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BUDDY BUDDY (Billy Wilder/USA 1981)
von Funxton ·
15 Januar 2012
Kategorie:
Komödie
Aufrufe: 2.018
"Up yours, buster!"
Buddy Buddy ~ USA 1981
Directed By: Billy Wilder
Nachdem er für die Mafia bereits zwei Kronzeugen im Falle eines Immobilienskandals erledigt hat, sollte der dritte ein Kinderspiel sein. Denkt zumindest Profikiller Trabucco (Walter Matthau), der in einem Hotel in Riverside gegenüber vom Gerichtsgebäude eincheckt, um den letzten Denunzianten, Rudy 'Disco' Gambola (Fil Formicola) in aller Ruhe aufs Korn nehmen zu können. Doch ausgerechnet im Zimmer neben ihm quartiert sich der liebeskranke Victor Clooney (Jack Lemmon) ein. Von seiner Frau Celia (Paula Prentiss) verlassen, dauert es nicht lange, bis Clooney den ersten (misslingenden) Suizidversuch unternimmt. Trabucco, der sich durch den Tropf von nebenan empfindlich gestört fühlt, überlegt sich diverse Methoden, denselben loszuwerden - vergeblich. Clooney ist schlimmer als Kraftkleber.
Wilders letzter Film ist das Remake des von Francis Veber geschriebenen "L'Emmerdeur", in dem Lino Ventura und Jacques Brel die Hauptrollen besetzten und den ich dringendst mal wieder schauen muss. Wie in den meisten Fällen, in denen Hollywood hiesig erfolgreich gelaufene Überseefilme für die eigenen Breitengerade neu verfilmte (im Falle Veber ging diese Masche, mit einiger Eigenbeteiligung zudem, sogar in Serie), hält die Zweitadaption des Stoffes dem Original nicht stand. In diesem speziellen Falle ist das um so tragischer, da es sich um den letzten Film des großen Billy Wilder handelt, der für das Projekt nochmal das einst von ihm "kreierte" Dream Team Matthau/Lemmon gewinnen konnte. Neben der Tatsache, dass der Film für viele andere Regisseure ein Adelsprädikat darstellte, stellen "Buddy Buddy" als Wilder-Werk mehrere Faktoren ein Beinchen: Nicht nur, dass es sich um eine dieser arroganten US-Variationen bewährter Stoffe handelt, ist Wilders eleganter Humor 1981 nicht mehr zeitgemäß, wenngleich er verzweifelt versucht, gegen den bedauernswerten Anachronismus seines Stils anzukämpfen. Zehn bis fünfzehn Jahre früher wäre "Buddy Buddy" perfekt aufgehoben gewesen, so wirkt er auf charmante Art und weise obsolet. Wilder wäre nicht wilder, wenn er diese Signale nicht erkannt hätte. So kämpft sein Film nicht nur gegen die Windmühlen der Überkommenheit an, sondern auch gegen eine gepflegte Unmotiviertheit. Als Endpunkt eines brillanten Lebenswerks ist "Buddy Buddy" dennoch hinreichend glänzend, wenn es gewissermaßen auch beruhigt, dass sich Wilder danach selbst das Gnadenbrot verordnet hat. Irrwitzige Höhepunkte des Films sind die Auftritte Klaus Kinskis als Sexologe Dr. Zuckerbrot, der in der Originalfassung ein gnadenlos teutonisch dialektiertes Englisch spricht, in der deutschen Fassung jedoch, was noch sehr viel absurder - und lustiger - wirkt, von F.G. Beckhaus synchronisiert, wild umhersächselt: "Im Folle einor frühzeitschn Äjakülation dengense an wos ganz Prösaisches, züm Beischpl die Nomen dor Sieben Zwärsche äus Schnewitschn."
7/10
Billy Wilder Kalifornien Psychiatrie Suizid Profikiller Francis Veber Remake
Buddy Buddy ~ USA 1981
Directed By: Billy Wilder
Nachdem er für die Mafia bereits zwei Kronzeugen im Falle eines Immobilienskandals erledigt hat, sollte der dritte ein Kinderspiel sein. Denkt zumindest Profikiller Trabucco (Walter Matthau), der in einem Hotel in Riverside gegenüber vom Gerichtsgebäude eincheckt, um den letzten Denunzianten, Rudy 'Disco' Gambola (Fil Formicola) in aller Ruhe aufs Korn nehmen zu können. Doch ausgerechnet im Zimmer neben ihm quartiert sich der liebeskranke Victor Clooney (Jack Lemmon) ein. Von seiner Frau Celia (Paula Prentiss) verlassen, dauert es nicht lange, bis Clooney den ersten (misslingenden) Suizidversuch unternimmt. Trabucco, der sich durch den Tropf von nebenan empfindlich gestört fühlt, überlegt sich diverse Methoden, denselben loszuwerden - vergeblich. Clooney ist schlimmer als Kraftkleber.
Wilders letzter Film ist das Remake des von Francis Veber geschriebenen "L'Emmerdeur", in dem Lino Ventura und Jacques Brel die Hauptrollen besetzten und den ich dringendst mal wieder schauen muss. Wie in den meisten Fällen, in denen Hollywood hiesig erfolgreich gelaufene Überseefilme für die eigenen Breitengerade neu verfilmte (im Falle Veber ging diese Masche, mit einiger Eigenbeteiligung zudem, sogar in Serie), hält die Zweitadaption des Stoffes dem Original nicht stand. In diesem speziellen Falle ist das um so tragischer, da es sich um den letzten Film des großen Billy Wilder handelt, der für das Projekt nochmal das einst von ihm "kreierte" Dream Team Matthau/Lemmon gewinnen konnte. Neben der Tatsache, dass der Film für viele andere Regisseure ein Adelsprädikat darstellte, stellen "Buddy Buddy" als Wilder-Werk mehrere Faktoren ein Beinchen: Nicht nur, dass es sich um eine dieser arroganten US-Variationen bewährter Stoffe handelt, ist Wilders eleganter Humor 1981 nicht mehr zeitgemäß, wenngleich er verzweifelt versucht, gegen den bedauernswerten Anachronismus seines Stils anzukämpfen. Zehn bis fünfzehn Jahre früher wäre "Buddy Buddy" perfekt aufgehoben gewesen, so wirkt er auf charmante Art und weise obsolet. Wilder wäre nicht wilder, wenn er diese Signale nicht erkannt hätte. So kämpft sein Film nicht nur gegen die Windmühlen der Überkommenheit an, sondern auch gegen eine gepflegte Unmotiviertheit. Als Endpunkt eines brillanten Lebenswerks ist "Buddy Buddy" dennoch hinreichend glänzend, wenn es gewissermaßen auch beruhigt, dass sich Wilder danach selbst das Gnadenbrot verordnet hat. Irrwitzige Höhepunkte des Films sind die Auftritte Klaus Kinskis als Sexologe Dr. Zuckerbrot, der in der Originalfassung ein gnadenlos teutonisch dialektiertes Englisch spricht, in der deutschen Fassung jedoch, was noch sehr viel absurder - und lustiger - wirkt, von F.G. Beckhaus synchronisiert, wild umhersächselt: "Im Folle einor frühzeitschn Äjakülation dengense an wos ganz Prösaisches, züm Beischpl die Nomen dor Sieben Zwärsche äus Schnewitschn."
7/10
Billy Wilder Kalifornien Psychiatrie Suizid Profikiller Francis Veber Remake