"If we don't try we don't do. And if we don't do, why are we here on this Earth?"
Shenandoah (Der Mann vom großen Fluss) ~ USA 1965
Directed By: Andrew V. McLaglen
Virginia, 1864: Der verwitwete Famer Charlie Anderson (James Stewart), Vater von sechs Söhnen und einer Tochter, hält aus Prinzip keine Sklaven und sich und seine Familie stoisch aus dem Kriegsgeschehen heraus. Wenngleich er von der konföderierten Armee und seinen Nachbarn misstrauisch beäugt wird, entpuppt sich seine kriegsfeindliche Haltung als äußerst bodenständig und weithin effektiv. Zumindest hat Anderson nicht den Verlust eines oder mehrerer Söhne zu beklagen. Als jedoch sein in einer Soldatenuniform spielender Jüngster Boy (Phillip Alford) von Unionssoldaten gefangen genommen und verschleppt wird, sieht sich Anderson gezwungen, zum Teil des Bruderkriegs zu werden. Zusammen mit vieren seiner Söhne und seiner Tochter Jennie (Rosemary Forsyth) zieht er los, um Boy zurückzuholen. Diese Aktion wird ihn viele Verluste und viel Schmerz kosten.
"Shenandoah" ist einer von McLaglens wichtigsten und schönsten Filmen, dessen Geist und Bedeutungskraft weit über das übliche inszenatorische Routinement des Regisseurs hinausragen. Nicht nur als Western, sondern auch als Antikriegsfilm und als Charakterporträt eines verzweifelt Strampelnden funktioniert "Shenandoah" ganz ausgezeichnet. Dies wird besonders gegen Ende deutlich, als ein desillusionierter Familienvater am Grab seiner Frau, zweier verlorener Söhne und einer Schwiegertochter einsehen muss, dass die Gewalt über die Geschicke einer Familie längst nicht bei ihrem Patriarchen verbleiben kann. Stewart musste in vielen seiner dramatischen Rollen ein entsetztes, geschocktes und trauriges Gesicht aufsetzen - hier jedoch rollen Tränen. Besonders bitter erscheint die Sequenz, dass der komplette, grundsätzlich durchaus positiv zu wertende Aktionismus, den Anderson im Laufe der Geschichte an den Tag legt, völlig nutzlos und ineffektiv bleibt. Gerade das aber verleiht "Shenandoah" zugleich eine Lebensweisheit, die man nur äußerst selten im Hollywoodkino, und gerade im Western findet. "The Wild Geese" ist und bleibt mein Lieblingsfilm von McLaglen, aber mit dieser jüngsten von mittlerweile sehr vielen Sichtungen rückt "Shenandoah" ein gutes Stück auf.
9/10
Andrew V. McLaglen Virginia Sezessionskrieg Familie Farm
Shenandoah (Der Mann vom großen Fluss) ~ USA 1965
Directed By: Andrew V. McLaglen
Virginia, 1864: Der verwitwete Famer Charlie Anderson (James Stewart), Vater von sechs Söhnen und einer Tochter, hält aus Prinzip keine Sklaven und sich und seine Familie stoisch aus dem Kriegsgeschehen heraus. Wenngleich er von der konföderierten Armee und seinen Nachbarn misstrauisch beäugt wird, entpuppt sich seine kriegsfeindliche Haltung als äußerst bodenständig und weithin effektiv. Zumindest hat Anderson nicht den Verlust eines oder mehrerer Söhne zu beklagen. Als jedoch sein in einer Soldatenuniform spielender Jüngster Boy (Phillip Alford) von Unionssoldaten gefangen genommen und verschleppt wird, sieht sich Anderson gezwungen, zum Teil des Bruderkriegs zu werden. Zusammen mit vieren seiner Söhne und seiner Tochter Jennie (Rosemary Forsyth) zieht er los, um Boy zurückzuholen. Diese Aktion wird ihn viele Verluste und viel Schmerz kosten.
"Shenandoah" ist einer von McLaglens wichtigsten und schönsten Filmen, dessen Geist und Bedeutungskraft weit über das übliche inszenatorische Routinement des Regisseurs hinausragen. Nicht nur als Western, sondern auch als Antikriegsfilm und als Charakterporträt eines verzweifelt Strampelnden funktioniert "Shenandoah" ganz ausgezeichnet. Dies wird besonders gegen Ende deutlich, als ein desillusionierter Familienvater am Grab seiner Frau, zweier verlorener Söhne und einer Schwiegertochter einsehen muss, dass die Gewalt über die Geschicke einer Familie längst nicht bei ihrem Patriarchen verbleiben kann. Stewart musste in vielen seiner dramatischen Rollen ein entsetztes, geschocktes und trauriges Gesicht aufsetzen - hier jedoch rollen Tränen. Besonders bitter erscheint die Sequenz, dass der komplette, grundsätzlich durchaus positiv zu wertende Aktionismus, den Anderson im Laufe der Geschichte an den Tag legt, völlig nutzlos und ineffektiv bleibt. Gerade das aber verleiht "Shenandoah" zugleich eine Lebensweisheit, die man nur äußerst selten im Hollywoodkino, und gerade im Western findet. "The Wild Geese" ist und bleibt mein Lieblingsfilm von McLaglen, aber mit dieser jüngsten von mittlerweile sehr vielen Sichtungen rückt "Shenandoah" ein gutes Stück auf.
9/10
Andrew V. McLaglen Virginia Sezessionskrieg Familie Farm
Hat mich die ganze zeit an THE PATRIOT erinnert.
"Verbrennt den Zug!"
Ziemlich brutale, moralisch gesehen, Handlung.