"Do you have an appointment?"
The Terminal ~ USA 2004
Directed By: Steven Spielberg
Der Krakhozianer Viktor Navorski (Tom Hanks) kommt nach New York, um seinem Vater posthum einen Wunsch zu erfüllen. Ein während seines Fluges stattfindender Putsch in seinem Heimatland sorgt jedoch dafür, dass Navorski als Staatenloser in den USA landet. Somit ist er nicht befugt, das Terminal Richtung Innenstadt zu verlassen. Als Opfer der bizarren Bürokratie des Sicherheitschefs Dixon (Stanley Tucci) sitzt Navorski fortan eine halbe Ewigkeit im Terminal fest wie in einem Gefängnis. Sein unbefangenes und freundliches Wesen, das Dixon ein ums andere Mal die Nerven kostet, erleichtert ihm seinen unvorgesehen langwierigen Aufenthalt jedoch ungemein.
Die Botschaft von "The Terminal" ist so universell wie naiv: Mit reiner Freundlichkeit und hinreichend Sitzfleisch erreicht man alles, was man möchte. Als bereits zu seinem Entstehungszeitpunkt charmant verjährte Komödie in der Tradition klassischer Genrefilmer wie Lubitsch, Sturges und Capra hatte und hat es "The Terminal" offenbar nicht leicht, einen gegenwärtigen Anhängerstamm aufzubauen. Der unverhohlene Revisionismus des Films wird vielerorts als Kitsch und Kalkül gedeutet. Ich bin mir nicht sicher, welche Sicht näher an der Wahrheit liegt - letzten Endes ist mir das aber auch relativ gleichgültig, schließlich muss ich den Film mögen und nicht die anderen. Vielleicht hilft eine vorsichtige Übertragungsstrategie: Man stelle sich "The Terminal" in schwarzweiß vor, Jimmy Stewart als Navorski, Claudette Colbert als seine Angebetete Amelia und Lionel Barrymore als den verklemmten Bürokratenfurz Frank Dixon (nebenbei eine hübsche Orwell-O'Brien-Reminiszenz). So bekommt der Film gleich eine rundum komfortablere Konnotation. Außerdem hat er den ganz wunderbaren Kumar Pallana als altes Putzfaktotum Gupta. Pallana, der zeitweilig zu Wes Andersons Hauspersonal zählte, spielt hier praktisch nochmal dieselbe Rolle wie in "The Royal Tenenbaums", wo er als Royals leicht paralysierter Diener Pagoda zu sehen ist. Allein seine kleine Kunststückchen während Viktors und Amelias Abendessen sind pures Gold.
8/10
Steven Spielberg Flughafen Satire New York Migration Jazz
The Terminal ~ USA 2004
Directed By: Steven Spielberg
Der Krakhozianer Viktor Navorski (Tom Hanks) kommt nach New York, um seinem Vater posthum einen Wunsch zu erfüllen. Ein während seines Fluges stattfindender Putsch in seinem Heimatland sorgt jedoch dafür, dass Navorski als Staatenloser in den USA landet. Somit ist er nicht befugt, das Terminal Richtung Innenstadt zu verlassen. Als Opfer der bizarren Bürokratie des Sicherheitschefs Dixon (Stanley Tucci) sitzt Navorski fortan eine halbe Ewigkeit im Terminal fest wie in einem Gefängnis. Sein unbefangenes und freundliches Wesen, das Dixon ein ums andere Mal die Nerven kostet, erleichtert ihm seinen unvorgesehen langwierigen Aufenthalt jedoch ungemein.
Die Botschaft von "The Terminal" ist so universell wie naiv: Mit reiner Freundlichkeit und hinreichend Sitzfleisch erreicht man alles, was man möchte. Als bereits zu seinem Entstehungszeitpunkt charmant verjährte Komödie in der Tradition klassischer Genrefilmer wie Lubitsch, Sturges und Capra hatte und hat es "The Terminal" offenbar nicht leicht, einen gegenwärtigen Anhängerstamm aufzubauen. Der unverhohlene Revisionismus des Films wird vielerorts als Kitsch und Kalkül gedeutet. Ich bin mir nicht sicher, welche Sicht näher an der Wahrheit liegt - letzten Endes ist mir das aber auch relativ gleichgültig, schließlich muss ich den Film mögen und nicht die anderen. Vielleicht hilft eine vorsichtige Übertragungsstrategie: Man stelle sich "The Terminal" in schwarzweiß vor, Jimmy Stewart als Navorski, Claudette Colbert als seine Angebetete Amelia und Lionel Barrymore als den verklemmten Bürokratenfurz Frank Dixon (nebenbei eine hübsche Orwell-O'Brien-Reminiszenz). So bekommt der Film gleich eine rundum komfortablere Konnotation. Außerdem hat er den ganz wunderbaren Kumar Pallana als altes Putzfaktotum Gupta. Pallana, der zeitweilig zu Wes Andersons Hauspersonal zählte, spielt hier praktisch nochmal dieselbe Rolle wie in "The Royal Tenenbaums", wo er als Royals leicht paralysierter Diener Pagoda zu sehen ist. Allein seine kleine Kunststückchen während Viktors und Amelias Abendessen sind pures Gold.
8/10
Steven Spielberg Flughafen Satire New York Migration Jazz
Tom Hanks ist die Verkörperung dieses uramerikanischen Mythos, der das Schmierfett des kapitalistischen Alltags ist. Der Mythos unterfüttert auch die GOP und macht die zillionen Splitterkirchen so stark. Oder wie ich letztens auf Twitter von einem Amerikaner las: Diese rigide Gläubigkeit zerstört Amerika von innen.