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In meinem Herzen haben viele Filme Platz 2.0





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RAY (Taylor Hackford/USA 2004)



"Don't jive me, man."

Ray ~ USA 2004
Directed By: Taylor Hackford

Der bereits in früher Kindheit erblindete Ray Charles Robinson (Jamie Foxx) lernt rasch, sich auf eigene Faust durchs Leben zu beißen und anderen gegenüber ein gesundes Misstrauen zu wahren. Als virtuoser Pianist und Musiker, der verschiedenste Stile wie Blues, Gospel, Soul, Country & Western vermengt und daraus einen ganz speziellen Sound kreiert, ist Ray Charles, wie er sich nunmehr nennt, um Verwechslungen mit dem schwarzen Boxer Sugar Ray Robinson vorzubeugen, so erfolgreich wie kaum ein Zweiter. Dennoch ist er über viele Jahre hinweg heroinsüchtig, betrügt seine Frau Della (Kerry Washington) und kämpft mit tiefverankerten Neurosen.

Eine der mustergültigen Musiker-Spielfilmbiographien der letzten Jahre, zusammen mit "Walk The Line" vermutlich sogar an deren Spitze. Hier wie dort wird das wechselvolle Leben eines ebenso widersprüchlichen wie genialen Künstlers, der für seine jeweilige Art von Musik als unantastbare Ikone gilt, in einer speziellen Mischung aus tiefer Bewunderung, Ehrerbietung und Schonungslosigkeit dargelegt. Taylor Hackford, der die Rechte an einem Biopic über Ray Charles bereits seit 1987 in der Hinterhand hatte, wiedervereint dabei - Zufall oder nicht - nach fast zehn Jahren allein vier Darsteller des Ensembles aus "Dead Presidents" von den Hughes Brothers und findet mit Jamie Foxx einen Interpreten für Ray Charles, der eine fast beängstigende Metamorphose durchlebt. Eine solche Verschmelzung von realer Person und Darsteller dürfte einen Sonderfall markieren. Doch auch Hackfords inszenatorische Einfälle sind von großer Kraft. Rays Kindheitserinnerungen an jene Tage in Georgia, als er noch sehen konnte, werden mit kräftigen Farben akzentuiert, einführende Stadtbilder werden als zeitgenössische Super-8-Aufnahmen dargestellt. Schließlich bekommt "Trainspotting" ernsthafte Konkurrenz in seiner filmischen Präsentation eines kalten Heroinentzugs. Man kann nur mutmaßen, welche Visionen sich vor den Augen eines blinden Mannes unter Nadelentwöhnung abspielen, aber Hackfords diesbezügiche Bilder erreichen da schon eine recht eingängige Qualität.

9/10

Taylor Hackford Biopic Musik period piece Drogen Heroin Blindheit Soul Südstaaten Texas Los Angeles Georgia



Filmtagebuch von...

Funxton

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