"I'm losin' patience here."
The Lost ~ USA 2006
Directed By: Chris Sivertson
Der geisteskranke Ray Pye (Marc Senter) attackiert im Beisein seiner Freunde Jennifer (Shay Astar) und Tim (Alex Frost) mit einer Schusswaffe völlig ungeplant zwei campende Mädchen im Wald, ermordet eines davon und verletzt das andere so schwer, dass es nach vierjährigem Koma ebenfalls stirbt. Für den seinerzeit ermittelnden Beamten Schilling (Michael Bowen) liegt der Fall nach wie vor sonnenklar - nur, dass Ray damals nicht verhaftet werden konnte, weil die Belastungszeugen fehlten. Noch immer versucht Schilling nun, Ray dingfest zu machen, bevor er ein weiteres Verbrechen begehen kann, doch dieser verhält sich für seine Verhältnisse ruhig. Bis zu dem Tag, als sowohl seine Liebschaft Katherine (Robin Sidney) als auch seine Freundin Jennifer ihm unabhängig voneinander den Laufpass geben. Ein furchtbarer Amoklauf ist die Folge.
"The Lost" war 2006 die erste Adaption eines Jack-Ketchum-Romans und beschließt nun ironischerweise meine mit dem explosiven "The Woman" begonnene Retrospektive von Ketchum-Aufbereitungen. Wie die anderen vier Filme möchte ich auch diesen als praktisch nahtlose atmosphärische Transponierung des kaputten Amerikabilds Ketchums in die Zelluloidwelt bezeichnen; einen so unbequemen wie mutigen Ausflug in einen pathologischen Geist, begleitet von nicht minder extravaganten Nebenerscheinungen im mittelbaren sozialen Umfeld des Protagonisten. In dieser oberflächlich beschaulichen Kleinstadt mit ihren Motels und Drive-Ins ist so manches faul, da ist der wahnsinnige Ray Pye nur die Spitze des Eisbergs; ja, vielleicht sogar ein längst überfälliger Katalysator, als er am Ende sein letztes festes Schräublein einbüßt und alles niedermacht, was sich ihm in den stark bekoksten Weg stellt. Eine überaus innovative filmische Narration, ein furioser Hauptdarsteller, die toll ausbalancierte Song-Kompilation und veredelnde Auftritte der Genre-Legenden Dee Wallace und Ed Lauter machen schließlich "The Lost" zu einer durchweg sehenswerten Ketchum-Adaption.
Get Lost! (man verzeihe mir diese zugegebenermaßen dämliche, aber zwanghafte Paraphrase)
8/10
Chris Sivertson Jack Ketchum Massenmord Amok Madness Lucky McKee Independent
The Lost ~ USA 2006
Directed By: Chris Sivertson
Der geisteskranke Ray Pye (Marc Senter) attackiert im Beisein seiner Freunde Jennifer (Shay Astar) und Tim (Alex Frost) mit einer Schusswaffe völlig ungeplant zwei campende Mädchen im Wald, ermordet eines davon und verletzt das andere so schwer, dass es nach vierjährigem Koma ebenfalls stirbt. Für den seinerzeit ermittelnden Beamten Schilling (Michael Bowen) liegt der Fall nach wie vor sonnenklar - nur, dass Ray damals nicht verhaftet werden konnte, weil die Belastungszeugen fehlten. Noch immer versucht Schilling nun, Ray dingfest zu machen, bevor er ein weiteres Verbrechen begehen kann, doch dieser verhält sich für seine Verhältnisse ruhig. Bis zu dem Tag, als sowohl seine Liebschaft Katherine (Robin Sidney) als auch seine Freundin Jennifer ihm unabhängig voneinander den Laufpass geben. Ein furchtbarer Amoklauf ist die Folge.
"The Lost" war 2006 die erste Adaption eines Jack-Ketchum-Romans und beschließt nun ironischerweise meine mit dem explosiven "The Woman" begonnene Retrospektive von Ketchum-Aufbereitungen. Wie die anderen vier Filme möchte ich auch diesen als praktisch nahtlose atmosphärische Transponierung des kaputten Amerikabilds Ketchums in die Zelluloidwelt bezeichnen; einen so unbequemen wie mutigen Ausflug in einen pathologischen Geist, begleitet von nicht minder extravaganten Nebenerscheinungen im mittelbaren sozialen Umfeld des Protagonisten. In dieser oberflächlich beschaulichen Kleinstadt mit ihren Motels und Drive-Ins ist so manches faul, da ist der wahnsinnige Ray Pye nur die Spitze des Eisbergs; ja, vielleicht sogar ein längst überfälliger Katalysator, als er am Ende sein letztes festes Schräublein einbüßt und alles niedermacht, was sich ihm in den stark bekoksten Weg stellt. Eine überaus innovative filmische Narration, ein furioser Hauptdarsteller, die toll ausbalancierte Song-Kompilation und veredelnde Auftritte der Genre-Legenden Dee Wallace und Ed Lauter machen schließlich "The Lost" zu einer durchweg sehenswerten Ketchum-Adaption.
Get Lost! (man verzeihe mir diese zugegebenermaßen dämliche, aber zwanghafte Paraphrase)
8/10
Chris Sivertson Jack Ketchum Massenmord Amok Madness Lucky McKee Independent