Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

THE LADY VANISHES (Alfred Hitchcock/UK 1938)



"I'm about as popular as a dose of strychnine."

The Lady Vanishes (Eine Dame verschwindet) ~ UK 1938
Directed By: Alfred Hitchcock


In einem kleinen Städtchen des Ostblockstaates Bandrika mit Eisenbahnanbindung wartet eine größere Reisegesellschaft auf den Anschluss Richtung Westen, der wegen einer Lawine aufgeschoben werden muss. Zu den illustren Gästen gehören die verwöhnte englische Junggesellin Iris Henderson (Margaret Lockwood), die in London ihren Verlobten ehelichen will, der Musikforscher Mr. Gilbert (Michael Redgrave) und die ältere Dame Miss Froy (Dame May Whitty), mit der Iris sich sehr gut versteht. Im Zug muss Iris nach einem Nickerchen feststellen, dass Miss Froy aus ihrem gemeinsamen Zugabteil verschwunden ist, und noch schlimmer: Dass außer ihr sie überhaupt niemand gesehen zu haben scheint. Gilbert, der ein Auge auf Iris geworfen hat, hilft der zunehmend verstörten Iris bei der Suche nach der spurlos Entfleuchten.

Jung, unbedarft, lebenslustig und so mir nichts, dir nichts in eine Spionageaffäre von internationaler Größenordnung hereingezogen - Hitchcock, wie man ihn kennt, schätzt, liebt. Dazu das Zugsetting, das von hier ab im Agentenfilm fest inventarisiert sein wird. "The Lady Vanishes" beginnt wie eine frivole Screwball Comedy. Zunächst stellen sich die Protagonisten vor: die hübsche Iris nebst zwei kaum minder attraktiven Freundinnen (Googie Withers, Sally Stewart), die leider in Bandrika zurückbleiben müssen (nicht zuletzt, da die Geschichte mit ihrer weiteren Beteiligung unsinnig würde), zwei Cricket-Fanatiker (Naunton Wayne, Basil Radford), die den ganzen Film hindurch als reichhaltige Spottzielscheibe für die Verballhornung britischer Eigenart(igkeit)en fungieren und der luftige Mr. Gilbert, der als Frechdachs vor dem Herrn wie geschaffen ist für eine romantische Liaison mit der nicht minder schlagfertigen Iris. Nicht zu vergessen die titelgebende Dame, die nette Miss Froy, eine rundum liebenswerte Teetrinkerin um die 60. Nach diesem umfassenden, ganz entspannt berichteten Prolog wird es endlich Zeit für die Kriminalgeschichte. Im Zug treffen die Helden auf diverse finstere, korrupte und sich hinter Geheimnissen versteckende Gestalten, feindliche Agenten und so weiter. Was jetzt genau eigentlich das Problem um den fiktiven Balkanstaat Bandrika ist, bleibt unbeschärft. Man erfährt lediglich, dass die staatliche Ordnung hier sehr hinkt, besonders an Commonwealth-Maßstäben. Das ganze Land wird zum MacGuffin, handlich gemacht und reduziert auf eine codierte Melodie, die es in den Westen zu übermitteln gilt.

8/10

Spionage Alfred Hitchcock Zug



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare