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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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TATORT - DAS HAUS IM WALD (Peter Adam/BRD 1985)



"Du hast jetzt Funkstille, Kaffer."

Tatort - Das Haus im Wald ~ BRD 1985
Directed By: Peter Adam

Schimanski (Götz George) wird just in der Nacht vor einem Gerichtstermin, bei dem er als Hauptzeuge gegen einen Unterweltboss aussagen soll, von der mysteriösen Ulla Mangold (Christiane Lemm) in eine Stadtkneipe bestellt. Ulla bittet Schimmi um Hilfe bezüglich ihres Ehemannes, des Entrhüllungsjournalisten Michael "Mungo" Mangold (Nicholas Brieger): Dieser hat offenbar wichtige Beweise gegen die Machemschaften eines Kaffefahrten-Unternehmers gesammelt. Schimanski soll Ulla nach Hause zu begleiten, wo er die entsprechenden Unterlagen sichten könne. Im abgelegenen Haus der Mangolds angekommen, ist der Ermittler zum Dortbleiben und Übernachten gezwungen, denn Ullas Wagen springt nicht mehr an. Am nächsten Morgen fallen plötzlich Schüsse aus dem angrenzenden Wald. Zusammen mit dem Milchlieferanten Franz (Dominic Raacke) finden sich Ulla und Schimanski im Haus eingeschlossen und belagert, ohne die Möglichkeit der Kontaktaufnahme nach draußen. Glücklicherweise wird Thanner (Eberhard Feik) schon bald stutzig...

Ein recht ungewöhnlicher Beitrag zur Reihe, der hermetischen, kammerspielartigen Handlungsprämisse, des, mit Ausnahme der Parallel-Ermittlungen von Thanner, strikt eingegrenzten Schauplatzes sowie der überschaubaren Personalsituation wegen. "Das Haus im Wald" begreift sich als Hommage an all die großen Belagerungs-Filme des Kinos, von "Escape From Fort Bravo" über "Rio Bravo" und "Night Of The Living Dead" bis hin zu "Assault On Precinct 13": Eine unüberblickbare Anzahl fast durchweg anonymer Gegner wartet im Verborgenen, um die kleine "Heldenschar" der Eingeschlossenen wahlweise zu erpressen, zu dezimieren, oder gleich komplett auszuradieren - im Zweifelsfall alles drei. Hauptbösewicht in "Das Haus im Wald" ist ein gelackter, psychotischer Drogendealer namens Sonny (Andras Friskay), dessen überborderndes, größenteils improvisiert wirkendes Overacting genau den beabsichtigten Effekt erzielt: Man hat schlichtweg Angst vor seiner potenziell irrationalen Handlungsweise, seiner Unberechenbarkeit. Adams Film geriert sich deutlich spannender als das Gros der übrigen Schimanski-Tatort-Filme, was auch von immenser Bedeutung ist, da der sonst übliche, charakteristische Milieu-Effekt der Sub-Serie hier fast völlig außen vor gelassen wird. Da bedarf es anderer Reizauslöser, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. In einer schönen Nebenrolle als Drogenfahnder dabei: Rolf Zacher.

8/10

Tatort Peter Adam Schimanski Duisburg Wald Belagerung TV-Film Drogen Heroin



Filmtagebuch von...

Funxton

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