

TOYS IN THE ATTIC (George Roy Hill/USA 1963)
von Funxton ·
30 August 2011
Kategorie:
Milieustudie,
Drama
Aufrufe: 821
"Just a few amounts..."
Toys In The Attic (Puppen unterm Dach) ~ USA 1963
Directed By: George Roy Hill
Der Glücksritter Julian Berniers (Dean Martin), der sich stets auf seine beiden altjüngferlichen Schwestern Carrie (Geraldine Page) und Anna (Wendy Hiller) verlassen konnte, kehrt mit seiner jungen Frau Lily (Yvette Mimieux) zurück nach New Orleans. Carrie und Anna befürchten das übliche Angepumpe, doch Julian überhäuft sie stattdessen mit teuren Geschenken und der Eröffnung, er sei reich geworden. Tatsächlich hat er den reichen Geschäftsmann Cyrus Warkins (Larry Gates) mithilfe von dessen frustrierter Gattin (Nan Martin) bei einem übervorteilenden Immobilienhandel eine größere Summe aus der Tasche leiern können. Carrie, deren merkwürdige Empfindungen für Julian deutlich über rein geschwisterliche Zuneigung hinausgehen, reagiert höchst eifersüchtig und neurotisch auf die neue Unabhängigkeit ihres Bruders und auf Lily. Als sie die naive junge Frau für eine Intrige missbraucht, kommt es zum großen Knall.
Beziehungsreich-typologisch inszenierter Südstaatenkitsch, in dem, ganz so, wie man es von dieser Art Drama durch Williams und Faulkner gewohnt ist, lange schlummernde, schwelende Familiengeheimnisse aufgebrochen und zur Ader gelassen werden, um dann ihrer Heilung harren können. Dean Martin, der, was leider nur Wenige wissen und glauben wollen, gerade infolge seines Luftikus-Image regelmäßig ganz toll war in dramatischen Parts, geht am Ende als geläuterter Antiheld aus der Sache hervor, wer indes mal wieder richtig genüsslich hassen will, kann sich "Toys In The Attic" wegen der alles überragenden Geraldine Page zu Gemüte führen, eine wahre Louisiana-Pomeranze, der sich mit einiger Gewissheit eine ähnliche Zukunft prophezeien lässt, wie sie Bette Davis in "Hush...Hush Sweet Charlotte" vorlebt. Das New Orleans der großen amerikanischen Dramatiker und Romanciers zeigt sich überhaupt selten von touristischer Attraktivität; in die aus inzestuösen Emotionen, traditionellem Rassismus und verfilzten, altgeldadeligen Dynastien (in "Toys" ist gerne von "old money" die Rede) zusammengehaltene Patina des schwülen Südens traut man sich als Fremder ja kaum herein. Es sei denn als Leinwandbesucher, und dann umso lieber.
7/10
George Roy Hill Lillian Hellman Familie based on play New Orleans Südstaaten
Toys In The Attic (Puppen unterm Dach) ~ USA 1963
Directed By: George Roy Hill
Der Glücksritter Julian Berniers (Dean Martin), der sich stets auf seine beiden altjüngferlichen Schwestern Carrie (Geraldine Page) und Anna (Wendy Hiller) verlassen konnte, kehrt mit seiner jungen Frau Lily (Yvette Mimieux) zurück nach New Orleans. Carrie und Anna befürchten das übliche Angepumpe, doch Julian überhäuft sie stattdessen mit teuren Geschenken und der Eröffnung, er sei reich geworden. Tatsächlich hat er den reichen Geschäftsmann Cyrus Warkins (Larry Gates) mithilfe von dessen frustrierter Gattin (Nan Martin) bei einem übervorteilenden Immobilienhandel eine größere Summe aus der Tasche leiern können. Carrie, deren merkwürdige Empfindungen für Julian deutlich über rein geschwisterliche Zuneigung hinausgehen, reagiert höchst eifersüchtig und neurotisch auf die neue Unabhängigkeit ihres Bruders und auf Lily. Als sie die naive junge Frau für eine Intrige missbraucht, kommt es zum großen Knall.
Beziehungsreich-typologisch inszenierter Südstaatenkitsch, in dem, ganz so, wie man es von dieser Art Drama durch Williams und Faulkner gewohnt ist, lange schlummernde, schwelende Familiengeheimnisse aufgebrochen und zur Ader gelassen werden, um dann ihrer Heilung harren können. Dean Martin, der, was leider nur Wenige wissen und glauben wollen, gerade infolge seines Luftikus-Image regelmäßig ganz toll war in dramatischen Parts, geht am Ende als geläuterter Antiheld aus der Sache hervor, wer indes mal wieder richtig genüsslich hassen will, kann sich "Toys In The Attic" wegen der alles überragenden Geraldine Page zu Gemüte führen, eine wahre Louisiana-Pomeranze, der sich mit einiger Gewissheit eine ähnliche Zukunft prophezeien lässt, wie sie Bette Davis in "Hush...Hush Sweet Charlotte" vorlebt. Das New Orleans der großen amerikanischen Dramatiker und Romanciers zeigt sich überhaupt selten von touristischer Attraktivität; in die aus inzestuösen Emotionen, traditionellem Rassismus und verfilzten, altgeldadeligen Dynastien (in "Toys" ist gerne von "old money" die Rede) zusammengehaltene Patina des schwülen Südens traut man sich als Fremder ja kaum herein. Es sei denn als Leinwandbesucher, und dann umso lieber.
7/10
George Roy Hill Lillian Hellman Familie based on play New Orleans Südstaaten