"With these hands, I can do anything!"
The Face Behind The Mask (Das Gesicht hinter der Maske) ~ USA 1941
Directed By: Robert Florey
Der ungarische Uhrmacher Janos Szabo (Peter Lorre) kommt voller guter Hoffnung und Freundlichkeit nach New York. Wenn er erstmal genug Geld verdient habe, so sagt er, werde er seine Braut Maria nachkommen lassen und hier mit ihr glücklich sein. Ein böser Unfall durchkreuzt jedoch Janos' Pläne: Sein Gesicht verbrennt bis zur Unkenntlichkeit. Niemand will dem Enstellten fortan mehr Arbeit geben. Janos verliert bald jeden Lebensmut und trennt sich per Brief von seiner Mary. Am Punkt tiefster Verzweiflung lernt er den Kleinganoven Dinky (George E. Stone) kennen, mit dessen Unterstützung Janos sich nach und nach zu einem brillanten Raubexperten entwickelt. Er trägt nun eine eigens angefertigte, seinen früheren Gesichtszügen nachempfundene Maske. Da lernt er die lebensfrohe, blinde Helen (Evelyn Keyes) kennen, mit der Janosz zu seinem alten Enthusiasmus zurückfindet. Seinen Kumpanen zeigt er die rote Karte. Als diese Janos fälschlich der Spitzelei verdächtigen, verüben sie einen Anschlag auf ihn, dem die arme Helen zum Opfer fällt. Janos, der nun endgültig jeden Lebenswillen verloren hat, denkt sich einen perfiden Racheplan für sie aus.
Einer der ungehobenen Hollywood-Schätze der vierziger Jahre. "The Face Behind The Mask" zeigt einen wesentlich hagerer gewordenen Peter Lorre auf dem Höhepunkt seiner Schauspielkunst. Die Emotionen hinter der Maske, die wie ein trauriges Zerrbild seines eigentlichen Gesichts aussieht, stellt er mit der gebührenden Verhaltenheit dar, tatsächlich so, als befände sich ein (unsichtbarer) Schutz auf seinem Antlitz. Floreys Film ist auch die zutiefst ergreifende, herzzereißende Geschichte der Rache eines in die Enge Getriebenen. Im Zuge der später aufkommenden, grell-brutalen Exploitationfilme scheint das Kino irgendwann vergessen zu haben, dass Rache immer auch ein Ausdruck tiefer Verzweiflung und Trauer ist. "The Face Behind The Mask" akzentuiert diesen Aspekt noch mit aller gebührenden Kraft. Man ist, ganz besonders eben wegen Lorres wahnsinniger Fähigkeit, Empathie für seine Figuren zu erzeugen, immer ganz dicht bei diesem Janos Szabo, der einst so liebenswert und mit offenen Armen auf Ellis Island landetete, nur um dann wie bereits so viele vor ihm von der Unbarmherzigkeit der Großstadt erdrückt zu werden. Das Motiv der augenscheinlich blinden, mit dem Herzen jedoch umso besser sehenden Schönheit, die sich dem "kaputten" Helden widmet, zieht sich bis heute durch alle Schichten des Genrefilms.
10/10
Wueste Robert Florey Rache Film Noir Entstellung New York
The Face Behind The Mask (Das Gesicht hinter der Maske) ~ USA 1941
Directed By: Robert Florey
Der ungarische Uhrmacher Janos Szabo (Peter Lorre) kommt voller guter Hoffnung und Freundlichkeit nach New York. Wenn er erstmal genug Geld verdient habe, so sagt er, werde er seine Braut Maria nachkommen lassen und hier mit ihr glücklich sein. Ein böser Unfall durchkreuzt jedoch Janos' Pläne: Sein Gesicht verbrennt bis zur Unkenntlichkeit. Niemand will dem Enstellten fortan mehr Arbeit geben. Janos verliert bald jeden Lebensmut und trennt sich per Brief von seiner Mary. Am Punkt tiefster Verzweiflung lernt er den Kleinganoven Dinky (George E. Stone) kennen, mit dessen Unterstützung Janos sich nach und nach zu einem brillanten Raubexperten entwickelt. Er trägt nun eine eigens angefertigte, seinen früheren Gesichtszügen nachempfundene Maske. Da lernt er die lebensfrohe, blinde Helen (Evelyn Keyes) kennen, mit der Janosz zu seinem alten Enthusiasmus zurückfindet. Seinen Kumpanen zeigt er die rote Karte. Als diese Janos fälschlich der Spitzelei verdächtigen, verüben sie einen Anschlag auf ihn, dem die arme Helen zum Opfer fällt. Janos, der nun endgültig jeden Lebenswillen verloren hat, denkt sich einen perfiden Racheplan für sie aus.
Einer der ungehobenen Hollywood-Schätze der vierziger Jahre. "The Face Behind The Mask" zeigt einen wesentlich hagerer gewordenen Peter Lorre auf dem Höhepunkt seiner Schauspielkunst. Die Emotionen hinter der Maske, die wie ein trauriges Zerrbild seines eigentlichen Gesichts aussieht, stellt er mit der gebührenden Verhaltenheit dar, tatsächlich so, als befände sich ein (unsichtbarer) Schutz auf seinem Antlitz. Floreys Film ist auch die zutiefst ergreifende, herzzereißende Geschichte der Rache eines in die Enge Getriebenen. Im Zuge der später aufkommenden, grell-brutalen Exploitationfilme scheint das Kino irgendwann vergessen zu haben, dass Rache immer auch ein Ausdruck tiefer Verzweiflung und Trauer ist. "The Face Behind The Mask" akzentuiert diesen Aspekt noch mit aller gebührenden Kraft. Man ist, ganz besonders eben wegen Lorres wahnsinniger Fähigkeit, Empathie für seine Figuren zu erzeugen, immer ganz dicht bei diesem Janos Szabo, der einst so liebenswert und mit offenen Armen auf Ellis Island landetete, nur um dann wie bereits so viele vor ihm von der Unbarmherzigkeit der Großstadt erdrückt zu werden. Das Motiv der augenscheinlich blinden, mit dem Herzen jedoch umso besser sehenden Schönheit, die sich dem "kaputten" Helden widmet, zieht sich bis heute durch alle Schichten des Genrefilms.
10/10
Wueste Robert Florey Rache Film Noir Entstellung New York