"I love my job."
Catch Me If You Can ~ USA/CA 2002
Directed By: Steven Spielberg
New York, 1964: Die Scheidung des Ehepaars Abagnale (Nathalie Baye, Christopher Walken) führt dessen Filius Frank Jr. (Leonardo Di Caprio) auf die Skrupellosigkeit der Finanzämter zurück, die seinen Vater in den Konkurs getrieben haben. Mit sechzehn Jahren reißt Frank von zu Hause aus, stets den großen, naiven Plan im Blick, viel Geld zu machen um so die Beziehung seiner Eltern zu kitten. Daraus wird bald eine kriminelle Karriere. Frank lernt rasch, dass Kleider Leute machen und wird darüber hinaus nach und nach zum Hochstapler und professionellen Scheckbetrüger, der sich falsche Ämter als Pilot, Kinderazt und Anwalt ergaunert, bis er von seinem emsigen Verfolger, dem FBI-Agenten Hanratty (Tom Hanks), irgendwann in Frankreich geschnappt werden kann.
Gepflegtes Unterhaltungskino, das mit seiner Darstellung fast intimer, fragiler Menschlichkeit auf den ersten Blick so gar nicht zu Spielbergs jüngerem Bombastkino passen will. Dann jedoch kommen wieder die oftmals verwendeten Motive zum Vorschein, hier freilich unter etwas umgedrehten Vorzeichen. In den Personen der naiven Träumer Vater und Sohn Abagnale findet sich nachgerade etwas von Spielbergs eigener Persönlichkeit wieder und der Topos 'Familie' präsentiert sich unter umgekehrten Vorzeichen, nämlich im Begriff des Bruchs statt wie bisher in seiner konsolidierenden Ausformung, sowie, ergänzend dazu, die Hilflosigkeit im Umgang mit dem Unausweichlichen. Frank Abagnale Sr. (Christopher Walken in einer seiner exzellentesten Darstellungen) durchlebt seinen sozialen Niedergang unter stoisch tapferer Realitätsleugnung; nicht er würde sukzessive vom System zerbrochen, sondern wäre letzten Endes derjenige, der die Behörden permanent an der Nase herumführe. Als sein Filius irgendwann diese mangelnde Fähigkeit zur Selbsteinschätzung begreift, ist er in seinen eigener Welt längst zum monströsen, kriminellen Äquivalent seines Vaters herangereift, zu einem, der seine lausbübischen Aktivitäten über die Rache am System rechtfertigt; tatsächlich jedoch bitterlich vereinsamt und schließlich ausgerechnet in seinem offiziellen Häscher einen Ersatzvater findet.
Ein genauerer Blick auf die personelle Konstellation verrät also doch Spielbergs gesteigertes Interesse an diesem Stoff und er hat einen für seine Verhältnisse äußerst unverkrampften, leichten und wohlfeil konsumierbaren Film daraus gemacht, der vor allem auch seine eigenen, in ständiger Weiterewegung befindlichen Lernprozesse als Filmemacher verdeutlicht.
8/10
Steven Spielberg period piece Historie Biopic FBI Familie New York Ehe
Catch Me If You Can ~ USA/CA 2002
Directed By: Steven Spielberg
New York, 1964: Die Scheidung des Ehepaars Abagnale (Nathalie Baye, Christopher Walken) führt dessen Filius Frank Jr. (Leonardo Di Caprio) auf die Skrupellosigkeit der Finanzämter zurück, die seinen Vater in den Konkurs getrieben haben. Mit sechzehn Jahren reißt Frank von zu Hause aus, stets den großen, naiven Plan im Blick, viel Geld zu machen um so die Beziehung seiner Eltern zu kitten. Daraus wird bald eine kriminelle Karriere. Frank lernt rasch, dass Kleider Leute machen und wird darüber hinaus nach und nach zum Hochstapler und professionellen Scheckbetrüger, der sich falsche Ämter als Pilot, Kinderazt und Anwalt ergaunert, bis er von seinem emsigen Verfolger, dem FBI-Agenten Hanratty (Tom Hanks), irgendwann in Frankreich geschnappt werden kann.
Gepflegtes Unterhaltungskino, das mit seiner Darstellung fast intimer, fragiler Menschlichkeit auf den ersten Blick so gar nicht zu Spielbergs jüngerem Bombastkino passen will. Dann jedoch kommen wieder die oftmals verwendeten Motive zum Vorschein, hier freilich unter etwas umgedrehten Vorzeichen. In den Personen der naiven Träumer Vater und Sohn Abagnale findet sich nachgerade etwas von Spielbergs eigener Persönlichkeit wieder und der Topos 'Familie' präsentiert sich unter umgekehrten Vorzeichen, nämlich im Begriff des Bruchs statt wie bisher in seiner konsolidierenden Ausformung, sowie, ergänzend dazu, die Hilflosigkeit im Umgang mit dem Unausweichlichen. Frank Abagnale Sr. (Christopher Walken in einer seiner exzellentesten Darstellungen) durchlebt seinen sozialen Niedergang unter stoisch tapferer Realitätsleugnung; nicht er würde sukzessive vom System zerbrochen, sondern wäre letzten Endes derjenige, der die Behörden permanent an der Nase herumführe. Als sein Filius irgendwann diese mangelnde Fähigkeit zur Selbsteinschätzung begreift, ist er in seinen eigener Welt längst zum monströsen, kriminellen Äquivalent seines Vaters herangereift, zu einem, der seine lausbübischen Aktivitäten über die Rache am System rechtfertigt; tatsächlich jedoch bitterlich vereinsamt und schließlich ausgerechnet in seinem offiziellen Häscher einen Ersatzvater findet.
Ein genauerer Blick auf die personelle Konstellation verrät also doch Spielbergs gesteigertes Interesse an diesem Stoff und er hat einen für seine Verhältnisse äußerst unverkrampften, leichten und wohlfeil konsumierbaren Film daraus gemacht, der vor allem auch seine eigenen, in ständiger Weiterewegung befindlichen Lernprozesse als Filmemacher verdeutlicht.
8/10
Steven Spielberg period piece Historie Biopic FBI Familie New York Ehe
Das Thema Familie kommt hier zusammen mit Christopher Walken vollkommen an seine Grenzen.
Bin gespannt wie Dir Terminal liegt