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A FEW GOOD MEN (Rob Reiner/USA 1992)
von Funxton ·
12 Juni 2011
Kategorie:
Kriminalfilm,
Drama
Aufrufe: 813
"You can't handle the truth!"
A Few Good Men (Eine Frage der Ehre) ~ USA 1992
Directed By: Rob Reiner
Der aalglatte junge Navy-Anwalt Lt. Kaffee (Tom Cruise) wird dazu verdonnert, zwei des Mordes angeklagte Marines (Wolfgang Bodison, James Marshall) vor dem Militärgericht in Washington D.C. zu verteidigen. Die beiden in Guantanamo stationierten Männer sollen einen anderen Soldaten (Michael DeLorenzo) im Zuge einer Mobbing-Maßnahme bewusst getötet haben. Es gibt jedoch zwei Haken: Zum Einen behaupten die Marines, sie hätten einen von ihrem Vorgesetzten (Kiefer Sutherland) erteilten Befehl ausgeführt - was dieser allerdings stoisch leugnet -, zum anderen hatten sie angeblich nie vor, ihr Opfer wirklich zu töten, es sollte lediglich "eine Lektion erteilt" bekommen.
Bei "A Few Good Men" handelt es sich grundsätzlich sicherlich um eines der vorrangigen Courtroom-Dramen der Kinogeschichte, das in in einer Liga spielt mit den ganz großen, allseits bekannten Hausnummern. Ohne ein deftiges "Aber" sollte man Reiners brillant gespielten Film aber dennoch nicht einfach so wegtreten lassen. Sein omnipräsentes Militärpathos, dessen sich das Script und die ansonsten dramaturgisch überaus dichte Hochglanz-Inszenierung bedienen, ist nämlich ganz gewiss ein markiger Kritikpunkt. Zwar geben sich Aaron Sorkins Stück, auf dem der Film basiert, und auch sein Buch als vordergründig uniformkritisch, halten das globalpolizeiliche Ethos der US Army, von wegen "wir müssen für die kämpfen, die selbst nicht kämpfen können" jedoch latent im Publikumsbewusstsein. Ist man mit seiner Hinterfragung des Ganzen erst soweit gekommen, wird man dann auch unweigerlich weiterbohren und frösteln müssen über die offen herausgekehrte Unbeholfenheit der zwei Angeklagten, die ja offensichtlich als repräsentativ für die meisten Privates und Lance Corporals des U.S. Marine Corps gelten dürfen: Hohlköpfige, blinde Organe für bigotte Vorgesetzte, die ihre Befehle, und mögen diese noch so widersinnig sein, weder mehr als nötig hinterfragen, noch zu eigenständiger Reflexion in der Lage sind. Auch wenn zumindest der Film am Ende anderes suggeriert: Das Straßmaß für die beiden Angeklagten ist ein Witz. Solch gefährliche Patrone gehören für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in den Bau. Davor sollte schon mal gar keine Uniform und auch kein noch so diabolischer Jack Nicholson schützen.
7/10
Militaer based on play Washington D.C. Rob Reiner Courtroom Kuba
A Few Good Men (Eine Frage der Ehre) ~ USA 1992
Directed By: Rob Reiner
Der aalglatte junge Navy-Anwalt Lt. Kaffee (Tom Cruise) wird dazu verdonnert, zwei des Mordes angeklagte Marines (Wolfgang Bodison, James Marshall) vor dem Militärgericht in Washington D.C. zu verteidigen. Die beiden in Guantanamo stationierten Männer sollen einen anderen Soldaten (Michael DeLorenzo) im Zuge einer Mobbing-Maßnahme bewusst getötet haben. Es gibt jedoch zwei Haken: Zum Einen behaupten die Marines, sie hätten einen von ihrem Vorgesetzten (Kiefer Sutherland) erteilten Befehl ausgeführt - was dieser allerdings stoisch leugnet -, zum anderen hatten sie angeblich nie vor, ihr Opfer wirklich zu töten, es sollte lediglich "eine Lektion erteilt" bekommen.
Bei "A Few Good Men" handelt es sich grundsätzlich sicherlich um eines der vorrangigen Courtroom-Dramen der Kinogeschichte, das in in einer Liga spielt mit den ganz großen, allseits bekannten Hausnummern. Ohne ein deftiges "Aber" sollte man Reiners brillant gespielten Film aber dennoch nicht einfach so wegtreten lassen. Sein omnipräsentes Militärpathos, dessen sich das Script und die ansonsten dramaturgisch überaus dichte Hochglanz-Inszenierung bedienen, ist nämlich ganz gewiss ein markiger Kritikpunkt. Zwar geben sich Aaron Sorkins Stück, auf dem der Film basiert, und auch sein Buch als vordergründig uniformkritisch, halten das globalpolizeiliche Ethos der US Army, von wegen "wir müssen für die kämpfen, die selbst nicht kämpfen können" jedoch latent im Publikumsbewusstsein. Ist man mit seiner Hinterfragung des Ganzen erst soweit gekommen, wird man dann auch unweigerlich weiterbohren und frösteln müssen über die offen herausgekehrte Unbeholfenheit der zwei Angeklagten, die ja offensichtlich als repräsentativ für die meisten Privates und Lance Corporals des U.S. Marine Corps gelten dürfen: Hohlköpfige, blinde Organe für bigotte Vorgesetzte, die ihre Befehle, und mögen diese noch so widersinnig sein, weder mehr als nötig hinterfragen, noch zu eigenständiger Reflexion in der Lage sind. Auch wenn zumindest der Film am Ende anderes suggeriert: Das Straßmaß für die beiden Angeklagten ist ein Witz. Solch gefährliche Patrone gehören für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte in den Bau. Davor sollte schon mal gar keine Uniform und auch kein noch so diabolischer Jack Nicholson schützen.
7/10
Militaer based on play Washington D.C. Rob Reiner Courtroom Kuba