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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE QUICK AND THE DEAD (Sam Raimi/USA 1995)



"Are you still fast?" - "Faster than you."

The Quick And The Dead (Schneller als der Tod) ~ USA 1995
Directed By: Sam Raimi

Der zum mächtigen Gangsterboss aufgestiegene Desperado John Herod (Gene Hackman) veranstaltet in "seinem" Städtchen Redemption ein Revolverschützen-Turnier, dessen Sieger eine stattliche Prämie winkt. Natürlich ist Herod, selbst perfekt an der Waffe, einzig und allein daran interessiert, potenzielle Konkurrenten aus dem Weg zu räumen und seinen Despotenstatus in Redemption zu manifestieren. Dann taucht jedoch die eisenharte Ellen (Sharon Stone) auf, die noch eine alte Rechnung mit Herod zu begleichen hat.

Djangoline? Djanga?? Djangina vielleicht... hinfällig, sowieso. "The Quick And The Dead", der trotz allerlei eitlen Inszenierungsschnickschnacks eine harte Konkurrenz markiert im Rennen um Raimis bis dato miesesten Film ("For Love Of The Game" kenne ich nicht), ist vermutlich primär gedacht als Western für Menschen, die eigentlich keine Western mögen. Poppig getunt mit permanentem augenzwinkernden Understatement, das ich bloß als peinliche Masche empfunden habe, und das im Prinzip die Werke jedes der großen Westernregisseure garstig mit Füßen tritt (auch wenn dies mit Sicherheit nicht Raimis Ansinnen war), müht sich der hoffnungslos unelegante "The Quick And The Dead" nach Kräften ab, eine überaus enervierende Sharon Stone als taffes Flintenweib zu etablieren. Calamity Jane und Belle Starr werden sich im Grabe umgedreht haben. Allein erweist sich dies als hoffnungslos untragbar: Die Stone versuchte ja damals selbst permanent, mit Blamablem wie "Ein Gehirn und eine Vagina sind die gefährlichste Kombination überhaupt" (oder so ähnlich) Populismus in eigener Sache zu machen; insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie als Coproduzentin eines derart tölpelhaften Bollostreifens kreditiert ist. Ohne mich aber bitte. Warum ich diesen wirklich unangenehme Assoziationen in mir weckenden Film nach einmaliger Beschau erstmal fünfzehn Jahre links liegen ließ, wurde mir itzo jedenfalls rasch wieder gegenwärtig: Er hat es einfach nicht besser verdient. Schade nur um die durchaus nette Besetzung, die unter anderem sogar mit Woody Strode und dem leider just verstorbenen Roberts Blossom aufwarten kann.

3/10

Sam Raimi Duell Rache



Guter Film, der erste Western, mit dem ich mal was anfangen konnte. War positiv überrascht, dass es einem Regisseur gelingt, diesem für meine Begriffe sauöden Genre soviel Pepp einzuflößen.
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Aha.
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auch ne Aussage...oder irgendwie auch nicht ;) *g*
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Na ja, mein Eintrag spricht ja im Prinzip für sich, was soll ich also noch weiter groß entgegnen. Wollte dir allerdings auch nicht das Gefühl geben, ignoriert zu werden.
Also nochmal in Kurzform: Ich halte "The Quick And The Dead" für albern, dämlich, überaus vulgär, nervtötend und darüberhinaus für Sam Raimis mit Abstand bedauernswerteste Regiearbeit. Im Gegensatz zu dir bin ich allerdings auch ein großer Liebhaber des Genres und denke nicht, dass es irgendwelchen "Pepps" bedarf, um gut dazustehen, eher im Gegenteil.That's it.
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Naja, für mich ist es eine positive Erfahrung, wenn ich das mal so sagen darf, wenn ich mir einen Film nur mal aus Interesse ohne große Erwartungen gebe und dann feststelle, dass ich doch relativ zufrieden mit dem gesehenen bin. Mit Western im herkömmlichen Sinne kann ich einfach nichts anfangen, wenn schon gut gegen Böse bin ich eher der Freund von moderner Cop-Action. man muss ja auch nicht alles mögen und konsumieren, ich habe in letzter Zeit mehr als genug Experimente gemacht, wohlgemerkt, zum großen Teil mit positiver Erkenntnis. ;)
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Das freut mich für dich und dagegen ist auch nichts zu haben :)
Unsere Ansatzpunkte bezüglich der Beschäftigung mit dem Medium dürften aber dennoch recht konträrer Natur sein, was ja aber auch vollkommen schnuppe ist. Wohlan also...
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wie darf ich das verstehen? Schaust du Filme nicht, um gut unterhalten zu werden? Machst du das beruflich, filmwissenschaften oder sowas? Stehe gerade aufm Schlauch.
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Nein, ich bin Lehrer und höchstens medienpädagogisch von Berufswegen involviert.
Ich bemühe mich lediglich, Film weniger als Unterhaltungsmedium denn als Kunstform wahrzunehmen und versuche, mich ihm auf entsprechende Weise zu nähern. Würde ich nach knapp dreißig Jahren mehr oder weniger intensiven Filmgenusses immer noch das Hauptziel meiner Beschäftigung mit Film darin sehen, "gut unterhalten" zu werden, käme ich mir wortwörtlich "zurückgeblieben" vor. Ich sähe dann auch längst keinen Sinn mehr darin, hier mein Filmtagebuch zu führen; wen interessierte es nach rund 3000 Einträgen schon noch, ob der olle Funx mal wieder "gut unterhalten" wurde :muhaha:
Damit spreche ich dir keinesfalls dein Recht auf reinen Eskapismus ab; es gibt beim Film jedoch noch eine Menge mehr zu entdecken als bloße Sinnes-Affizierung und Instinktbefriedigung.
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Filmtagebuch von...

Funxton

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