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THE MAN WHO KNEW TOO MUCH (Alfred Hitchcock/UK 1934)
von Funxton ·
24 Juli 2011
Kategorie:
Politthriller,
Kriminalfilm
Aufrufe: 967
"To a man with a heart as soft as mine, there's nothing sweeter than a touching scene."
The Man Who Knew Too Much (Der Mann, der zuviel wusste) ~ UK 1934
Directed By: Alfred Hitchcock
Im Winterurlaub in der Schweiz lernt die Londoner Familie Lawrence den charmanten Louis Bernard (Pierre Fresnay) kennen, der sich als Spion entpuppt. Nachdem auf Bernard ein tödlicher Anschlag verübt wurde, bringt Bob Lawrence (Leslie Banks) sich in den Besitz einer Notiz, mit der er zunächst nicht viel anfangen kann. Als dann seine Tochter Betty (Nova Pilbeam) entführt wird und Bob und seine Gattin Jill (Edna Best) unmissverständliche Anweisungen über ihr Schweigen erhalten, lässt auch die Wahrheit nicht lange auf sich warten: Hinter Louis' Ermordung und Bettys Entführung steckt eine Gruppe von Verschwörern, die in London die Ermordung eines wichtigen Diplomaten plant. Bob versucht auf eigene Faust, Betty zu befreien und den Anschlag zu verhindern.
Ferienzeit ist bei mir zugleich immer die Zeit für umfangreiche(re) Rück- und/oder Werkschauen. Nachdem ich mich Meister Hitchcock zu meiner persönlichen Unzufriedenheit schon lange nicht mehr oder nur bruchstückhaft gewidmet habe, soll er in den nächsten Tagen mein Augenmerk für sich verbuchen. Kleinere Unterbrechungen und Schlenker seien mir vorab gestattet. Über die bereits eingetragenen Filme werde ich nur gegebenenfalls, und dann an Ort und Stelle, Neues berichten. Betreffes meines persönlichen Startpunkts habe ich mich aus mehrerlei Gründen für "The Man Who Knew Too Much" entschieden. Der primäre Anlass ist rein praktikabler Natur: Erst ab hier ist mir eine lückenlose Werkschau möglich. Zwar besitze ich noch einige von Hitchs früheren Filmen, dabei handelt es sich jedoch nur vereinzelte Titel ohne chronologische Anbindung. Ferner kann "The Man" wohl gewissermaßen auch als thematischer Ausgangspunkt herhalten; "Ausreißer" wie den kurz zuvor entstandenen "Waltzes From Vienna" gab es in der Folge nämlich höchstens noch ansatzweise und keineswegs mehr so zäsurhaft wie noch in Form dieses wohl zumindest halbwegs zu vernachlässigenden Strauss-Musicals.
Von "The Man Who Knew Too Much" fertigte Hitch 22 Jahre später ein Hollywood-Farbremake an, das, soviel vorweg, nicht nur ihm selbst, sondern auch mir besser gefällt. Zwar verfügt das Original über den unsagbar coolen Leslie "Count Zaroff" Banks und vor allem über den wieder mal astronomisch aufspielenden Peter Lorre, doch wenige Schwächen - zugegebenermaßen Makulatur - lassen sich nicht hinfortleugnen. Zum Einen macht sich der Verzicht auf einen damals ohnehin unüblichen Score bemerkbar. Dass Hitchs Suspense fast schon angewiesen ist auf einen Bernard Herrmann ist zwar keine Schande, aber im Direktvergleich schon recht auffällig. Schließlich ein Showdown als Antiklimax: Unmittelbar nach der ebenso meisterlich wie im Remake montierten Szene in der Royal Albert Hall, in der Edna Best den Anschlag verhindert, folgt ein Polizeiüberfall auf die sich in einer Kapelle verschanzenden Verschwörer. Ein wirres, uninteressantes Geknalle ist die Folge, das stark an Hawks' "Scarface"-Finale erinnert, jedoch als viel zu lang gezogen und dramaturgisch überstrapaziert gewertet werden muss und wohl nur deshalb erforderlich war, um eine Lauflänge von über siebzig Minuten zu erreichen. Solche Ungelenkigkeiten sollen bald der Vergangenheit angehören und wurden durch einiges Geschick im Remake ausgemerzt. Mehr hierzu dann in Kürze.
