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TENTACOLI (Ovidio G. Assonitis/I, USA 1977)
von Funxton ·
17 Oktober 2012
Kategorie:
Katastrophenfilm,
Horror
Aufrufe: 1.492
"Compared to suckers on a tentacle, tiger claws are nothing, Mr. Turner."
Tentacoli (Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen) ~ I/USA 1977
Directed By: Ovidio G. Assonitis
Durch submarine Bohrungsarbeiten wird ein Riesenkrake aus der Tiefsee bis an die kalifornische Küste gelockt, wo seine Tentakel sich vom Baby bis zum versoffenen Fischer alles greifen, dessen sie habhaft werden können. Der Polyp mag nämlich am liebsten das Knochenmark seiner Opfer, und davon möglichst viel. Ned Turner (John Huston), ebenso wackerer wie unbbestechlicher Journalist, begibt sich auf die Spur der zunächst unerklärlichen Ereignisse und bringt, nachdem er ihre Ursache endlich herausfinden konnte, den Ozeanologen und Killerwaldompteur Gleason (Bo Hopkins) dazu, dem Mörderkraken den Garaus zu machen. Als dessen Frau (Delia Boccardo) von dem Monster getötet wird, wird die Sache für ihn ohnehin persönlich...
Hmm, "Tentacoli", klingt doch eigentlich ziemlich lecker, ein bisschen wie "Miracoli" mit Tintenfischeinlage. Doch dann die Ernüchterung - leider ist Assonitis' Nudel-, äh, Tentakeltrasher bloß ein ziemlich langweiliger Heuler aus der "Post-"Jaws"-Ära", der wiederum mit dem Motiv des unterseeischen Monsters, dessen eigentlicher Aktionsradius erst durch die Gewinnsucht skrupelloser Kapitalisten ermöglicht wird, Kasse zu machen versuchte. Was "Tentacoli" etwas von den übrigen Rip-Offs dieser Jahre abhebt, ist die stolze Besetzung mit einigen großen und kleinen Hollywood-Legenden, allen voran dem großen John Huston (der sich, das muss man allerdings dazu sagen, in seinen späten Jahren nicht entblödete, für ein paar Dollar noch selbst den größten Mist mit seiner weißhaarigen Präsenz zu adeln) und Shelley Winters, die es sicher nicht bei einer Bloody Mary belassen haben wird. Die Szenen mit Henry Fonda sind allerdings wirklich ein schlechter Witz. An einem Vormittag zwischen Tür und Angel gedreht, lässt Fondas Gesichtsausdruck darin nur einen Rückschluss zu - dass er sich nämlich ausschließlich Gedanken darüber gemacht hat, was es an jenem Datum wohl zu Mittag geben mochte. Peckinpah-Standard Bo Hopkins vereint die Charaktere Brody, Hooper und Quint ganz ökonomisch in einer Person. Seine zwei Orcas haben ihn so lieb, dass sie für ihn sogar den Killerkraken plattmachen, was man im Film jedoch bestenfalls erahnen kann - wie man das titelgebende Vieh ohnehin faktisch nicht zu Gesicht bekommt. Und Assonitis' Inszenierung? Die ist halt Italo-Standard; versucht notdürftig, die zwangsläufige Diskrepanz zwischen der Starpower und dem unterirdischen Script aufzufangen und wenigstens ein Mindestmaß an Spannung zu erzeugen. Bemerkenswert allerdings Stelvio Ciprianis Musik: Diese klingt ohne Abstriche so, als wäre sie für einen Western komponiert worden.
4/10
Ovidio G. Assonitis Kalifornien San Diego Krake Trash Tierhorror
Tentacoli (Der Polyp - Die Bestie mit den Todesarmen) ~ I/USA 1977
Directed By: Ovidio G. Assonitis
Durch submarine Bohrungsarbeiten wird ein Riesenkrake aus der Tiefsee bis an die kalifornische Küste gelockt, wo seine Tentakel sich vom Baby bis zum versoffenen Fischer alles greifen, dessen sie habhaft werden können. Der Polyp mag nämlich am liebsten das Knochenmark seiner Opfer, und davon möglichst viel. Ned Turner (John Huston), ebenso wackerer wie unbbestechlicher Journalist, begibt sich auf die Spur der zunächst unerklärlichen Ereignisse und bringt, nachdem er ihre Ursache endlich herausfinden konnte, den Ozeanologen und Killerwaldompteur Gleason (Bo Hopkins) dazu, dem Mörderkraken den Garaus zu machen. Als dessen Frau (Delia Boccardo) von dem Monster getötet wird, wird die Sache für ihn ohnehin persönlich...
Hmm, "Tentacoli", klingt doch eigentlich ziemlich lecker, ein bisschen wie "Miracoli" mit Tintenfischeinlage. Doch dann die Ernüchterung - leider ist Assonitis' Nudel-, äh, Tentakeltrasher bloß ein ziemlich langweiliger Heuler aus der "Post-"Jaws"-Ära", der wiederum mit dem Motiv des unterseeischen Monsters, dessen eigentlicher Aktionsradius erst durch die Gewinnsucht skrupelloser Kapitalisten ermöglicht wird, Kasse zu machen versuchte. Was "Tentacoli" etwas von den übrigen Rip-Offs dieser Jahre abhebt, ist die stolze Besetzung mit einigen großen und kleinen Hollywood-Legenden, allen voran dem großen John Huston (der sich, das muss man allerdings dazu sagen, in seinen späten Jahren nicht entblödete, für ein paar Dollar noch selbst den größten Mist mit seiner weißhaarigen Präsenz zu adeln) und Shelley Winters, die es sicher nicht bei einer Bloody Mary belassen haben wird. Die Szenen mit Henry Fonda sind allerdings wirklich ein schlechter Witz. An einem Vormittag zwischen Tür und Angel gedreht, lässt Fondas Gesichtsausdruck darin nur einen Rückschluss zu - dass er sich nämlich ausschließlich Gedanken darüber gemacht hat, was es an jenem Datum wohl zu Mittag geben mochte. Peckinpah-Standard Bo Hopkins vereint die Charaktere Brody, Hooper und Quint ganz ökonomisch in einer Person. Seine zwei Orcas haben ihn so lieb, dass sie für ihn sogar den Killerkraken plattmachen, was man im Film jedoch bestenfalls erahnen kann - wie man das titelgebende Vieh ohnehin faktisch nicht zu Gesicht bekommt. Und Assonitis' Inszenierung? Die ist halt Italo-Standard; versucht notdürftig, die zwangsläufige Diskrepanz zwischen der Starpower und dem unterirdischen Script aufzufangen und wenigstens ein Mindestmaß an Spannung zu erzeugen. Bemerkenswert allerdings Stelvio Ciprianis Musik: Diese klingt ohne Abstriche so, als wäre sie für einen Western komponiert worden.
4/10
Ovidio G. Assonitis Kalifornien San Diego Krake Trash Tierhorror
Aus der Abteilung nutzloses Wissen: Malakologie ist die Wissenschaft, die sich mit Weichtieren beschäftigt. Wer hätte das schon ohne diesen Film erfahren.