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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

ASSASSINATION GAMES (Ernie Barbarash/USA, RO 2011)



"People choose their deaths when they choose how they live."

Assassination Games ~ USA/RO 2011
Directed By: Ernie Barbarash

Die beiden Profikiller Vincent Brazil (Jean-Claude Van Damme) und Roland Flint (Scott Adkins) treffen in Bukarest aufeinander, als sie - der eine aus professionellen, der andere aus privaten Gründen - dasselbe Ziel in Augenschein nehmen: Den brutalen Gangsterboss Polo Yakur (Ivan Kaye), der unter anderem die Schuld am komatösen Zustand von Flints Frau (Bianca Bree) trägt. Zudem steht Flint auf der schwarzen Liste eines Interpol-Beamten (Serban Celea), der sämtliche Verbindungen zu einst auf semilegalem Wege beauftragten Cleanern kappen will. Nach anfänglichem Misstrauen schließen sich Brazil und Flint schließlich zusammen und machen ihren Gegnern die Hölle heiß.

Wenn Actionfilme mit Niztzsche-Zitaten eingeleitet werden, dann sollte gesundes Misstrauen sich in Griffbereitschaft befinden, doch weit gefehlt: "Assassination Games" ist ein stilsicherer, eleganter Ostblock-DTV-Klopper, der geradezu eine Wohltat darstellt im Vergleich zu dem sich zunehmend megalomanisch gerierenden 3D-Blockbuster-Krempel aus den Studios. Mittels genussvoll ausgeblichener, goldbraun getoasteter DV-Fotografie gibt sich "Assassination Games" ganz der Faszination der geöffneten Ex-Diktatur hin und ist, wie die meisten der hier entstandenen Genreproduktion zwar einerseits kostengünstige Alternative, andererseits jedoch auch ein Zeitporträt von gegenwärtig noch unschätzbarem, bleibenden Wert, das eine stets zu kippen drohende, orientierungslose Wirtschaftsbrache sozusagen durch die Hintertür linsend präsentiert. Vom etwas abgedroschenen Plot des seine Emotionswelten entdecken Auftragskiller sollte man sich nicht blenden lassen; kann auch sein, dass Van Dammes Schildkröte einmal zuviel gekrault wird. Macht alles nichts, die zwingend involvierende, traumwandlerische Visualität des Films rettet ihn aus jedweder übrigen Unbill. Mir scheint fast, dass die ganze hinter dem zerrissenen Vorhang tätige Autorenfilmermischpoke rund um Isaac Florentine, Dolph Lundgren und nun eben Ernie Barbarash (Freund Oli weiß da sicher noch ein paar Patrone(n) mehr zu benennen) sich klammheimlich zu einem Künstlerkollektiv mausert, dass unbemerkt von der Welt eine teuflisch ernstgemeinte Nouvelle Vague des B-Actionfilms fabriziert. Oder bin ich etwa ein Spätmerker? Sei's drum, wenn solche Qualitätsprodukte dabei herauskommen wie "Assassination Games" haben die Jungs meinen Segen allemal!

7/10

Ernie Barbarash Bukarest Profikiller Buddy Movie Rumänien



Zitat

Mir scheint fast, dass die ganze hinter dem zerrissenen Vorhang tätige Autorenfilmermischpoke rund um Isaac Florentine, Dolph Lundgren und nun eben Ernie Barbarash (Freund Oli weiß da sicher noch ein paar Patrone(n) mehr zu benennen) sich klammheimlich zu einem Künstlerkollektiv mausert, dass unbemerkt von der Welt eine teuflisch ernstgemeinte Nouvelle Vague des B-Actionfilms fabriziert. Oder bin ich etwa ein Spätmerker?
ZU spät sicher nicht, aber etwa outlawvern.com hat die Herren auch schon länger auf dem Zettel.;)
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Ich lese ja relativ wenig "fremd", aber trotzdem danke für den Hinweis :)
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Funxton

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