"He pays the penalty that the noble must pay in this world: he's misjudged by everyone."
Saboteur (Saboteure) ~ USA 1942
Directed By: Alfred Hitchcock
Der Flugzeugmechaniker Barry Kane (Robert Cummings) wird fälschlich eines Sabotageakts verdächtigt, bei dem sein bester Freund (Virgil Summers) das Leben lassen musste. Kane glaubt jedoch, den wahren Täter zu kennen und nimmt, von der Polizei verfolgt, dessen Spur Richtung Osten auf. Unterwegs lernt Kane das Fotomodel Patricia (Priscilla Lane) kennen und kann sie schließlich von seiner Unschuld überzeugen. Eine weitere Aktion der Terroristen kann Barry noch verhindern, doch in New York wird bereits der nächste Anschlag geplant.
Hitchcocks erster Film für die Universal, in dessen Vorspann er sich noch als "Leihgabe" von Selznick titulieren lassen muss, markiert den Auftakt einer Kooperation voller Höhepunkte und vereint darüberhinaus all jene Qualitäten, für die der Meister bis heute so berühmt ist. Eine schier atem- und kopflose Reise quer über den Kontinent, großartige Szenen, die wie Kleinstepisödchen einer Perlenkette gleich aneinander gereiht werden und erst in ihrer Gesamtheit die volle Pracht vermitteln und erneut das Motiv des unschuldig Verdächtigen auf der Flucht. So ist "Saboteur" vor allem eines: Ein großartiger Actionfilm mit einigen spektakulären Momenten, der eindrucksvoll widerspiegelt, was das gesamte Genre Hitchcock eigentlich schuldig ist. Wie einen unfreiwilligen Jack Kerouac muss man sich Robert Cummings vorstellen; sein Weg führt ihn von der Ost- zur Westküste, vorbei an dämlichen Polizisten, hilfsbereiten Truckern, einem freundlichen, blinden Eremiten ("Frankenstein's Daughter" lässt grüßen) und einer liebenswerten Gemeinschaft von Zirkusfreaks - allesamt Außenseiter und versteckt Lebende, das wahre Fundament Amerikas. Und schließlich die Verschwörer: An deren Spitze steht ein reicher Unternehmer (Otto Kruger) mit größenwahnsinnigen Eroberungsplänen, der den totalitären Staat befürwortet - letzten Endes ein Faschist, eine Mussolini-/Hitler-Analogie und damit legitimer Vorläufer all der James-Bond-Supergangster. Dass sich die Köpfe der Terrorvereinigung ausschließlich aus respektablen Großbürgern rekrutiert, lässt vielerlei Interpretationen zu. Ganz eindeutig tut diese sozialistisch angehauchte Form der Paranoia dem Film jedoch mehr als wohl. Meisterlich.
9/10
Nevada Alfred Hitchcock Terrorismus Road Movie Spionage New York Verschwoerung
Saboteur (Saboteure) ~ USA 1942
Directed By: Alfred Hitchcock
Der Flugzeugmechaniker Barry Kane (Robert Cummings) wird fälschlich eines Sabotageakts verdächtigt, bei dem sein bester Freund (Virgil Summers) das Leben lassen musste. Kane glaubt jedoch, den wahren Täter zu kennen und nimmt, von der Polizei verfolgt, dessen Spur Richtung Osten auf. Unterwegs lernt Kane das Fotomodel Patricia (Priscilla Lane) kennen und kann sie schließlich von seiner Unschuld überzeugen. Eine weitere Aktion der Terroristen kann Barry noch verhindern, doch in New York wird bereits der nächste Anschlag geplant.
Hitchcocks erster Film für die Universal, in dessen Vorspann er sich noch als "Leihgabe" von Selznick titulieren lassen muss, markiert den Auftakt einer Kooperation voller Höhepunkte und vereint darüberhinaus all jene Qualitäten, für die der Meister bis heute so berühmt ist. Eine schier atem- und kopflose Reise quer über den Kontinent, großartige Szenen, die wie Kleinstepisödchen einer Perlenkette gleich aneinander gereiht werden und erst in ihrer Gesamtheit die volle Pracht vermitteln und erneut das Motiv des unschuldig Verdächtigen auf der Flucht. So ist "Saboteur" vor allem eines: Ein großartiger Actionfilm mit einigen spektakulären Momenten, der eindrucksvoll widerspiegelt, was das gesamte Genre Hitchcock eigentlich schuldig ist. Wie einen unfreiwilligen Jack Kerouac muss man sich Robert Cummings vorstellen; sein Weg führt ihn von der Ost- zur Westküste, vorbei an dämlichen Polizisten, hilfsbereiten Truckern, einem freundlichen, blinden Eremiten ("Frankenstein's Daughter" lässt grüßen) und einer liebenswerten Gemeinschaft von Zirkusfreaks - allesamt Außenseiter und versteckt Lebende, das wahre Fundament Amerikas. Und schließlich die Verschwörer: An deren Spitze steht ein reicher Unternehmer (Otto Kruger) mit größenwahnsinnigen Eroberungsplänen, der den totalitären Staat befürwortet - letzten Endes ein Faschist, eine Mussolini-/Hitler-Analogie und damit legitimer Vorläufer all der James-Bond-Supergangster. Dass sich die Köpfe der Terrorvereinigung ausschließlich aus respektablen Großbürgern rekrutiert, lässt vielerlei Interpretationen zu. Ganz eindeutig tut diese sozialistisch angehauchte Form der Paranoia dem Film jedoch mehr als wohl. Meisterlich.
9/10
Nevada Alfred Hitchcock Terrorismus Road Movie Spionage New York Verschwoerung