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KING KONG (Merian C. Cooper, Ernest B. Schoedsack/USA 1933)
von Funxton ·
28 Mai 2011
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"Holy mackerel!"
King Kong (King Kong und die weiße Frau) ~ USA 1933
Directed By: Merian C. Cooper/Ernest B. Schoedsack
Der New Yorker Filmemacher Carl Denham (Robert Armstrong) will mit dem Frachter 'Venture' zu einer bislang nicht kartografierten Insel im Indischen Ozean reisen, um dort sensationelle Aufnahmen von wilden Tieren zu machen. Allerdings benötigt er noch eine hübsche, unverbrauchte Darstellerin für sein Projekt, die er in der blonden Ann Darrow (Fay wray) findet. Auf der Insel angelangt, werden Denham und die Besatzungsmitglieder Zeugen eines primitiven Hochzeitsrituals. Offenbar soll dem Urwaldgott Kong ein jungfräuliches Opfer dargebracht werden. Als die Eingeboren Ann ansichtig werden, wollen sie die Blondine prompt als Ersatz für ihr Mädchen, entführen sie nächtens und bieten sie Kong, der sich als gewaltiger, haushoher Gorilla entpuppt, als Geschenk. Kong freut sich und beschützt die entsetzte Ann vor allerlei Gefahren auf der Insel, derweil die Besatzung der Venture, allen voran der in Ann verliebte Maat Driscoll (Bruce Cabot), das Mädchen suchen. Driscoll kann Ann schließlich befreien. Denham hat derweil schon eine neue Idee: Er will Kong einfangen und in New York der staunenden Öffentlichkeit als achtes Weltwunder präsentieren. Der Coup gelingt mit viel Mühe und Kong wird nach New York verschifft. Dort zerbricht er seine Ketten und entführt Ann auf das Dach des Empire State Building, von wo ihn eilends mobilisierte Jagdflieger herunterschießen.
Das in seinen Grundzügen recht naive Erwachsenenmärchen von einem monströsen Gorilla und seiner unmöglichen Liebe zu einer zarten Frau aus der westlichen Zivilisation erlangte seine umfassende Popularität aus dreierlei Gründen: Zunächst erwiesen sich die Stop-Motion-Effekte von Willis O'Brien als bahnbrechende und in dieser Form archetypische technische Leistungen, ferner sorgte die mehr oder weniger verborgene sexuelle Konnotation des virilen Riesenkerls, der ein wehrloses, halbnacktes Mädchen begehrt, für geschwollene Kämme allerorten. Schließlich war diese Form von großatmigem Abenteuer die denkbar beste Form des Eskapismus in depressionsgeschwängerter Zeit. Einem jeden Sensationslüsternen hatte "King Kong" etwas zu bieten, das es zumindest in solch vollendeter Form vorher nicht auf der Leinwand gegeben hatte. Gigantische Monster und Dinosaurier, wilde Eingeborene, großstädtische Katastrophen, Massenszenen, Action, Tragödie, Romantik und Tod - also grundsätzlich alles, was das Kino in seinen Grundfesten und -mechanismen definiert. "King Kong" ist somit auch ein Lehrstück in Sachen Exploitation, wesentlich luzider und unverhüllter als etwa die Genre-Konkurrenz von Universal und MGM. Die Liebesgeschichte zwischen Kong und der nahezu unentwegt kreischenden Ann kam in dieser Urfassung indes noch wenig zum Tragen. Zwar ist das allein anatomisch unmögliche sexuelle Interesse des Riesenaffen für seine kleine Zwangsgespielin offensichtlich, Ann derweil scheint eher froh zu sein, am Ende in die Arme ihres gleichgroßen Wunschpartners sinken zu können. Der Verständnis-Aspekt seitens des Mädchen wurde sehr viel deutlicher erst in den späteren Fassungen, in der leider noch immer völlig unterschätzten 76er-Version und ganz besonders in Peter Jacksons Remake prononciert. Dennoch bleibt der Ur-Kong der beste, eben weil er eine einzigartige Pionierleistung darstellt und hier die ungezügelte, bald infantile Präsentationslust eines Merian C. Cooper, die nebenbei komplett mit der des Filmprotagonisten Carl Denham gleichzusetzen ist, zum größten Triumphator wird.
