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TWELVE O'CLOCK HIGH (Henry King/USA 1949)
von Funxton ·
23 Juni 2012
Kategorie:
Drama,
Kriegsfilm
Aufrufe: 1.054
"I think I shall stay drunk until I'm not confused anymore..."
Twelve O'Clock High (Der Kommandeur) ~ USA 1949
Directed By: Henry King
Nachdem Colonel Keith Davenport (Gary Merrill) sich emotional allzu sehr in die Führung der noch frisch in England stationierten 918. Bomberstaffel der USA Air Force hat involvieren lassen, wird er seines Kommandos enthoben. An Davenports Stelle tritt sein guter Freund General Savage (Gregory Peck), der sich vornimmt, einen anderen, deutlich härteren Kurs als Davenport einzuschlagen, was ihm zunächst auch gelingt. Recht bald muss Savage jedoch einsehen, dass sture Geradlinigkeit und menschliche Wärme sich tatsächlich nur schwer auf denselben Nenner bringen lassen.
In einer der besten und differenziertesten Darstellungen, die man von ihm genießen kann, gibt Gregory Peck in diesem Film seines Hausregisseurs Henry King den symbolisch getauften Offizier Frank Savage, der als couragierter Schreibtischhengst ein grandioser militärischer Analytiker sein mag, dessen weicher Kern unter rauer Schale jedoch bald sichtbarer wird als es ihm lieb ist. Als sich unter schweren anfänglichen Interferenzen erstmal die richtige Wellenlänge zwischen ihm und seinen Männern eingestellt hat, beginnt er, exakt dieselben "Fehler" zu machen wie sein Vorgänger und Freund Keith Davenport und bezahlt sein immenses Verantwortungsbewusstsein und den humanistischen Sieg der Empathiefindung mit einem schweren Nervenzusammenbruch, die wiederum eine Kommandoablöse fordern. "Twelve O'Clock High" geht es weniger um die Darstellung des Kriegs als Männerabenteuer, wie es zu dieser Zeit etwa diverse Filme mit John Wayne zu praktizieren pflegten, sondern um die durchaus differenzierte Darstellung des Militärpersonals als austauschbare Zahnrädchen. Menschlichkeit ist für die Stabsführung ein Fremdwort und sollten dioe Sympathien doch einmal allzu innig und damit professionalitätsgefährdend werden, ist ein personneler Wechsel vonnöten. Ähnlich wie später "Saving Private Ryan" gestaltet sich Kings Film in Rückblendenform und ähnlich wie Spielbergs eher von Schauwerten dominiertes Drama nimmt sich "Twelve O'Clock High" heraus, heroischem Soldatenrum eine kleine Heldenballade zu stiften. Nur nimmt man dies hehre Ansinnen dem vorliegenden Werk allein aufgrund seiner periodischen Verbundenheit als wesentlich authentischer ab.
9/10
Henry King WWII Luftkampf England Freundschaft
Twelve O'Clock High (Der Kommandeur) ~ USA 1949
Directed By: Henry King
Nachdem Colonel Keith Davenport (Gary Merrill) sich emotional allzu sehr in die Führung der noch frisch in England stationierten 918. Bomberstaffel der USA Air Force hat involvieren lassen, wird er seines Kommandos enthoben. An Davenports Stelle tritt sein guter Freund General Savage (Gregory Peck), der sich vornimmt, einen anderen, deutlich härteren Kurs als Davenport einzuschlagen, was ihm zunächst auch gelingt. Recht bald muss Savage jedoch einsehen, dass sture Geradlinigkeit und menschliche Wärme sich tatsächlich nur schwer auf denselben Nenner bringen lassen.
In einer der besten und differenziertesten Darstellungen, die man von ihm genießen kann, gibt Gregory Peck in diesem Film seines Hausregisseurs Henry King den symbolisch getauften Offizier Frank Savage, der als couragierter Schreibtischhengst ein grandioser militärischer Analytiker sein mag, dessen weicher Kern unter rauer Schale jedoch bald sichtbarer wird als es ihm lieb ist. Als sich unter schweren anfänglichen Interferenzen erstmal die richtige Wellenlänge zwischen ihm und seinen Männern eingestellt hat, beginnt er, exakt dieselben "Fehler" zu machen wie sein Vorgänger und Freund Keith Davenport und bezahlt sein immenses Verantwortungsbewusstsein und den humanistischen Sieg der Empathiefindung mit einem schweren Nervenzusammenbruch, die wiederum eine Kommandoablöse fordern. "Twelve O'Clock High" geht es weniger um die Darstellung des Kriegs als Männerabenteuer, wie es zu dieser Zeit etwa diverse Filme mit John Wayne zu praktizieren pflegten, sondern um die durchaus differenzierte Darstellung des Militärpersonals als austauschbare Zahnrädchen. Menschlichkeit ist für die Stabsführung ein Fremdwort und sollten dioe Sympathien doch einmal allzu innig und damit professionalitätsgefährdend werden, ist ein personneler Wechsel vonnöten. Ähnlich wie später "Saving Private Ryan" gestaltet sich Kings Film in Rückblendenform und ähnlich wie Spielbergs eher von Schauwerten dominiertes Drama nimmt sich "Twelve O'Clock High" heraus, heroischem Soldatenrum eine kleine Heldenballade zu stiften. Nur nimmt man dies hehre Ansinnen dem vorliegenden Werk allein aufgrund seiner periodischen Verbundenheit als wesentlich authentischer ab.
9/10
Henry King WWII Luftkampf England Freundschaft