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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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DR. JEKYLL & SISTER HYDE (Roy Ward Baker/UK 1971)



"How are you today, Mrs. Hyde?"

Dr. Jekyll & Sister Hyde ~ UK 1971
Directed By: Roy Ward Baker

Der besessene Wissenschaftler Dr. Jekyll (Ralph Bates) sucht krampfhaft nach einem Mittel, das der Menschheit universelle Immunität gegen jedwede Infektionskrankheit gewährt. Das Insistieren seine Freundes Robertson (Gerald Sim) bringt ihn jedoch auf eine ganz neue Idee: Die Suche nach dem ewigen Leben. Ein Trunk, bestehend aus dem Sekret weiblicher Hormondrüsen, verwandelt Jekyll im Selbstexperiment schließlich in die eiskalte Mrs. Hyde (Martine Beswick), die sich im Hause als Jekylls verwitwete Schwester vorstellt. Um ihre stets nur befristete Existenz weiterhin zu gewährleisten und auszuweiten, geht Mrs. Hyde im East End auf die Jagd nach jungen Prostituierten.

Der wohl einzige Film, der eine Schnittmenge bildet aus den drei großen Schauermotiven des viktorianischen London: Jekyll & Hyde, Jack The Ripper sowie die beiden Leichendiebe Burke (Ivor Dean) und Hare (Tony Calvin) landen rigoros in einem Topf und werden zu einer schmackhaften Gemengelage verquirlt, die zum Besten gehört, was Hammer in den Siebzigern noch vorzuzeigen hatte. Unabhängig von den etwas wild zusammengewürfelten Ausgangsfiguren ist "Dr. Jekyll & Sister Hyde" nämlich die durchaus ernstzunehmende Parabel einer geschlechtlichen Identitätslosigkeit. Hier dient die alte Geschichte von der Persönlichkeitsspaltung in Es und Über-Ich einmal nicht dazu, den urtümlichen Konflikt zwischen Trieb und Ethos zu illustrieren, sondern vielmehr zur Freisetzung eines lange lauernden Fetisch. Als Mrs. Hyde erfreut sich Jekyll über sein prächtiges Paar Brüste und stolziert im roten Abendkleid durch Whitechapel, stets die neiderfüllten Blicke der armen Huren auf sich spürend. Ein sexuelles Interesse an Männern ist dabei bestenfalls peripher vorhanden: Mrs. Hyde will an die Hormonausschüttungen ihrer Geschlechtsgespielinnen, um Jekyll endgültig in den intergrund drängen zu können. Mit famoser Ausstattung und einem trotz des etwas krude anmutenden Sujets völlig konzentriert arbeitenden Regisseur relativiert "Dr. Jekyll & Hyde" den etwas hilflosen Humor aus "The Horror Of Frankenstein" wieder und untermauert Ralph Bates' Status als später Studiostar. Außerdem ist die zwischen kühl und feurig chargierende Martine Beswick wahrlich zum Anbeißen.

8/10

Hammer Roy Ward Baker mad scientist Madness Jekyll und Hyde Victorian Age period piece Jack The Ripper Robert Louis Stevenson Burke & Hare Serienmord London



Ja, ja, und ja. :cheers:
Auch einer meiner Favoriten unter den späten Hammers. Und Martine Beswick ist wahrlich :zunge:
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Funxton

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