7/10
Verschwoerung Alfred Hitchcock Kidnapping London Schweiz
The Man Who Knew Too Much (Der Mann, der zuviel wusste) ~ UK 1934
Directed By: Alfred Hitchcock
Im Winterurlaub in der Schweiz lernt die Londoner Familie Lawrence den charmanten Louis Bernard (Pierre Fresnay) kennen, der sich als Spion entpuppt. Nachdem auf Bernard ein tödlicher Anschlag verübt wurde, bringt Bob Lawrence (Leslie Banks) sich in den Besitz einer Notiz, mit der er zunächst nicht viel anfangen kann. Als dann seine Tochter Betty (Nova Pilbeam) entführt wird und Bob und seine Gattin Jill (Edna Best) unmissverständliche Anweisungen über ihr Schweigen erhalten, lässt auch die Wahrheit nicht lange auf sich warten: Hinter Louis' Ermordung und Bettys Entführung steckt eine Gruppe von Verschwörern, die in London die Ermordung eines wichtigen Diplomaten plant. Bob versucht auf eigene Faust, Betty zu befreien und den Anschlag zu verhindern.
Ferienzeit ist bei mir zugleich immer die Zeit für umfangreiche(re) Rück- und/oder Werkschauen. Nachdem ich mich Meister Hitchcock zu meiner persönlichen Unzufriedenheit schon lange nicht mehr oder nur bruchstückhaft gewidmet habe, soll er in den nächsten Tagen mein Augenmerk für sich verbuchen. Kleinere Unterbrechungen und Schlenker seien mir vorab gestattet. Über die bereits eingetragenen Filme werde ich nur gegebenenfalls, und dann an Ort und Stelle, Neues berichten. Betreffes meines persönlichen Startpunkts habe ich mich aus mehrerlei Gründen für "The Man Who Knew Too Much" entschieden. Der primäre Anlass ist rein praktikabler Natur: Erst ab hier ist mir eine lückenlose Werkschau möglich. Zwar besitze ich noch einige von Hitchs früheren Filmen, dabei handelt es sich jedoch nur vereinzelte Titel ohne chronologische Anbindung. Ferner kann "The Man" wohl gewissermaßen auch als thematischer Ausgangspunkt herhalten; "Ausreißer" wie den kurz zuvor entstandenen "Waltzes From Vienna" gab es in der Folge nämlich höchstens noch ansatzweise und keineswegs mehr so zäsurhaft wie noch in Form dieses wohl zumindest halbwegs zu vernachlässigenden Strauss-Musicals.
Von "The Man Who Knew Too Much" fertigte Hitch 22 Jahre später ein Hollywood-Farbremake an, das, soviel vorweg, nicht nur ihm selbst, sondern auch mir besser gefällt. Zwar verfügt das Original über den unsagbar coolen Leslie "Count Zaroff" Banks und vor allem über den wieder mal astronomisch aufspielenden Peter Lorre, doch wenige Schwächen - zugegebenermaßen Makulatur - lassen sich nicht hinfortleugnen. Zum Einen macht sich der Verzicht auf einen damals ohnehin unüblichen Score bemerkbar. Dass Hitchs Suspense fast schon angewiesen ist auf einen Bernard Herrmann ist zwar keine Schande, aber im Direktvergleich schon recht auffällig. Schließlich ein Showdown als Antiklimax: Unmittelbar nach der ebenso meisterlich wie im Remake montierten Szene in der Royal Albert Hall, in der Edna Best den Anschlag verhindert, folgt ein Polizeiüberfall auf die sich in einer Kapelle verschanzenden Verschwörer. Ein wirres, uninteressantes Geknalle ist die Folge, das stark an Hawks' "Scarface"-Finale erinnert, jedoch als viel zu lang gezogen und dramaturgisch überstrapaziert gewertet werden muss und wohl nur deshalb erforderlich war, um eine Lauflänge von über siebzig Minuten zu erreichen. Solche Ungelenkigkeiten sollen bald der Vergangenheit angehören und wurden durch einiges Geschick im Remake ausgemerzt. Mehr hierzu dann in Kürze.
7/10
Verschwoerung Alfred Hitchcock Kidnapping London Schweiz