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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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THE COMPANY MEN (John Wells/USA, UK 2010)



"My life ended and nobody noticed."

The Company Men ~ USA/UK 2010
Directed By: John Wells

Wähhrebd der Rezession verlieren diverse Mitarbeiter des Großkonzerns GTX ihre Jobs wegen personeller Einsparungen, darunter auch der selbstsichere Manager Bobby Walker (Ben Affleck). Abgeschoben in eine Bewerbungsagentur mit dämlichen Motivationsseminaren muss Bobby diverse Vorstellungsschlppen hinnehmen, bevor er realisiert, dass er seinen ehemaligen Lebensstandard nicht mehr halten kann. Er beginnt zähneknirschend, für seinen Schwager Jack (Kevin Costner) in dessen Baufirma zu arbeiten. Bobbys vormaliger Kollege Phil Woodward (Chris Cooper), ebenfalls von der Rationalisierungsmaßnahme betroffen, kommt weitaus weniger gut mit seiner Situation zurecht, derweil Gene McClary (Tommy Lee Jones), vormals rechte Hand des Unternehmenschefs Salinger (Craig T. Nelson) erkennt, dass ein Ende auch Chancen bietet.

Braves Kinostück zur globalen Rezession der mittleren 00er Jahre, der sich kritisch gibt, dabei jedoch eher wirkt wie ein von der Unternehmeswirtschaft höchtselbst gepushter Motivationsfilm für entlassene Männer ab 40. "The Company Men" schöpft Hoffnung, wo es eigentlich keine gibt, macht Mut, wo er fehl am Platze ist und verkauft sein realistisches Sujet als märchenhafte Erste-Hilfe-Maßnahme für frustrierte Ex-Angestellte zwischen der 150. und 151. Neubewerbung. Immerhin: Ein bisschen Schimpfen auf die Bonzen gibt's auch noch obendrauf; Craig T. Nelson, einst braver Familienvater in "Poltergeist" und fieser Bösewicht diverser Achtziger-Actionfilme, symbolisiert die ganze Perfidie der Superreichen. Nicht die Entlassungszahlen interessieren ihn primär, sondern die fachgerechte Architektur der luxuriösen neuen Chefetage, die selbst um den Preis von weiteren fünfzig Entlassungen erstehen soll. Glücklicherweise gibt es jedoch auch noch idealistische Großverdiener (hier: Tommy Lee Jones), die nie alt genug sind, um nicht nochmal neu anzufangen, sich Jugendträume zu erfüllen und ganz nebenbei zum gerechten Existenzgründer avancieren.
Dass Affleck als Malocher glücklich wird, nachdem er sich von seinem sechsstelligen Jahresgehalt verabschieden muss, ist dann ein wenig zuviel des Guten. Man präsentiere mir ein reales Pendant und ich bewahre Stillschweigen - das dürfte allerdings schwierig werden (das Präsentieren, nicht das Bewahren). Ansonsten pläsiert immerhin die gemächlich-unaufgeregte Inszenierung des Films, der aber wie gesagt stets handzahm bleibt und niemandem wehtun möchte.
Wer eine wahrhaft schneidige Arbeitswelt-Parabel sehen möchte, der sollte sich das Klinkenputzerdrama "Glengarry Glen Ross" anschauen, immer noch das Nonplusultra dieser Filmsparte.

6/10

John Wells Familie Freundschaft Ensemblefilm Boston Suizid



dies mediokre filmchen werde ich wohl bald wieda vergessen haben
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Bleibt vielleicht die Erkenntnis, das gewisse Spiele es trotz viel Geldes nicht wert sind mitzuspielen. Und das einfache Arbeit min. genau soviel wert ist, was den Respekt angeht.

Man könnte es auch runterbrechen auf, Handwerker sind cooler als Business Men.
Handwerker aller Länder vereiningt euch ;)
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Funxton

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