10/10
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King Kong (King Kong und die weiße Frau) ~ USA 1933
Directed By: Merian C. Cooper/Ernest B. Schoedsack
Der New Yorker Filmemacher Carl Denham (Robert Armstrong) will mit dem Frachter 'Venture' zu einer bislang nicht kartografierten Insel im Indischen Ozean reisen, um dort sensationelle Aufnahmen von wilden Tieren zu machen. Allerdings benötigt er noch eine hübsche, unverbrauchte Darstellerin für sein Projekt, die er in der blonden Ann Darrow (Fay wray) findet. Auf der Insel angelangt, werden Denham und die Besatzungsmitglieder Zeugen eines primitiven Hochzeitsrituals. Offenbar soll dem Urwaldgott Kong ein jungfräuliches Opfer dargebracht werden. Als die Eingeboren Ann ansichtig werden, wollen sie die Blondine prompt als Ersatz für ihr Mädchen, entführen sie nächtens und bieten sie Kong, der sich als gewaltiger, haushoher Gorilla entpuppt, als Geschenk. Kong freut sich und beschützt die entsetzte Ann vor allerlei Gefahren auf der Insel, derweil die Besatzung der Venture, allen voran der in Ann verliebte Maat Driscoll (Bruce Cabot), das Mädchen suchen. Driscoll kann Ann schließlich befreien. Denham hat derweil schon eine neue Idee: Er will Kong einfangen und in New York der staunenden Öffentlichkeit als achtes Weltwunder präsentieren. Der Coup gelingt mit viel Mühe und Kong wird nach New York verschifft. Dort zerbricht er seine Ketten und entführt Ann auf das Dach des Empire State Building, von wo ihn eilends mobilisierte Jagdflieger herunterschießen.
Das in seinen Grundzügen recht naive Erwachsenenmärchen von einem monströsen Gorilla und seiner unmöglichen Liebe zu einer zarten Frau aus der westlichen Zivilisation erlangte seine umfassende Popularität aus dreierlei Gründen: Zunächst erwiesen sich die Stop-Motion-Effekte von Willis O'Brien als bahnbrechende und in dieser Form archetypische technische Leistungen, ferner sorgte die mehr oder weniger verborgene sexuelle Konnotation des virilen Riesenkerls, der ein wehrloses, halbnacktes Mädchen begehrt, für geschwollene Kämme allerorten. Schließlich war diese Form von großatmigem Abenteuer die denkbar beste Form des Eskapismus in depressionsgeschwängerter Zeit. Einem jeden Sensationslüsternen hatte "King Kong" etwas zu bieten, das es zumindest in solch vollendeter Form vorher nicht auf der Leinwand gegeben hatte. Gigantische Monster und Dinosaurier, wilde Eingeborene, großstädtische Katastrophen, Massenszenen, Action, Tragödie, Romantik und Tod - also grundsätzlich alles, was das Kino in seinen Grundfesten und -mechanismen definiert. "King Kong" ist somit auch ein Lehrstück in Sachen Exploitation, wesentlich luzider und unverhüllter als etwa die Genre-Konkurrenz von Universal und MGM. Die Liebesgeschichte zwischen Kong und der nahezu unentwegt kreischenden Ann kam in dieser Urfassung indes noch wenig zum Tragen. Zwar ist das allein anatomisch unmögliche sexuelle Interesse des Riesenaffen für seine kleine Zwangsgespielin offensichtlich, Ann derweil scheint eher froh zu sein, am Ende in die Arme ihres gleichgroßen Wunschpartners sinken zu können. Der Verständnis-Aspekt seitens des Mädchen wurde sehr viel deutlicher erst in den späteren Fassungen, in der leider noch immer völlig unterschätzten 76er-Version und ganz besonders in Peter Jacksons Remake prononciert. Dennoch bleibt der Ur-Kong der beste, eben weil er eine einzigartige Pionierleistung darstellt und hier die ungezügelte, bald infantile Präsentationslust eines Merian C. Cooper, die nebenbei komplett mit der des Filmprotagonisten Carl Denham gleichzusetzen ist, zum größten Triumphator wird.
10/10
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