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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE WAR OF THE WORLDS (Byron Haskin/USA 1953)



"They seem to murder everything that moves!"

The War Of The Worlds (Kampf der Welten) ~ USA 1953
Directed By: Byron Haskin

Außerirdische vom Mars starten aus Gründen des Ressourcenschwunds eine Invasion auf der Erde. Mit zahllosen, mit tödlichen Strahlern ausgestatteten Raumjägern greifen sie praktisch sämtliche strategisch wichtigen Punkte der Erde an und machen diverse Metropolen und Stäte dem Erdboden gleich. Sämtliche der gegen sie eingesetzten Waffen, darunter selbst Atombomben, erweisen sich als wirkungslos; erst eine Epidemie rafft die Invasoren dahin.

Nach Orson Welles' berühmtem Radio-Hörspiel, das bei seiner Ausstrahlung anno 1938 - so zumindest will es die Legende - Massenpaniken verursachte, weil die Hörer es für authentisch hielten, bildete Haskins Filmversion die nächste nennenswerte Adaption von H.G. Wells' berühmter Invasionsstory. "The War Of The Worlds" bietet denn auch die volle Breitseite dessen, was im Nachhinein als 'Paranoiakino' in der Geschichte des Sci-Fi-Films einen festen Platz bekleiden sollte: Symbolisch formulierte Ängste vor einer kommunistischen Machtübernahme, die Furcht vor dem Totalitarismus, der, so die landläufigen Vorstellungen im Westen, sämtliche roten Systeme unbarmherzig beherrscht. Wahlweise bekam man es in den phantastischen Filmen, die jene Panikhaltung verbildlichten, mit sämtlichen mehr oder weniger perfiden Methoden des offenen Angriffs und/oder Unterwanderung zu tun: Schläferangriffe ("The Thing"), Assimilation und Gleichmacherei ("Invasion Of The Body Snatchers") oder erbarmungslose Frontalattacke ("The War Of The Worlds") - den Menschen musste gegen Ende der fünfziger Jahre zwangsläufig eines sonnenklar geworden sein: Sollte es irgendwo da draußen intelligentes Leben geben, dann ganz gewiss keinen Klaatu, der mit freundlichem Human-Antlitz vor der Massenvernichtung warnt. Nein, vielarmige Zyklopen, Krakenwesen, riesige Augen, Sporen oder gar körperlose Wesen warteten nur darauf, uns, jener roten Seuche gleich, einzugemeinden oder gleich ganz auszulöschen. In Haskins Film geschieht dies in prächtigem Technicolor und mit einer zwingenden Effektivität. Noch fast sechzig Jahre später beeindruckenden die Einstellungen der zerstörten Stadtkulisse von Los Angeles, wobei der Film eines ganz besonders richtig macht: Am Nachhaltigsten fräsen sich die Bilder der bevölkerungsinternen Rücksichtslosigkeit in den Rezipientenkopf; kurz vor dem Ende denkt jeder mal wieder nur noch an sich selbst, es wird geplündert und geprügelt, was das Zeug hält. So bleibt schließlich jener unbequeme Fingerzeig bestehen, nach dessen Positionierung fraglich ist, ob solch eine Menschheit überhaupt noch eine Chance verdient...

8/10

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Filmtagebuch von...

Funxton

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