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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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PRINCE OF DARKNESS (John Carpenter/USA 1987)



"Say goodbye to classical reality, because our logic collapses on the subatomic level - into ghosts and shadows."

Prince Of Darkness (Die Fürsten der Dunkelheit) ~ USA 1987
Directed By: John Carpenter

Ein verstorbener Priester hinterlässt eine kleine Schatulle, in der sich ein Schlüssel befindet. Mit diesem erhält man Zugang zum Kellergewölbe einer alten Kirche in Downtown L.A., in dem sich ein transparenter Krug mit einer permanent rotierenden, grünen Flüssigkeit befindet. Der Kirchenmann scheint der letzte Repräsentant einer geheimnisvollen Sekte namens "Bruderschaft des Schlafs" gewesen zu sein. Pater Loomis (Donald Pleasence) ahnt nach einigen Recherchen um die Bedeutung jener Bruderschaft und auch um die der Substanz, zieht um ganz sicher zu sein jedoch einige Wissenschaftler der UCLA zu Rate. Zusammen soll die aus Professoren und Studenten u.a. der Quantenphysik, Theologie und Radiologie bestehende Gruppe ein Wochenende in der Kirche verbringen und die Flüssigkeit analysieren. Schon bald kristallisiert sich die schreckliche Gewissheit heraus: Hinter dem grünen Stoff verbirgt sich nichts anderes als das konzentrierte Böse, der Sohn Satans, der dereinst die Rückkehr seines Vaters auf die Erde vorbereiten soll. Schon bald fallen die ersten Studenten der unheilvollen Macht der Substanz zum Opfer, während die anderen Traumbotschaften aus der Zukunft erhalten.

Perfekter Horrorfilm, dem es an rein gar nichts mangelt und der nopchmal Carpenters ganze Meisterschaft bezüglich der Kreierung von beinahe physischer Atmosphäre demonstriert. Bemerkenswert auch, dass die grandios ersonnene Geschichte (unter dem Pseudonym Martin Quatermass) von ihm selbst stammt: Die Organisation Kirche nebst ihren gesamten Grundfesten stellt sich hier als eine Organisation dar, deren einziger Sinn und Zweck darin besteht, über die einst eingepferchte Höllenessenz zu wachen und deren Existenz geheimzuhalten. Über die Jahrhunderte ist jedoch lediglich die ominöse "Bruderschaft des Schlafes" als sakraler Ableger im Bilde über diese Wahrheit. Darüber, warum nun das jahrtausendealte Gebräu ausgerechnet in Los Angeles steht, sollte man ebensowenig nachdenken wie über zwei, drei andere als selbstverständlich vorgegebene Fakten, dann nämlich erlebt man ein gar vorzügliches Genrefest, das eine noch heute nach Ebenbürtigem suchende, zutiefst bedrohliche Stimmung kreiert. Diese resultiert primär aus der finalen Gewissheit, dass nicht etwa das Gute (Christus wird als außerirdischer Botschafter deklariert), sondern das Böse als Negation allen Seins real existent ist und "auf der anderen Seite", hinter den Spiegeln nämlich, beharrlich auf sein neuerliches Reüssieren wartet. Die Idee mit den im Traum übermittelten Unterbewusstseinsbotschaften aus der Zukunft ist supertoll und die entsprechenden Szenen, in denen man jeweils eine schwarz silhouettierte Gestalt aus dem Inneren der Kirche treten sieht, sind von wohliger Beklemmung. Schließlich die göttliche Finaleinstellung; vermutlich die tollste, die es bei Carpenter zu sehen gibt.
Nach wie vor einer meiner absoluten Lieblingsfilme des Regisseurs und das beste Indiz dafür, dass der Mann tatsächlich mal visionäres Kino machen konnte.

10/10

Apokalypse Kirche Los Angeles John Carpenter Satan Belagerung



Filmtagebuch von...

Funxton

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