"Na los, auf zur Meisterschaft im Stabhochwichsen!"
Linda (Die nackten Superhexen vom Rio Amore) ~ BRD/E 1981
Directed By: Jess Franco
Weil sie mit Ron (Antonio Mayans), dem Hausstecher der ebenso bösartig wie nymphoman veranlagten Bordellchefin Sheila (Raquel Evans) in die Kiste steigt, ereilt die deutsche Hotelangestellte Betsy Norman (Ursula Buchfellner) eine perfide Racheintrige: Unter hypnotisierende Dämpfe gesetzt, muss Betsy künftig in Sheilas Edelpuff "Rio Amore" die ausgefallenen Wünsche zahlungskräftiger Gentlemen erfüllen. Ausgerechnet während dieser unglücklichen Entwicklungen kommt Betsys kleine Schwester Linda (Katja Bienert), wohlbehütete Klosterschülerin, zu Besuch und wundert sich, dass Betsy nirgends anzutreffen ist. Sie findet jedoch Trost in den Armen des wackeren Einheimischen Juan.
Ein weiteres Franco-Arrangement für die LISA-Film, diesmal mit Rolf-Eden-Freundin Uschi Buchfellner, einer netten (und vor allem nett anzuschauenden) Dame, wenngleich eine exemplarische Schauspiel-Nulpe, und der damals vierzehnjährigen Katja Bienert in der Auslage, bezüglich der, im Gegensatz zu Eva Ionesco und Lara Wendel, heute nur deshalb kein Hahn mehr kräht, weil sie entkleidetermaßen mit zwölf schon aussah wie andere Mädels mit dreiundzwanzig.
Garniert mit dem ultraschmierigen Dialog einer Hardcore-Produktion (eingesprochen allerdings von der vordersten Münchener Synchrongarde, darunter Elmar Wepper, Dagmar Heller, Uschi Wolff und Michael Habeck) zu mittelkeuschem Softsex sind dabei die üblichen Zutaten des besonders für seine zeitgenössischen Disco-Komödien beliebten Produzenten Karl Spiehs. Für die humorigen Zwischeinlagen verantwortlich ist eine in gestelztem Wienerisch (allerdings mit der Stimme von Eva Kinsky) parlierende Bea Fiedler, der die mit Abstand dümmsten Sprüche des gesamten Films zukommen. Getragen wird das Ganze noch zusätzlich von Francos sleaziger Improvisationskunst, die selbst ausgewiesenem Trash wie diesem zumindest ehedem noch stets eine gewisse Ambitioniertheit abzuringen angetan war. Die Musik, insbesondere der Titelsong, kommt einem nicht von ungefähr bekannt vor - sie entstammen dem zwei Jahre älteren "Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo". Wobei emsiges Liedgut-Recycling natürlich striktestens zur Arbeitsphilosophie bei LISA gehörte. Macht absolut Laune, das Ding.
6/10
Jess Franco Spanien Bordell Lisa-Film Sexploitation Sleaze
Linda (Die nackten Superhexen vom Rio Amore) ~ BRD/E 1981
Directed By: Jess Franco
Weil sie mit Ron (Antonio Mayans), dem Hausstecher der ebenso bösartig wie nymphoman veranlagten Bordellchefin Sheila (Raquel Evans) in die Kiste steigt, ereilt die deutsche Hotelangestellte Betsy Norman (Ursula Buchfellner) eine perfide Racheintrige: Unter hypnotisierende Dämpfe gesetzt, muss Betsy künftig in Sheilas Edelpuff "Rio Amore" die ausgefallenen Wünsche zahlungskräftiger Gentlemen erfüllen. Ausgerechnet während dieser unglücklichen Entwicklungen kommt Betsys kleine Schwester Linda (Katja Bienert), wohlbehütete Klosterschülerin, zu Besuch und wundert sich, dass Betsy nirgends anzutreffen ist. Sie findet jedoch Trost in den Armen des wackeren Einheimischen Juan.
Ein weiteres Franco-Arrangement für die LISA-Film, diesmal mit Rolf-Eden-Freundin Uschi Buchfellner, einer netten (und vor allem nett anzuschauenden) Dame, wenngleich eine exemplarische Schauspiel-Nulpe, und der damals vierzehnjährigen Katja Bienert in der Auslage, bezüglich der, im Gegensatz zu Eva Ionesco und Lara Wendel, heute nur deshalb kein Hahn mehr kräht, weil sie entkleidetermaßen mit zwölf schon aussah wie andere Mädels mit dreiundzwanzig.
Garniert mit dem ultraschmierigen Dialog einer Hardcore-Produktion (eingesprochen allerdings von der vordersten Münchener Synchrongarde, darunter Elmar Wepper, Dagmar Heller, Uschi Wolff und Michael Habeck) zu mittelkeuschem Softsex sind dabei die üblichen Zutaten des besonders für seine zeitgenössischen Disco-Komödien beliebten Produzenten Karl Spiehs. Für die humorigen Zwischeinlagen verantwortlich ist eine in gestelztem Wienerisch (allerdings mit der Stimme von Eva Kinsky) parlierende Bea Fiedler, der die mit Abstand dümmsten Sprüche des gesamten Films zukommen. Getragen wird das Ganze noch zusätzlich von Francos sleaziger Improvisationskunst, die selbst ausgewiesenem Trash wie diesem zumindest ehedem noch stets eine gewisse Ambitioniertheit abzuringen angetan war. Die Musik, insbesondere der Titelsong, kommt einem nicht von ungefähr bekannt vor - sie entstammen dem zwei Jahre älteren "Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo". Wobei emsiges Liedgut-Recycling natürlich striktestens zur Arbeitsphilosophie bei LISA gehörte. Macht absolut Laune, das Ding.
6/10
Jess Franco Spanien Bordell Lisa-Film Sexploitation Sleaze