Zum Inhalt wechseln


In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

THE COUNTESS (Julie Delpy/F, D 2009)



"Look at me - I'm old and ugly."

The Countess (Die Gräfin) ~ F/D 2009
Directed By: Julie Delpy


Nach dem Tod ihres Mannes (Charly Hübner) verguckt die wohlhabende ungarische Gräfin Erszébet Báthory (Julie Delpy) sich in den wesentlich jüngeren Istvan Thurzo (Daniel Brühl), anstatt dem profitorientierten Werben seines Vaters Gyorgy (William Hurt) nachzugeben. Jener vereitelt die Liebschaft zwischen der Gräfin und seinem Sohn, indem er diesen des Landes verweist und jeden Briefkontakt verhindert. Erszébet verzweifelt darüber und glaubt, ihres Alters wegen verschmäht worden zu sein. Dieser Wahn gipfelt schließlich in ihren legendären Bluttaten: Zahllose Jungfrauen müssen ihr Blut hergeben, damit die Gräfin Bathóry ihren manischen Traum von ewiger Jugend aufrechterhalten kann. Einige Jahre später sorgt Istvan selbst, im Auftrage seines rachsüchtigen Vaters, für ihre Verhaftung.

Böse Zungen könnten Julie Delpy unterstellen, in eine mittelschwere Lebenskrise geraten zu sein, dass sie ausgerechnet die historische Gestalt der Erszébet Báthory benutzt, um ein feministisches Pamphlet um Selbstbestimmung und die Emanzipation von tradierten Werten zu erstellen. Sie selbst scheint keine unwesentlichen Probleme damit haben, ihre unzweifelhaft makellose Schönheit in die Jahre kommen zu sehen, anders kann ich mir ihre hängeäugige Darstellung jedenfalls nicht erklären. Ich muss allerdings zugeben, mir ein etwas "historischeres", um nicht zu sagen ausufernderes Porträt dieser schillernden Gestalt erhofft zu haben und nicht so sehr ein intimes, vor Schwermut triefendes Frauendrama. So sind die besten Momente des Films tatsächlich jene wenigen, in denen er sich der naturalistischen Darstellung der bluttriefenden Gräueltaten der Bathory widmet. Die durch die Delpy versuchte Ehrenrettung ihrer Person, unabhängig davon, ob sie nun fünfzig oder zweihundert Mädchen geschächtet hat, erschien mir jedenfalls unpassend, um nicht zu sagen: gewagt. Davon abgesehen stieß mir persönlich die Grundperspektive des Films auf als entschieden zu aufgesetzt-feminin. Leider mittelschwer enttäuschend. Dann lieber doch nochmal die Hammer-Version mit Ingid Pitt.

4/10

Madness period piece Julie Delpy Historie



Filmtagebuch von...

Funxton

    Avanti, Popolo

  • Supermoderator
  • PIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIPPIP
  • 8.268 Beiträge

Neuste Kommentare