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WINNETOU UND SEIN FREUND OLD FIREHAND (Alfred Vohrer/BRD, YU 1966)
von Funxton ·
15 Dezember 2012
Kategorie:
Western
Aufrufe: 938
"Winnetou weiß Hilfe."
Winnetou und sein Freund Old Firehand ~ BRD/YU 1966
Directed By: Alfred Vohrer
Nahe der mexikanischen Grenze treffen der Häuptlingssohn Winnetou (Pierre Brice) und seine Schwester Nscho-tschi (Marie Versini) auf den legendären Westmann und Trapper Jason Waade (Rod Cameron), genannt Old Firehand, und seine Freunde. Und das gerade zur rechten Zeit, denn Winnetou ist einigen Desperados aus der Gang des Banditen Silers (Harald Leipnitz) auf den Fersen, die ihm eine Herde Mustangs entwendet haben. Zusammen mit Old Firehand erledigt Winnetou die Burschen und reitet in das kleine Städtchen Miramonte, um sich dort gesetzliche Hilfe zu holen. Hier ist bereits Silers' jüngerer Bruder (Walter Wilz) bereits in die Fänge von General Mendozza (Rik Battaglia) gegangen, der selbigen als Druckmittel gegen den gefürchteten Halunken einsetzen will. In Mendozza finden Winnetou und Firehand einen wichtigen Verbündeten. Außerdem begegnet Old Firehand seiner alten Flamme Michèle (Nadia Gray) und seinem ihm bislang unbekannten, siebzehnjährigen Sohn Jace (Jörg Marquard). Als die Bürger von Miramonte einen Ausfall wagen, kommt Silers ihnen zuvor, richtet ein Massaker an und stellt die Stadt unter Belagerung. Doch die wackeren Recken stellen sich ihm tapfer entgegen.
Eine "Winnetou"-Werkschau mag man bei sinnsuchender Herangehensweise entweder in der Reihenfolge der insgesamt elf Filmenstehungen begehen oder handlungschronologisch. Diese Methode erlaubt manchen Spielraum und erfordert eigentlich nur dreierlei Berücksichtigungen, nämlich die korrekte Positionierung von "Winnetou I" sowie die passende Wahl des Start- und Endpunktes. Letzterer ist unschwer auszumachen: Am Ende von "Winnetou III" stirbt der berühmte Apachenhäuptling seinen spektakulären Tod. Doch womit beginnen? Mitnichten bildet nämlich "Winnetou I" den zeitlichen Auftakt der Abenteuer des Helden, sondern der noch nach dem Trilogieabschluss entstandene "Winnetou und sein Freund Old Firehand", der vor der ersten Begegnung des Häuptlings mit seinem späteren Blutsbruder Old Shatterhand angesiedelt ist. Winnetous in "Winnetou I" getötete Schwester Nscho-tschi darf hier quasi noch einmal auferstehen und sich in ihr erstes Bleichgesicht (Todd Armstrong) verlieben, Winnetou derweil lernt den ersten seiner diversen "Old-XY-Freunde" kennen (derer sollten es im Film viere sein: Old Shatterhand, Old Surehand, Old Wabble und Old Firehand). Ferner fällt "Old Firehand" um einiges härter aus als die meisten anderen Beiträge zur Reihe, orientiert sich deutlich an der visuellen Kargheit der jüngeren Italowestern, insbesondere der in Mexiko angesiedelten und hält nur vergleichsweise wenig screentime für Pierre Brice (der hier das einzige Mal von Thomas Danneberg gesprochen wird) bereit.
"Winnetou und sein Freund Old Firehand" dürfte außerdem der am wenigsten gezeigte und gesehene sowie der ungeliebteste Beitrag der gesamten Serie sein - dabei sind viele wichtige Grundelemente vorhanden, first of all ein nettes neues musikalisches Thema von Western-Ausnahmekomponist Peter Thomas. Mit Harald Leipnitz gibt es einen erstklassigen Oberschurken (der etwas weniger elegant auftritt als gewohnt) und Rik Battaglia, sonst als Bösewicht zu sehen, darf hier ausnahmsweise auch einmal einen Heros geben. Als beknackter Brite, üblicherweise die Domäne von Eddi Arent oder Chris Howland, ist das erste und einzige Mal Viktor de Kowa zu sehen, der eine herrlich überspitzt-tuckige Darstellung liefert.
Ich habe bei aller(berechtigten) Kritik ja durchaus meinen Spaß mit "Old Firehand", weswegen ich ihn auch nicht ungern als Startschuss nutz(t)e.
