"Yes! I like to torture!"
The Raven (Der Rabe) ~ USA 1935
Directed By: Lew Landers
Als der geniale Chirurg und Poe-Fanatiker Dr. Vollin (Bela Lugosi) der jungen Balletttänzerin Jean (Irene Ware) das Leben rettet, verliebt er sich unsterblich in sie. Richter Thatcher, Irenes Vater (Samuel S. Hinds), passt dies überhaupt nicht und er beschwört Vollin, sie in Ruhe zu lassen. Der Zurückgestoßene reagiert in höchstem Maße erbost und denkt sich einen umfassenden Racheplan aus. Was nämlich niemand weiß: Vollin ist schon seit längerem völlig wahnsinnig und hat in seinem Keller eine umfangreiche Foltermaschinerie nach Poes Werken konstruiert. Um seine perfiden Pläne umsetzen zu können, bedient er sich der unfreiwillig helfenden Hand des Gangsters Bateman (Boris Karloff), dessen Gesicht er entstellt und nur wieder richten will, wenn Bateman ihm "assistiert".
Mit "The Raven", der den Regisseur Lew Landers noch unter seinem Geburtsnamen Louis Friedlander in seinen credits führt, suchte die Universal, an den Erfolg des vorjährigen Meisterstücks "The Black Cat" von Edgar G. Ulmer anzuknüpfen. Wiederum diente ein Poe-Titel (diesmal das berühmte Gedicht "Der Rabe", eine Ode an eine verflossene Liebe mit Namen Lenore) als Inspiration für eine eigens ersonnene Story, in der es vorrangig um eine Bestie in Menschengestalt geht, um Sadismus und Folter und in der erneut Lugosi und Karloff als Antagonisten auftraten; diesmal allerdings in jeweils diametraler Position. Die größte Schau in "The Raven" neben dem architektonisch umfunktionierten Haus Vollins, in dem auf Hebeldruck Stahltüren erscheinen und sogar ganze Räume verschoben werden können, ist natürlich Lugosi, der jede seiner Szenen als Projektionsflächen für sein bekanntlich auch im wirklichen Leben übersteigertes Ego nutzt. Mit größter Verve lässt er seine irrsinnigen Augen aufblitzen, lacht das gellende Lachen des Wahns und wird am Ende natürlich zum Opfer einer seiner eigenen Folterfallen. Kurz gesagt kann "The Raven" es bei aller Güte nicht ganz mit "The Black Cat" aufnehmen, dazu fehlt es ihm an der kompromisslosen Ernsthaftigkeit des Vorbilds und an dessen aufreizender Lust zum Surrealen und Versponnenen. Dennoch ein beachtlicher kleiner Film mit vielen spaßigen Details.
7/10
Lew Landers Edgar Allan Poe Madness mad scientist
The Raven (Der Rabe) ~ USA 1935
Directed By: Lew Landers
Als der geniale Chirurg und Poe-Fanatiker Dr. Vollin (Bela Lugosi) der jungen Balletttänzerin Jean (Irene Ware) das Leben rettet, verliebt er sich unsterblich in sie. Richter Thatcher, Irenes Vater (Samuel S. Hinds), passt dies überhaupt nicht und er beschwört Vollin, sie in Ruhe zu lassen. Der Zurückgestoßene reagiert in höchstem Maße erbost und denkt sich einen umfassenden Racheplan aus. Was nämlich niemand weiß: Vollin ist schon seit längerem völlig wahnsinnig und hat in seinem Keller eine umfangreiche Foltermaschinerie nach Poes Werken konstruiert. Um seine perfiden Pläne umsetzen zu können, bedient er sich der unfreiwillig helfenden Hand des Gangsters Bateman (Boris Karloff), dessen Gesicht er entstellt und nur wieder richten will, wenn Bateman ihm "assistiert".
Mit "The Raven", der den Regisseur Lew Landers noch unter seinem Geburtsnamen Louis Friedlander in seinen credits führt, suchte die Universal, an den Erfolg des vorjährigen Meisterstücks "The Black Cat" von Edgar G. Ulmer anzuknüpfen. Wiederum diente ein Poe-Titel (diesmal das berühmte Gedicht "Der Rabe", eine Ode an eine verflossene Liebe mit Namen Lenore) als Inspiration für eine eigens ersonnene Story, in der es vorrangig um eine Bestie in Menschengestalt geht, um Sadismus und Folter und in der erneut Lugosi und Karloff als Antagonisten auftraten; diesmal allerdings in jeweils diametraler Position. Die größte Schau in "The Raven" neben dem architektonisch umfunktionierten Haus Vollins, in dem auf Hebeldruck Stahltüren erscheinen und sogar ganze Räume verschoben werden können, ist natürlich Lugosi, der jede seiner Szenen als Projektionsflächen für sein bekanntlich auch im wirklichen Leben übersteigertes Ego nutzt. Mit größter Verve lässt er seine irrsinnigen Augen aufblitzen, lacht das gellende Lachen des Wahns und wird am Ende natürlich zum Opfer einer seiner eigenen Folterfallen. Kurz gesagt kann "The Raven" es bei aller Güte nicht ganz mit "The Black Cat" aufnehmen, dazu fehlt es ihm an der kompromisslosen Ernsthaftigkeit des Vorbilds und an dessen aufreizender Lust zum Surrealen und Versponnenen. Dennoch ein beachtlicher kleiner Film mit vielen spaßigen Details.
7/10
Lew Landers Edgar Allan Poe Madness mad scientist