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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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CHAIN OF COMMAND (David Worth/USA 1994)



"No problem."

Chain Of Command ~ USA 1994
Directed By: David Worth

Der Ex-Green-Beret Merrill Ross (Michael Dudikoff) arbeitet nunmehr für die 'Western Oil Co.' in dem arabischen Kleinstaat Qumir. Nachdem scheinbare Terroristen die Raffinerie eines Abends überfallen, sämtliche US-Mitarbeiter bis auf Ross gekidnappt und die Einheimischen gnadenlos erschossen werden, begibt sich der gnadenlose Einzelkämpfer auf eine Solo-Mission, um die Geiseln zu befreien. Dabei stößt er auf die qumirische Untergrundorganisation QLI, die den Verdacht der Täterschaft bezüglich des Überfalls von sich ablenken will. Tatsächlich findet Ross heraus, dass der Western-Oil-Geschäftsführer Benjamin Brewster (R. Lee Ermey) das Attentat höchstselbst ausgeheckt hat, um die politische Lage in Qumir zusätzlich zu instabilisieren und sich letzten Endes den gesamten staat in die Tasche stecken zu können. Zusammen mit der Mossad-Agentin Maya (Keren Tishman) durchkreuzt Ross jedoch auch diese sinistren Pläne.

Strukturell dem etwa drei Jahre älteren "The Human Shield" nicht unähnlich, weist "Chain Of Command" korrelativ zu seinem erhöhten Mut zur Selbstironie und zu gepflegtem Minimalwahnsinn gleichfalls einen höheren Entertainmentgrad auf als das biedere "Vorgängermodell". Der in "The Human Shield" noch eher farblose Dudikoff wird hier zur coolen Sau emporstilisiert, darf Kette rauchen, saufen (für eines der durchtrainierten Achtziger-Heroenrelikte durchaus ungewöhnlich) und coole Sprüche bellen. Den strahlend bösen Bösewicht hat auch "Chain Of Command"; und derer sogar gleich zwei: der reizend-sardonische Todd Curtis (gesegnet in der deutschen Fassung mit der Gewinnerstimme Thomas Dannebergs) spielt seine durchgedrehten, kleinen Sadismen mit wallender Löwenmähne aus und auch die paar Kurzauftritte R. Lee Ermeys geben dem finalen Produkt einen zusätzlichen Hauch von Edelschimmel. Die überaus schöne Keren Tishman ist eine Augenweide und die dargestellte Gewalt nicht von Pappe. Zudem weicht die für meinen Geschmack etwas zu reaktionäre politische Agenda aus "The Human Shield" hier einem eher phantastischen Intrigenspiel, das manchmal zwar seine eigene Übersichtlichkeit aufs Spiel setzt, in seiner reizend-banalen Art jedoch zu gefallen weiß.
Nachdem sein Vetter Menahem Golan sich mit seiner "21st Century" bereits in die Konkurrenz hinein selbstständig gemacht hatte, bedeutete "Chain Of Command" eine der allerletzten Produktionen für Yoram Globus' klamme Cannon Films. Was rückblickend schade ist, denn der Film holt nochmal all die guten alten Attribute der illustren Kleinfilmschmiede zum Vorschein. Zurück bleiben zwei weinende Äuglein.

6/10

David Worth Cannon Kidnapping



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Funxton

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