6/10
Alfred Vohrer Winnetou Karl May Krautwestern Mexiko Prequel Freundschaft
Winnetou und sein Freund Old Firehand ~ BRD/YU 1966
Directed By: Alfred Vohrer
Nahe der mexikanischen Grenze treffen der Häuptlingssohn Winnetou (Pierre Brice) und seine Schwester Nscho-tschi (Marie Versini) auf den legendären Westmann und Trapper Jason Waade (Rod Cameron), genannt Old Firehand, und seine Freunde. Und das gerade zur rechten Zeit, denn Winnetou ist einigen Desperados aus der Gang des Banditen Silers (Harald Leipnitz) auf den Fersen, die ihm eine Herde Mustangs entwendet haben. Zusammen mit Old Firehand erledigt Winnetou die Burschen und reitet in das kleine Städtchen Miramonte, um sich dort gesetzliche Hilfe zu holen. Hier ist bereits Silers' jüngerer Bruder (Walter Wilz) bereits in die Fänge von General Mendozza (Rik Battaglia) gegangen, der selbigen als Druckmittel gegen den gefürchteten Halunken einsetzen will. In Mendozza finden Winnetou und Firehand einen wichtigen Verbündeten. Außerdem begegnet Old Firehand seiner alten Flamme Michèle (Nadia Gray) und seinem ihm bislang unbekannten, siebzehnjährigen Sohn Jace (Jörg Marquard). Als die Bürger von Miramonte einen Ausfall wagen, kommt Silers ihnen zuvor, richtet ein Massaker an und stellt die Stadt unter Belagerung. Doch die wackeren Recken stellen sich ihm tapfer entgegen.
Eine "Winnetou"-Werkschau mag man bei sinnsuchender Herangehensweise entweder in der Reihenfolge der insgesamt elf Filmenstehungen begehen oder handlungschronologisch. Diese Methode erlaubt manchen Spielraum und erfordert eigentlich nur dreierlei Berücksichtigungen, nämlich die korrekte Positionierung von "Winnetou I" sowie die passende Wahl des Start- und Endpunktes. Letzterer ist unschwer auszumachen: Am Ende von "Winnetou III" stirbt der berühmte Apachenhäuptling seinen spektakulären Tod. Doch womit beginnen? Mitnichten bildet nämlich "Winnetou I" den zeitlichen Auftakt der Abenteuer des Helden, sondern der noch nach dem Trilogieabschluss entstandene "Winnetou und sein Freund Old Firehand", der vor der ersten Begegnung des Häuptlings mit seinem späteren Blutsbruder Old Shatterhand angesiedelt ist. Winnetous in "Winnetou I" getötete Schwester Nscho-tschi darf hier quasi noch einmal auferstehen und sich in ihr erstes Bleichgesicht (Todd Armstrong) verlieben, Winnetou derweil lernt den ersten seiner diversen "Old-XY-Freunde" kennen (derer sollten es im Film viere sein: Old Shatterhand, Old Surehand, Old Wabble und Old Firehand). Ferner fällt "Old Firehand" um einiges härter aus als die meisten anderen Beiträge zur Reihe, orientiert sich deutlich an der visuellen Kargheit der jüngeren Italowestern, insbesondere der in Mexiko angesiedelten und hält nur vergleichsweise wenig screentime für Pierre Brice (der hier das einzige Mal von Thomas Danneberg gesprochen wird) bereit.
"Winnetou und sein Freund Old Firehand" dürfte außerdem der am wenigsten gezeigte und gesehene sowie der ungeliebteste Beitrag der gesamten Serie sein - dabei sind viele wichtige Grundelemente vorhanden, first of all ein nettes neues musikalisches Thema von Western-Ausnahmekomponist Peter Thomas. Mit Harald Leipnitz gibt es einen erstklassigen Oberschurken (der etwas weniger elegant auftritt als gewohnt) und Rik Battaglia, sonst als Bösewicht zu sehen, darf hier ausnahmsweise auch einmal einen Heros geben. Als beknackter Brite, üblicherweise die Domäne von Eddi Arent oder Chris Howland, ist das erste und einzige Mal Viktor de Kowa zu sehen, der eine herrlich überspitzt-tuckige Darstellung liefert.
Ich habe bei aller(berechtigten) Kritik ja durchaus meinen Spaß mit "Old Firehand", weswegen ich ihn auch nicht ungern als Startschuss nutz(t)e.
6/10
Alfred Vohrer Winnetou Karl May Krautwestern Mexiko Prequel Freundschaft