Zitat entfällt.
Baisers Volés (Geraubte Küsse) ~ F 1968
Directed By: François Truffaut
Wegen charakterlicher Wankelmut unehrenhaft vom Militär entlassen begibt sich der mittlerweile 22 Jahre alte Antoine Doinel (Jean-Pierre Léaud) auf Jobsuche in Paris. Eine Zwischenstation als Nachtportier führt in zur Detektei Blady, die ihn als Mitarbeiter einstellt. Erste Beschattungsaufträge versaut Antoine durchweg und wird schließlich mit dem pikanten Auftrag betraut, für den schnöseligen Schuhverkäufer Tabard (Michael Lonsdale) herauszufinden, warum alle Welt ihn hasst. Als Antoine Tabards Frau Fabienne (Delphine Seyrig) kennenlernt, ergeht er sich in jugendlicher Schwärmerei, was die reifere Dame als überaus charmant empfindet. Dann ist da noch Antoines Jugendliebe Christine (Claude Jade), die sich nicht recht zwischen Zu- und Abneigung für den kauzigen jungen Mann entscheiden kann.
Neun Jahre nach "Les Quatre Cents Coups" eine mit der Bizzarerie liebäugelnde Komödie über Antoine Doinel, der seine leidenschaftliche Feindschaft zu allen Autoritäten dieser Welt glücklicherweise nicht verlernt hat und nicht ganz zufällig 1968, im Jahr von Studentenunruhen und Langlois-Affäre, den verrücktesten Job annimmt, den Paris zu bieten hat. Er soll ausgerechnet Fakten dafür sammeln, warum ein Bourgeois von seiner Umwelt belächelt und verabscheut wird. Dazu gibt es Irrungen und Wirrungen auf dem Weg zur erotischen Glücksfindung, hier mal eine Professionelle, da die hübsche, aber etwas spröde Christine und dort die in Antoines Augen göttinnengleiche Madame Tabard. Truffaut inszeniert diese Episode mit spitzzüngiger Leichtigkeit und einem einmaligen satirischen Auge, das allerdings nie ganz den Anschluss an die Ungeheuerlichkeiten der gegenwärtigen Realität einbüßt. Somit mein Lieblings-Doinel, zumal ich darüber immer wieder herzhaft lachen kann.
10/10
François Truffaut Paris Coming of Age Satire Groteske Antoine Doinel Nouvelle Vague
Baisers Volés (Geraubte Küsse) ~ F 1968
Directed By: François Truffaut
Wegen charakterlicher Wankelmut unehrenhaft vom Militär entlassen begibt sich der mittlerweile 22 Jahre alte Antoine Doinel (Jean-Pierre Léaud) auf Jobsuche in Paris. Eine Zwischenstation als Nachtportier führt in zur Detektei Blady, die ihn als Mitarbeiter einstellt. Erste Beschattungsaufträge versaut Antoine durchweg und wird schließlich mit dem pikanten Auftrag betraut, für den schnöseligen Schuhverkäufer Tabard (Michael Lonsdale) herauszufinden, warum alle Welt ihn hasst. Als Antoine Tabards Frau Fabienne (Delphine Seyrig) kennenlernt, ergeht er sich in jugendlicher Schwärmerei, was die reifere Dame als überaus charmant empfindet. Dann ist da noch Antoines Jugendliebe Christine (Claude Jade), die sich nicht recht zwischen Zu- und Abneigung für den kauzigen jungen Mann entscheiden kann.
Neun Jahre nach "Les Quatre Cents Coups" eine mit der Bizzarerie liebäugelnde Komödie über Antoine Doinel, der seine leidenschaftliche Feindschaft zu allen Autoritäten dieser Welt glücklicherweise nicht verlernt hat und nicht ganz zufällig 1968, im Jahr von Studentenunruhen und Langlois-Affäre, den verrücktesten Job annimmt, den Paris zu bieten hat. Er soll ausgerechnet Fakten dafür sammeln, warum ein Bourgeois von seiner Umwelt belächelt und verabscheut wird. Dazu gibt es Irrungen und Wirrungen auf dem Weg zur erotischen Glücksfindung, hier mal eine Professionelle, da die hübsche, aber etwas spröde Christine und dort die in Antoines Augen göttinnengleiche Madame Tabard. Truffaut inszeniert diese Episode mit spitzzüngiger Leichtigkeit und einem einmaligen satirischen Auge, das allerdings nie ganz den Anschluss an die Ungeheuerlichkeiten der gegenwärtigen Realität einbüßt. Somit mein Lieblings-Doinel, zumal ich darüber immer wieder herzhaft lachen kann.
10/10
François Truffaut Paris Coming of Age Satire Groteske Antoine Doinel Nouvelle Vague
Deine Besprechung ist äußerst gelungen, insbesondere
der Satz "er soll ausgerechnet Fakten dafür sammeln, warum ein
Bourgeois von seiner Umwelt belächet und verabscheut wird";
hat es mir angetan. Vor allem weil ich gestehen muss, noch nicht
selbst auf diesen naheliegenden Gedanken gekommen zu sein.