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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





Foto

FEMME FATALE (Brian De Palma/F 2002)



"Isn't sugar better than vinegar?"

Femme Fatale ~ F 2002
Directed By: Brian De Palma

Nach einem aus dem Ruder gelaufenen Juwelendiebstahl bei den Filmfestspielen von Cannes verschwindet die durchtriebene Laure (Rebecca Romijn) mit der Beute. Unter ständiger Angst, von einem ihrer beiden Partner (Eriq Ebouaney, Thierry Frémont) gefunden und entdeckt zu werden, gelingt ihr schließlich über eine Kette unglaublichster Zufälle die Flucht in die Staaten. Sieben Jahre später kommt Laure, die sich jetzt Lily nennt, zusammen mit ihrem Gatten, dem US-Botschafter Watts (Peter Coyote) zurück nach Paris. Dort schießt der windige Paparazzo Bardo (Antonio Banderas) ein Foto von ihr, das in Windeseile die Titelblätter der Klatschjournaille belegt. Für die nunmehr enttarnte, jedoch nach wie vor durchtriebene Laure gilt es nun, in Windeseile einen Plan für die Flucht nach vorn auszutüfteln...

Nach "Mission To Mars" pendelt De Palma mit "Femme Fatale" nochmal lustvoll zwischen Absurdität und Kunst, diesmal jedoch auf deutlich vertrautrem, um nicht zu sagen 'irdischem' Terrain. Er lässt seine Geschichte die obskursten Haken schlagen und inszeniert dabei wieder so lustvoll wie vor zwanzig Jahren, als er seine Thriller-Hochphase mit "Dressed To Kill" und "Body Double" durchlebte. Allein die in Cannes spielende Anfangssequenz, die einen denkwürdigen Bogen zur Realität schlägt, indem eine echte Filmpremiere mit einem echten Film ("Est-Ouest") als Hintergrund für den Diebstahl des Trios dient, unterlegt mit einer musikalischen "Bolero"-Abwandlung, ist von höchsten künstlerischen Weihen. De Palma scheint wieder in alte Formalia hineinzufinden; möglicherweise erinnert ihn die europäische Location an "Obession" und lässt schlummernde artistische Sensoren wieder erwachen. Über den theatralischen Fortlauf der Geschichte, die dem Zuschauer gegen Ende ein paar Wendungen um den Latz haut, dass dieser schon eine Menge goodwill aufbringen muss, so er nicht gerade weiß, mit welchem Filmemacher man es hier zu tun hat, lohnt es kaum zu diskutieren. Dieser passt sich vielmehr einer Art Traumlogik des Kinos an, innerhalb deren wabernden Grenzen sowieso alles möglich ist und die zu Anfang des Films noch so vehement behauptete Realität bloß eine von vielen Wahrnehmungskonstanten. Ein kleines Meisterwerk, vielleicht nicht ganz so monumental wie frühere Ausläufer De-Palma'schen Schaffens, aber immer noch brillanter als 95 Prozent von allem Anderen.

9/10

Brian De Palma Paris Heist Traum Femme Fatale neo noir Cannes



Filmtagebuch von...

Funxton

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