"Look at me, Damien! It's all for you!"
The Omen (Das Omen) ~ USA 1976
Directed By: Richard Donner
Rom, am 6. Tage des 6. Monats zur 6. Stunde: Weil sein leiblicher Junge angeblich bei der Geburt gestorben ist, entscheidet sich der US-Diplomat Robert Thorn (Gregory Peck), ohne es seiner Frau Kathy (Lee Remick) zu sagen, an Kindesstatt ein anderes Baby zu adoptieren. Der kleine Damien (Harvey Stephens) wächst in England auf und entwickelt sich zunächst ganz normal. Pünktlich zu seinem sechsten Geburtstag jedoch häufen sich die Auffälligkeiten: Sein Kindermädchen (Holly Palance) erhängt sich in aller Öffentlichkeit, Damien weigert sich, eine Kirche zu betreten, die Tiere im Zoo reagieren mit Flucht und Aggression auf den Jungen. Ein obskurer Priester (Patrick Troughton) eröffnet Thorn schließlich das Unfassbare: Damien soll niemand geringeres sein als der Sohn Satans, der dereinst die Weltherrschaft antreten und den Himmel verdunkeln soll. Der Tod des Priesters und die weitere Intervention des Fotojournalisten Jennings (David Warner) lassen Thorn schließlich zweifeln und dann glauben: Als Kathy stirbt, während Thorn und Jennings in Rom Damiens wahrer Herkunft nachspüren, weiß der Adoptivvater endgültig um die Bedeutung des Kindes und dass nur sein Tod die Antwort sein kann.
"The Omen" bildet zusammen mit "Rosemary's Baby" und "The Exorcist" die große Wechselbalg-Dreifaltigkeit des damaligen Genrekinos. An diesen drei übermächtigen Vorbildern orientierten und stießen sich noch Jahre später etliche Sequels, Plagiate, Spin-Offs und (Pseudo-)Remakes, von denen bekannter- und erwartetermaßen kein einziges die Qualitäten der Vorbilder erreichen konnte. Zwar entbehrt "The Omen" das psychologische Moment von Polanskis Werk wohl ebenso wie die pietätssprengende Grauenssubtilität Friedkins; dafür bietet Donner eine bis zur Schmerzgrenze perfektionierte, formale Geschlossenheit, in der sich seine weniger auf familiäre Kontexte denn auf einen globaleren Effekt hindeutende Story entfalten zu vermag. Hier glaubt man tatsächlich, eine heraufziehende Weltendämmerung zu wähnen, während man zumindest an der Oberfläche bei Polanski noch mit dem psychischen Zustand Mia Farrows haderte und einem bei Friedkin die Spucke wegen des urplötzlich aufblühenden Bauarbeiter-Slangs einer zwölfjährigen Pferdenärrin wegblieb. Donner macht derweil keinen Hehl daraus, dass bei ihm tatsächlich der kleine Antichrist walkt und wirkt, wenn auch noch, ohne es selbst zu realisieren. Das macht "The Omen", wenn natürlich auch in ihrer Gesamtheit betrachtet keineswegs besser als Polanskis und Friedkins Filme, so doch zumindest zu einer Art spirituellem Höhepunkt der Trilogie.
10/10
Richard Donner Satan Rom London Israel Kind Stuart Baird
The Omen (Das Omen) ~ USA 1976
Directed By: Richard Donner
Rom, am 6. Tage des 6. Monats zur 6. Stunde: Weil sein leiblicher Junge angeblich bei der Geburt gestorben ist, entscheidet sich der US-Diplomat Robert Thorn (Gregory Peck), ohne es seiner Frau Kathy (Lee Remick) zu sagen, an Kindesstatt ein anderes Baby zu adoptieren. Der kleine Damien (Harvey Stephens) wächst in England auf und entwickelt sich zunächst ganz normal. Pünktlich zu seinem sechsten Geburtstag jedoch häufen sich die Auffälligkeiten: Sein Kindermädchen (Holly Palance) erhängt sich in aller Öffentlichkeit, Damien weigert sich, eine Kirche zu betreten, die Tiere im Zoo reagieren mit Flucht und Aggression auf den Jungen. Ein obskurer Priester (Patrick Troughton) eröffnet Thorn schließlich das Unfassbare: Damien soll niemand geringeres sein als der Sohn Satans, der dereinst die Weltherrschaft antreten und den Himmel verdunkeln soll. Der Tod des Priesters und die weitere Intervention des Fotojournalisten Jennings (David Warner) lassen Thorn schließlich zweifeln und dann glauben: Als Kathy stirbt, während Thorn und Jennings in Rom Damiens wahrer Herkunft nachspüren, weiß der Adoptivvater endgültig um die Bedeutung des Kindes und dass nur sein Tod die Antwort sein kann.
"The Omen" bildet zusammen mit "Rosemary's Baby" und "The Exorcist" die große Wechselbalg-Dreifaltigkeit des damaligen Genrekinos. An diesen drei übermächtigen Vorbildern orientierten und stießen sich noch Jahre später etliche Sequels, Plagiate, Spin-Offs und (Pseudo-)Remakes, von denen bekannter- und erwartetermaßen kein einziges die Qualitäten der Vorbilder erreichen konnte. Zwar entbehrt "The Omen" das psychologische Moment von Polanskis Werk wohl ebenso wie die pietätssprengende Grauenssubtilität Friedkins; dafür bietet Donner eine bis zur Schmerzgrenze perfektionierte, formale Geschlossenheit, in der sich seine weniger auf familiäre Kontexte denn auf einen globaleren Effekt hindeutende Story entfalten zu vermag. Hier glaubt man tatsächlich, eine heraufziehende Weltendämmerung zu wähnen, während man zumindest an der Oberfläche bei Polanski noch mit dem psychischen Zustand Mia Farrows haderte und einem bei Friedkin die Spucke wegen des urplötzlich aufblühenden Bauarbeiter-Slangs einer zwölfjährigen Pferdenärrin wegblieb. Donner macht derweil keinen Hehl daraus, dass bei ihm tatsächlich der kleine Antichrist walkt und wirkt, wenn auch noch, ohne es selbst zu realisieren. Das macht "The Omen", wenn natürlich auch in ihrer Gesamtheit betrachtet keineswegs besser als Polanskis und Friedkins Filme, so doch zumindest zu einer Art spirituellem Höhepunkt der Trilogie.
10/10
Richard Donner Satan Rom London Israel Kind Stuart Baird