"Ain't rememberin' wonderful?"
Crazy Heart ~ USA 2009
Directed By: Scott Cooper
Der abgehalfterte Country-Star Otis 'Bad' Blake (Jeff Bridges) ist hoffnungslos dem Bourbon verfallen und verdient sich ein paar Kröten mit Auftritten in eher unwürdigen locations. Als er die Journalistin Jean (Maggie Gyllenhaal) und ihren kleinen Sohn Buddy (Jack Nation) kennenlernt, schöpft er neuen Lebensmut, jedoch nicht die nötige Kraft zum Ausstieg aus der Trunksucht. Diese keimt erst in ihm, als Jean ihn wegen einer unerfreulichen Episode, im Zuge derer er Buddy in einem Einkaufszentrum aus den Augen verliert, verlässt. Zwar kommt nun der kommerzielle Erfolg zurück, für Jean ist Bad jedoch endgültig passé.
Ein einziges Geschenk für Jeff Bridges, der ja schon mehrfach Alkoholiker gespielt hat und hierin so etwas wie eine gealterte Version seiner früheren New-Hollywood-Helden aus "The Last American Hero", "Fat City" oder "Stay Hungry" geben darf, allesamt Spieler gegen das Establishment und sich auf recht kratzbürstige Weise durchs Leben kämpfend. wenngleich er ein begnadeter Songwriter mit einer nach wie vor immensen fanbase ist, hat Bad Blake im Leben sehr viel mehr falsch als richtig gemacht: Seinen mittlerweile 28 Jahre alten Sohn hat er noch nie gesehen, vier Ehen in den Sand gesetzt und mit der wunderbaren Jean möglicherweise die letzte Chance, sein privates Glück zu finden. Erst als er durch sein eigenes Verschulden auch sie verliert, ist er reif zur Selbsterkenntnis. "Crazy Heart" ist eine hübsche Americana, das auch dem US-Schlagependant der Country-Musik ein aufrichtig gemeintes Denkmal setzt, indem er seine alten Helden zu Bewahrern des true spirit hochjubelt, auf deren Genius ihre Nachfolger [im Film personifiziert durch Blakes Lehrjungen Tommy Sweet (Colin Farell), mittlerweile erfolgreicher als Bad es jemals war] dennoch weiterhin angewiesen sind. Das ist manchmal herzzereißend traurig, formidabel gespielt und stets unterhaltsam. Insgesamt ein schöner Film, dessen Konventionalität und gigantische Palette allerorten bemühter Klischees jedoch ebenso dafür sorgt, dass "Crazy Heart" niemals Gefahr läuft, über sich selbst hinauszuwachsen.
8/10
Scott Cooper Country Alkohol Sucht Musik Texas Südstaaten
Crazy Heart ~ USA 2009
Directed By: Scott Cooper
Der abgehalfterte Country-Star Otis 'Bad' Blake (Jeff Bridges) ist hoffnungslos dem Bourbon verfallen und verdient sich ein paar Kröten mit Auftritten in eher unwürdigen locations. Als er die Journalistin Jean (Maggie Gyllenhaal) und ihren kleinen Sohn Buddy (Jack Nation) kennenlernt, schöpft er neuen Lebensmut, jedoch nicht die nötige Kraft zum Ausstieg aus der Trunksucht. Diese keimt erst in ihm, als Jean ihn wegen einer unerfreulichen Episode, im Zuge derer er Buddy in einem Einkaufszentrum aus den Augen verliert, verlässt. Zwar kommt nun der kommerzielle Erfolg zurück, für Jean ist Bad jedoch endgültig passé.
Ein einziges Geschenk für Jeff Bridges, der ja schon mehrfach Alkoholiker gespielt hat und hierin so etwas wie eine gealterte Version seiner früheren New-Hollywood-Helden aus "The Last American Hero", "Fat City" oder "Stay Hungry" geben darf, allesamt Spieler gegen das Establishment und sich auf recht kratzbürstige Weise durchs Leben kämpfend. wenngleich er ein begnadeter Songwriter mit einer nach wie vor immensen fanbase ist, hat Bad Blake im Leben sehr viel mehr falsch als richtig gemacht: Seinen mittlerweile 28 Jahre alten Sohn hat er noch nie gesehen, vier Ehen in den Sand gesetzt und mit der wunderbaren Jean möglicherweise die letzte Chance, sein privates Glück zu finden. Erst als er durch sein eigenes Verschulden auch sie verliert, ist er reif zur Selbsterkenntnis. "Crazy Heart" ist eine hübsche Americana, das auch dem US-Schlagependant der Country-Musik ein aufrichtig gemeintes Denkmal setzt, indem er seine alten Helden zu Bewahrern des true spirit hochjubelt, auf deren Genius ihre Nachfolger [im Film personifiziert durch Blakes Lehrjungen Tommy Sweet (Colin Farell), mittlerweile erfolgreicher als Bad es jemals war] dennoch weiterhin angewiesen sind. Das ist manchmal herzzereißend traurig, formidabel gespielt und stets unterhaltsam. Insgesamt ein schöner Film, dessen Konventionalität und gigantische Palette allerorten bemühter Klischees jedoch ebenso dafür sorgt, dass "Crazy Heart" niemals Gefahr läuft, über sich selbst hinauszuwachsen.
8/10
Scott Cooper Country Alkohol Sucht Musik Texas Südstaaten