhotep die Reinkanation seiner geliebten Prinzessin von einst. Um mit ihr in alle Ewigkeit vereint zu sein, plant er nun eine Seelenübertragung und die Ermordung Helens, um sie danach wieder zu unheiligem Leben erwecken zu können. Glücklicherweise funkt der wackere Okkultismusforscher Dr. Müller (Edward Van Sloane) Imhotep in die Parade.
Für "The Mummy", der fast wie ein etwas reiferer Zwilling von Brownings "Dracula" wirkt, übernahm dessen Kameramann Karl Freund die Regie. Vieles präsentiert sich als unmittelbare Analogie zu dem Vampirfilm: Ein untotes Schattenwesen, das eine Holde für die Ewigkeit erwählt und sie sich durch eine Art widernatürliche Transformation gleichmachen will. Ein ausländischer Hexendoktor (jeweils von Van Sloan interpretiert, der auch in Whales "Frankenstein" den weisen, väterlichen Gutmenschen gab) mit Durchblick, ein im Prinzip höchst langweiliger, menschlicher Verlobter, ein untermenschlich gezeichneter Diener (hier: Arthur Tovey als "Nubier"). Und dann diese traumhaften Bilder, wahre Poeme aus Licht und Schatten, vor allem jedoch Karloffs unglaubliche Maske, in höchst wirkungsvoller Weise beleuchtet. So etwas gibt es heute einfach nicht mehr. Die jeweils genüsslich eingerahmten und ausgekosteten Momente, in denen Imhoteps böse funkelnde Augen sich öffnen, erreichen einen suggestiven Sog, wie er eine Rarität geworden ist im Kino der späteren Jahre. Für mich einer der allerschönsten Horrorfilme seiner Dekade.
10/10
Karl Freund Mumie Universal-Monster Aegypten