"George Tatum isn't dangerous!"
Nightmare ~ USA 1981
Directed By: Romano Scavolini
George Tatum (Baird Stafford), der als Kind (Scott Praetorius) seine Eltern (William Kirksey, Christina Keefe) bei einem abseitigen Liebesakt beobachtet und sie danach als Reaktion seiner Hilflosigkeit mit einer Axt erschlagen hat, sitzt in der geschlossenen Psychiatrie, wo ihn nunmehr die Albträume der Vergangenheit quälen. Während sein Verhaltenstherapeut (Bill Milling) ihn für fähig genug hält, Freigänge anzutreten, ahnt er nicht, dass George insgeheim zugleich ein neuartiges Medikament zugeführt wurde, das seine Psychose oberflächlich beseitigt, zugleich jedoch Georges tief verwurzelte Aggressionen intensiviert. Als George in Freiheit ist, begibt er sich nach einem ihn nur noch mehr verstörenden Streifzug über die 42. Straße nach Florida, wo sein kleiner, ebenfalls mit seltsamen Verhaltensweisen bestückter Sohn C.J. (C.J. Cooke) und dessen Mutter (Sharon Smith) mit ihrer neuen Familie in jenem Haus wohnt, in dem sich schon damals die erste Bluttat zugetragen hat.
"Nightmare", auch bekannt (respektive berüchtigt) als "Nightmare In A Damaged Brain", legte gemeinsam mit William Lustigs "Maniac" einen unverbrauchten Ansatz des sich gerade höchster Beliebtheit erfreuenden Slasherfilm-Genres vor: Die pathologische Perspektive auf das mörderische Innenleben des Killers. Während Lustig jedoch vieles an Interpretationpotenzial dem Zuschauer überließ und seinen Protagonisten Frank Zito mit zumeist nüchternen, bald dokumentarischen Bildern durch das herbstliche Manhattan verfolgte, orientiert sich Scavolini eher an der Konzeption von Carpenters "Halloween", als dessen Plagiat man "Nightmare" böswilligerweise durchaus bezeichnen könnte. Die inhaltlichen Strukturen beider Filme ähneln sich recht stark, wobei Scavolini den eleganten Perfektionismus des überwältigenden Vorbildes bewusst außen vor lässt und stattdessen ungewaschenes, rohes Underground-Kino mit Hang zur Exploitation feilbietet. Dennoch, und das ist das eigentlich Bemerkenswerte an dem in Deutschland nach wie vor beschlagnahmten "Nightmare", vermeidet der Film die in dieser Gattung höchst gefährlichen Untiefen der Selbstzweckhaftigkeit. Trotz seiner drei, vier sehr blutigen Momente ergibt sich die längst legendäre Reputation des Films somit wiederum eher aus der protestgeschwängerten Hilflosigkeit, mit der ihm die Zensoren und Jugendschützer einst fast zwangsläufig begegnen mussten. Es dürfte dem damaligen Publikum recht schwer gefallen sein, sich mit einem so nachhaltig gestörten (und dabei derart intensiv porträtierten) Protagonisten zu arrangieren. Verständliche Wahrnehmung, unverhältnismäßige Reaktion. Man kennt das zur Genüge.
6/10
Romano Scavolini Serienmord Splatter Familie Psychiatrie New York Underground Florida Independent Slasher Exploitation
Nightmare ~ USA 1981
Directed By: Romano Scavolini
George Tatum (Baird Stafford), der als Kind (Scott Praetorius) seine Eltern (William Kirksey, Christina Keefe) bei einem abseitigen Liebesakt beobachtet und sie danach als Reaktion seiner Hilflosigkeit mit einer Axt erschlagen hat, sitzt in der geschlossenen Psychiatrie, wo ihn nunmehr die Albträume der Vergangenheit quälen. Während sein Verhaltenstherapeut (Bill Milling) ihn für fähig genug hält, Freigänge anzutreten, ahnt er nicht, dass George insgeheim zugleich ein neuartiges Medikament zugeführt wurde, das seine Psychose oberflächlich beseitigt, zugleich jedoch Georges tief verwurzelte Aggressionen intensiviert. Als George in Freiheit ist, begibt er sich nach einem ihn nur noch mehr verstörenden Streifzug über die 42. Straße nach Florida, wo sein kleiner, ebenfalls mit seltsamen Verhaltensweisen bestückter Sohn C.J. (C.J. Cooke) und dessen Mutter (Sharon Smith) mit ihrer neuen Familie in jenem Haus wohnt, in dem sich schon damals die erste Bluttat zugetragen hat.
"Nightmare", auch bekannt (respektive berüchtigt) als "Nightmare In A Damaged Brain", legte gemeinsam mit William Lustigs "Maniac" einen unverbrauchten Ansatz des sich gerade höchster Beliebtheit erfreuenden Slasherfilm-Genres vor: Die pathologische Perspektive auf das mörderische Innenleben des Killers. Während Lustig jedoch vieles an Interpretationpotenzial dem Zuschauer überließ und seinen Protagonisten Frank Zito mit zumeist nüchternen, bald dokumentarischen Bildern durch das herbstliche Manhattan verfolgte, orientiert sich Scavolini eher an der Konzeption von Carpenters "Halloween", als dessen Plagiat man "Nightmare" böswilligerweise durchaus bezeichnen könnte. Die inhaltlichen Strukturen beider Filme ähneln sich recht stark, wobei Scavolini den eleganten Perfektionismus des überwältigenden Vorbildes bewusst außen vor lässt und stattdessen ungewaschenes, rohes Underground-Kino mit Hang zur Exploitation feilbietet. Dennoch, und das ist das eigentlich Bemerkenswerte an dem in Deutschland nach wie vor beschlagnahmten "Nightmare", vermeidet der Film die in dieser Gattung höchst gefährlichen Untiefen der Selbstzweckhaftigkeit. Trotz seiner drei, vier sehr blutigen Momente ergibt sich die längst legendäre Reputation des Films somit wiederum eher aus der protestgeschwängerten Hilflosigkeit, mit der ihm die Zensoren und Jugendschützer einst fast zwangsläufig begegnen mussten. Es dürfte dem damaligen Publikum recht schwer gefallen sein, sich mit einem so nachhaltig gestörten (und dabei derart intensiv porträtierten) Protagonisten zu arrangieren. Verständliche Wahrnehmung, unverhältnismäßige Reaktion. Man kennt das zur Genüge.
6/10
Romano Scavolini Serienmord Splatter Familie Psychiatrie New York Underground Florida Independent Slasher Exploitation