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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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LONE STAR (John Sayles/USA 1996)



"Forget the Alamo."

Lone Star ~ USA 1996
Directed By: John Sayles

Sam Deeds (Chris Cooper), sheriff des texanischen Grenzstädtchens Frontera, bekommt es mit der eigenen Familienhistorie zu tun als mitten in der Wüste das Skelett des früheren, von allen gefürchteten Gesetzeshüters Charlie Wade (Kris Kristofferson) gefunden wird. Der einsame Sam, der nach einer langen Zeit außerhalb erst vor Kurzem wieder zurück nach Frontera gekommen ist, muss sich nunmehr dräuenden Fragen betreffs seiner eigenen Vergangenheit und Identität stellen, die noch eine ganze Reihe weiterer Einwohner der Stadt tangieren.

Meisterhaft gescripteter und montierter Ensemblefilm von John Sayles, der sich gleichermaßen als Polizeifilm und Neo-Western begreift, eine südstaatliche Kleinstadt mit all ihren totgeschwiegenen Geheimnissen porträtiert und mittels aller bedurften Gleichmut ein komplexes Beziehungs-Mosaik entwirft. Sayles belegt, dass die alten, geschichtsimmanenten Fragen betreffs Wahrheit und Legende so lange nicht zur Gänze beantwortet werden können, wie alle möglichen kleinen, staubigen Nester im Lande ihre ganz speziellen Pioniersagen um des Fortbestandes Willen benötigen. Somit steht "Lone Star" auch in direkter Ahnenreihe von Fords "The Man Who Shot Liberty Valance", in dem es genau wie in Sayles' Film um Lug, Trug und Vergangenheitsbewältigung in Form bewusster Geschichtsklitterung geht. Darüberhinaus verhandelt der Auteur noch auf höchst integre Art ethnische Platzbestimmungen, die an der Grenze Texas/Mexiko als ein Thema immerwährender Aktualität erscheinen: Indianer, Mexikaner, Weiße, Schwarze und deren Nachkömmlinge, teils längst nicht mehr ohne Weiteres einer Kultur zuzuordnen, finden sich oftmals in einen Frontalzusammenprall mit längst obsoleten Feindbildern involviert. Daraus, dass es neue Hoffnung und Arrangements mit dem Früher geben muss, um weitermachen zu können, macht Sayles keinen Hehl; selbst, wenn dies erst der Bewältigung moralisch höchst prekärer Slalomkurse bedarf.

10/10

John Sayles Grenze Texas Mexiko Ensemblefilm Rassismus Südstaaten ethnics



Endlich fühle ich mich mit meinen zwei Besprechungen von Sayles-Filmen nicht mehr so einsam. :) Ist doch eigenartig, wie der Name, der in den 90ern ein Begriff war, etwas in Vergessenheit geraten ist. Mit "Lone Star" hast du übrigens einen guten Griff getan. "Sunshine State", von manchen Entdeckungsfreudigen gelobt, empfand ich eher als geschwätzig und kann ihn deshalb nicht unbedingt weiterempfehlen.
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"Limbo / Wenn der Nebel sich lichtet" ist der Film von John Sayles, den ich am meisten mag. Solch schmerzhaft offenen Filmenden sind wie eine Operation am offenen Herzen.
"Lone Star" gefiel mir ebenfalls sehr.
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Sayles' Name war und ist zumindest glücklichen Eingeweihten ja tatsächlich schon seit dreißig Jahren ein Begriff - angefangen von seinen ersten Gehversuchen bei Corman über seine zahlreichen, stets ironisch gefärbten Genre-Scripts bis hin zu seinen besonders hierzuland etwas im Schatten verbliebenen Autorenfilmen, in denen einem auch immer wieder dieselben Gesichter begegnen. "Limbo" ist schon ein gutes Stichwort, aber "The Brother From Another Planet", "The Secret Of Roan Inish" und besonders "City Of Hope" sind nicht minder hervorragende Beispiele seiner Kunstfertigkeit. Ich muss allerdings selbst zugeben, ihn in den letzten zehn Jahren sehr aus den Augen verloren und seine fünf jüngsten Filme bislang versäumt zu haben. Das epiphanische Wiedersehen mit "Lone Star" bestärkt mich aber darin, dem möglichst fix Abhilfe zu leisten :)
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Ich nehme deine Sayles-Filmtipps dankend zur Kenntnis und versuche mich demnächst um ein Ausfüllen dieser Lücken zu bemühen.
Habe in der Zwischenzeit "Lone Star" ebenfalls wiedergesehen und habe mich bei dieser Gelegenheit wieder an der tollen zeitüberbrückenden Montage innerhalb eines Kameraschwenks ergötzt, die schon fast wieder in Vergessenheit geraten war. Ja. "Lone Star" ist inhaltlich wie formal ein toller Film.
Von Sayles kenne ich sonst noch "Pashion Fish", "Sunshine State" und "Casa de los Babys". Und eben den herzzerreißenden "Limbo". Das Frühwerk fehlt mir ebenso wie seine jüngsten Filme. Bedauerlicherweise ist John Sayles Werk dem Augenmerk der deutschen Filmverleiher entglitten.
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Funxton

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