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EXTREMITIES (Robert M. Young/USA 1986)
von Funxton ·
17 Juli 2011
Kategorie:
Thriller
Aufrufe: 631
"Okay, let's talk about the hammer."
Extremities ~ USA 1986
Directed By: Robert M. Young
Die in einer Dreier-WG mit ihren zwei Freundinnen Patty (Alfre Woodward) und Terry (Diana Scarwird) lebende Marjorie (Farrah Fawcett) wird eines Nachts von dem Unhold Joe (James Russo) überfallen. Zwar kann sie entkommen, die in der Folge gemachte Anzeige bei der Polizei ist jedoch zwecklos, wie sie mit Entsetzen feststellen muss. Schlimmer noch, Joe hat Marjories Brieftasche entwendet und kennt somit ihre Adresse. Einige Wochen später, Marjorie ist allein im Haus, taucht er tatsächlich bei ihr auf. Da er damals vermummt war, erkennt Marjorie ihn nicht sofort, doch Joe fackelt ohnehin nicht lange. Er setzt die Frau einem vor allem psychischen Martyrium aus, bis sich das Blatt wendet: Marjorie kann sich befreien und Joe im Kamin festsetzen. Als Terry und Patty nach Hause kommen, haben sie alle Mühe damit, Marjorie davon abzuhalten, ihre Selbstjustiz bis zur letzten Konsequenz zu üben.
Ich weiß noch, dass damals bei seinem Kinoeinsatz ziemlich heiß und kontrovers über "Extremities" diskutiert wurde, darüber, ob er eine Stellung als feministisches Filmpamphlet verdient habe, oder ob er nicht doch nur ein weiterer Reißer sei, dem es vornehmlich um spekulative Oberflächlichkeiten gehe. Herzlich spannend ist er jedenfalls allemal und verfügt als adaptiertes Theater vor allem über zwei wesentliche Pluspunkte: Phantastische Darsteller in den Antagonistenrollen. Der seit damals praktisch unermüdlich in Indie-Produktionen auftretende James Russo, kurz zuvor noch als Mordopfer in "Beverly Hills Cop" zu bewundern, ist unglaublich gut als fieser, tatsächlich hopchgradig gestörter Misogyner, der sich im Nachhinein noch als gesuchter Serienkiller entpuppt und dessen "Erstidentität" als treusorgender Familienvater dramaturgisch ganz bewusst nur angerissen wird. Selbiges gilt für Farrah Fawcett, der man die Fähigkeiten zu solch intensivem Spiel zuvor womöglich kaum zugetraut hätte. Nun ist "Extremities" ganz bestimmt keine makellose Arbeit und ich schätze, dass, wer nach möglichen Schwächen sucht, davon eine Menge finden kann. Ich für meinen Teil konnte mich jedoch ordentlich mitreißen lassen von dieser - vor allem darstellerischen - tour de force.
8/10
based on play Robert M. Young Rape & Revenge Rache Serienmord Selbstjustiz
Extremities ~ USA 1986
Directed By: Robert M. Young
Die in einer Dreier-WG mit ihren zwei Freundinnen Patty (Alfre Woodward) und Terry (Diana Scarwird) lebende Marjorie (Farrah Fawcett) wird eines Nachts von dem Unhold Joe (James Russo) überfallen. Zwar kann sie entkommen, die in der Folge gemachte Anzeige bei der Polizei ist jedoch zwecklos, wie sie mit Entsetzen feststellen muss. Schlimmer noch, Joe hat Marjories Brieftasche entwendet und kennt somit ihre Adresse. Einige Wochen später, Marjorie ist allein im Haus, taucht er tatsächlich bei ihr auf. Da er damals vermummt war, erkennt Marjorie ihn nicht sofort, doch Joe fackelt ohnehin nicht lange. Er setzt die Frau einem vor allem psychischen Martyrium aus, bis sich das Blatt wendet: Marjorie kann sich befreien und Joe im Kamin festsetzen. Als Terry und Patty nach Hause kommen, haben sie alle Mühe damit, Marjorie davon abzuhalten, ihre Selbstjustiz bis zur letzten Konsequenz zu üben.
Ich weiß noch, dass damals bei seinem Kinoeinsatz ziemlich heiß und kontrovers über "Extremities" diskutiert wurde, darüber, ob er eine Stellung als feministisches Filmpamphlet verdient habe, oder ob er nicht doch nur ein weiterer Reißer sei, dem es vornehmlich um spekulative Oberflächlichkeiten gehe. Herzlich spannend ist er jedenfalls allemal und verfügt als adaptiertes Theater vor allem über zwei wesentliche Pluspunkte: Phantastische Darsteller in den Antagonistenrollen. Der seit damals praktisch unermüdlich in Indie-Produktionen auftretende James Russo, kurz zuvor noch als Mordopfer in "Beverly Hills Cop" zu bewundern, ist unglaublich gut als fieser, tatsächlich hopchgradig gestörter Misogyner, der sich im Nachhinein noch als gesuchter Serienkiller entpuppt und dessen "Erstidentität" als treusorgender Familienvater dramaturgisch ganz bewusst nur angerissen wird. Selbiges gilt für Farrah Fawcett, der man die Fähigkeiten zu solch intensivem Spiel zuvor womöglich kaum zugetraut hätte. Nun ist "Extremities" ganz bestimmt keine makellose Arbeit und ich schätze, dass, wer nach möglichen Schwächen sucht, davon eine Menge finden kann. Ich für meinen Teil konnte mich jedoch ordentlich mitreißen lassen von dieser - vor allem darstellerischen - tour de force.
8/10
based on play Robert M. Young Rape & Revenge Rache Serienmord Selbstjustiz