"Stay on him, here I go."
Fear X ~ DK/UK/CA/BR 2003
Directed By: Nicolas Winding Refn
Der Wachmann Harry Caine (John Turturro) fällt in eine tiefe Depression, nachdem seine schwangere Frau Claire (Jacqueline Ramel) ohne ersichtlichen Grund in der Tiefgarage jenes Einkaufszentrums, in dem Harry arbeitet, erschossen wurde. Sein Leben widmet er fortan allein der Suche nach dem Täter und dem Grund für Claires Tod. Als er endlich eine heiße Spur erhält, die ihn nach Montana führt, steht Harry bald Claires reuigem Mörder (James Remar) gegenüber.
Nach einer längeren Pause war "Fear X" Winding Refns dritter Film nach den in Dänemark entstandenen "Pusher" und "Bleeder". Hier arbeitete er erstmals mit einer internationalen, anglophonen Besetzung, die die drei aus diversen renommierten Indie-Produktionen bekannten Darsteller John Turturro, Deborah Kara Unger und James Remar vereinte. Für ein Werk, das rein karrieristisch dazu angetan war, Winding Refn eine zunehmende Popularität zu verschaffen, ist "Fear X" faktisch eine bare Frechheit. Sperrig, provozierend langsam, unverständig und interpretationsbedürftig gibt sich Refn hier, nachdem seine ersten beiden Filme noch eher als zumindest erzählerisch straighte Gangster- bzw. Großstadtramen durchgingen. In "Fear X" widmet sich der Filmemacher ganz einer bleiernen Antibeweglichkeit mitsamt langen Einstellungen und reduziertem Dialog, die zudem auf klassische Narrationsformeln verzichtet und noch die Chuzpe besitzt, den Zuschauer am Ende zum Komplizen ihrer verworrenen Gestalt zu machen. Das Publikum quittierte dieses Experiment mit nicht minder reaktiver Ignoranz. Abseits von einer kleinen Schar Eingeweihter, die mit seinem Namen und seiner Unvorhersehbarkeit als Filmemacher hauszuhalten wussten, mochte sich kein Mensch "Fear X" im Kino ansehen und die erste Inkarnation von Winding Refns Produktionsgesellschaft "Jang Go Star" ging in die Pleite. Die mittlerweile auch schon neun Jahre alte Hinterlassenschaft dieses Films lässt sich vor allem anhand ihrer erstaunlichen Eigenwilligkeit und Konsequenz festmachen. Von "Valhalla Rising" und "Drive" steckt hierin jedenfalls schon eine Menge.
8/10
Nicolas Winding Refn Hubert Selby Jr. Wisconsin Montana Surrealismus
Fear X ~ DK/UK/CA/BR 2003
Directed By: Nicolas Winding Refn
Der Wachmann Harry Caine (John Turturro) fällt in eine tiefe Depression, nachdem seine schwangere Frau Claire (Jacqueline Ramel) ohne ersichtlichen Grund in der Tiefgarage jenes Einkaufszentrums, in dem Harry arbeitet, erschossen wurde. Sein Leben widmet er fortan allein der Suche nach dem Täter und dem Grund für Claires Tod. Als er endlich eine heiße Spur erhält, die ihn nach Montana führt, steht Harry bald Claires reuigem Mörder (James Remar) gegenüber.
Nach einer längeren Pause war "Fear X" Winding Refns dritter Film nach den in Dänemark entstandenen "Pusher" und "Bleeder". Hier arbeitete er erstmals mit einer internationalen, anglophonen Besetzung, die die drei aus diversen renommierten Indie-Produktionen bekannten Darsteller John Turturro, Deborah Kara Unger und James Remar vereinte. Für ein Werk, das rein karrieristisch dazu angetan war, Winding Refn eine zunehmende Popularität zu verschaffen, ist "Fear X" faktisch eine bare Frechheit. Sperrig, provozierend langsam, unverständig und interpretationsbedürftig gibt sich Refn hier, nachdem seine ersten beiden Filme noch eher als zumindest erzählerisch straighte Gangster- bzw. Großstadtramen durchgingen. In "Fear X" widmet sich der Filmemacher ganz einer bleiernen Antibeweglichkeit mitsamt langen Einstellungen und reduziertem Dialog, die zudem auf klassische Narrationsformeln verzichtet und noch die Chuzpe besitzt, den Zuschauer am Ende zum Komplizen ihrer verworrenen Gestalt zu machen. Das Publikum quittierte dieses Experiment mit nicht minder reaktiver Ignoranz. Abseits von einer kleinen Schar Eingeweihter, die mit seinem Namen und seiner Unvorhersehbarkeit als Filmemacher hauszuhalten wussten, mochte sich kein Mensch "Fear X" im Kino ansehen und die erste Inkarnation von Winding Refns Produktionsgesellschaft "Jang Go Star" ging in die Pleite. Die mittlerweile auch schon neun Jahre alte Hinterlassenschaft dieses Films lässt sich vor allem anhand ihrer erstaunlichen Eigenwilligkeit und Konsequenz festmachen. Von "Valhalla Rising" und "Drive" steckt hierin jedenfalls schon eine Menge.
8/10
Nicolas Winding Refn Hubert Selby Jr. Wisconsin Montana Surrealismus