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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DRAGONSLAYER (Matthew Robbins/USA 1981)



"If it weren't for sorcerers, there wouldn't be any dragons."

Dragonslayer (Der Drachentöter) ~ USA 1981
Directed By: Matthew Robbins

Eine Abordnung aus dem entfernten Urland kommt zur Feste des großen alten Zauberers Ulrich von Craggenmoor (Ralph Richardson), um dessen Hilfe im Kampf gegen den Urland terrorisierenden Drachen Vermithrax Pejorativ zu erbitten. Casiodorus (Peter Eyre), der König von Urland, hat mit dem Drachen einen Pakt geschlossen, demzufolge dieser zu jeder Sonnenwende eine Jungfrau geopfert bekommt und dafür Casiodorus' Ländereien in Frieden lässt. Die Einwohner von Urland mutmaßen nicht zu Unrecht, dass die erwählten Jungfrauen jeweils stets aus armen, bäuerlichen Häusern stammen, während die adeligen und reichen Mädchen verschont bleiben. Diesen Zuständen gilt es Abhilfe zu schaffen. Allerdings bleibt die vornehmliche Bürde dieser Aufgabe scheinbar an Ulrichs Schüler Galen Bradwarden (Peter MacNicol) hängen, der sich dem Monster und der sozialen Ungerechtigkeit von Urland jedoch tapfer entgegenstellt.

Die frühen bis mittleren Achtziger waren eine gute, florierende Zeit für das Fantasy-Genre mit ihren Barbaren-Filmen, Boormans "Excalibur" oder Bakshis Zeichentrickepen. Aufgezäumt mit dem Mut zu kompromissloser Düsternis, zum Transport einer archaischen Blut-und-Boden-Ideologie sowie zu wildwüchsigen, realitätsfernen Plots, die an Tolkiens epische Konstrukte erinnerten, kamen so einige Schätze in die Kinos, die in dieser Form heute kaum mehr denkbar wären: Fantasy muss heuer - ein ungeschriebener Kodex - paradoxerweise luzide und familienfreundlich sein. "Dragonslayer" war da noch ein anders Kaliber. Mir unerfindlicherweise von Disney mitproduziert wirft der Film uns ohne große Vorwahnung in eine geschichtsentrückte der Zeit der Sagen und Mythen, in der Magie und Drachen ebenso ihren festen Platz haben wie Aristokratie und Klerus. Die meisterliche Photographie erlaubt nur natürliche Lichtquellen, was zur Folge hat, dass Robbins' Film sich in ein Netz aus dunkel gehaltenen Bildern legt und seine Totalen vom schottischen Hochland zu einem Fest für die Augen werden lässt. Die Tricks um den Drachen sind hervorragend und sehr gediegen gemacht, wirken nie artifiziell oder gar albern. Am Schönsten an "Dragonslayer" scheint mir jedoch, dass er von vornherein klarstellt, etwas verschroben und keinesfalls für jeden gemacht zu sein. Echtes, eigensinniges Genrekino eben.

8/10

Mittelalter Monster Magie Drache Matthew Robbins Coming of Age Erwachsenenmärchen Hal Barwood



Filmtagebuch von...

Funxton

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